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DEKA-Depot übertragen oder Fonds verkaufen?

SimonW.
Autor ★
9 Beiträge

Hallo,

 

mein erstes Depot war seinerzeit bei der Deka entstanden. Ist mir nun aber zu teuer, daher überlege ich, wie ich die Positionen entweder zur Comdirect (in das Gemeinschaftsdepot mit meiner Frau) bekomme bzw. ohne größere Verluste aus dem Deka-Depot "rauskomme". Die Sparpläne laufen nicht mehr, und nur im teuren Depot halten will ich die eigentlich nicht. Meine Frau und ich besparen ganz klassisch gemeinsam einen World-ETF und einen EM-ETF.

 

Ich bin mir nicht sicher, wie die beste Vorgehensweise ist - insbesondere mit dem Riester-Produkt. Daher bin ich für jeden Rat dankbar. Ich schildere mal kurz die Ausgangslage, wenn weitere Informationen gebraucht werden, dann fragt einfach nach.

 

Deka-Depot:

-Positionen 1. & 2. sind jeweils kleiner als 2T€, 3. & 4. sind jeweils kleiner 5T€

 

1. ISIN DE000DK2CFT3, aktuell -0,18%

2. ISIN DE000DK2CDS0, aktuell -4,13%

3. ISIN DE0008474503, aktuell +12,36%

4. ISIN DE0005424519, aktuell +25,51% (ist mein aktuelles Riester Produkt)

 

Macht es ggf. Sinn noch einen Moment abzuwarten und bis Ende des Jahres auf eine weitere Erholung vom "Corona-Schock" zu setzen und dann übertragen/verkaufen?

 

Vielen Dank bereits jetzt für eure sicherlich sehr hilfreichen Ratschläge an mich.

 

P.S. Suchfunktion hab ich benutzt, aber ich habe dann doch gerade mit dem Riester-Thema noch einige ??? im Kopf. Daher erstelle ich einen eigenen Thread.

 

Gruß

Simon

12 ANTWORTEN

Gevatter_Tod
Experte ★★★
647 Beiträge

Lieber @SimonW.,

 

zunächst einmal ein ein herzliches Willkommen in unserer Community!

 

Ich habe folgende Ratschlag:

Du verkaufst die Positionen 1 bis 3.

 

Mit den Erlösen (hoffentlich ist euer Freibetrag für dieses Jahr noch nicht ausgeschöpft) investierst du bei der Comdirect weiter in den (hoffentlich ausschüttenden) Welt-ETF.

Kannst du die WKN der beiden ETFs noch posten, die ihr bespart, und ihr Verhältnis zueinander (75:25, 80:20 etc.)?

 

Nein, es macht keinen Sinn zu warten. Die Verwaltungsgebühren der Deka-Fonds werden regelmäßig dem Fondsvermögen entnommen.

 

Zum Riester-Fonds: Damit muss du wohl bei der Deka bleiben. Ansonsten bliebe nur die Option, den Riester-Anbieter (und damit das Produkt) zu wechseln.

[Edit als Ergänzung: Es gibt kein perfektes Riester-Produkt mit Fondssparen/Wertpapieren. Lies gerne hier weiter. Die DWS Toprente Dynamik über einen Onlinevermittler wie z.B. AVL wäre noch das beste. Du kannst das aktuelle Guthaben zu deinem neuen Anbieter übertragen.

Auflösen würde ich die Riester-Rente nicht, das wäre förderschädlich und du müsstest die Zulagen zurückzahlen. Da halte ich den Übertrag für die bessere Wahl.]

 

Hilft dir das ein wenig?

 

Herzlichst,
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod

SimonW.
Autor ★
9 Beiträge

Hallo,

 

grundsätzlich ja. Wobei ich insbesondere mit dem Riester Produkt gerne wüsste, ob es einen vernünftigen Weg "raus" gibt. Sonst habe ich ja weiterhin die Depotgebühren, dann müsste ich auch nicht zwingend die anderen Positionen verkaufen.

 

Hier die ISIN der beiden ETF wir besparen diese 75/25:

LU0392494562, IE00B0M63177

 

Vielleicht haben ja ein paar andere comdirect'ler noch Idee.

 

Dir erstmal vielen Dank.

SimonW.
Autor ★
9 Beiträge

@Gevatter_Tod 

 

Habe gerade gesehen, dass das Deka Depot wohl kostenlos geführt wird, wenn es z.B. nur mit Deka BonusRente (also Riester) läuft. Dann wäre verkaufen und Rente dort halten natürlich wieder eine Option.

Zilch
Legende
7.848 Beiträge

Bei einer so kleinen Riesterposition ist steuer- und zulagenschädliche Verwendung eine Option die ich selber schmerzlos durchgeführt habe. Was bringen dir die jetzt nicht mal 5.000€ für die Rente? Mir wäre eigene Anlage lieber, die Freiheit selber zu entscheiden was mit meinem Geld passiert und wie ich im Alter damit umgehe. Dazu gibt es einen sehr langen Thread. Das Produkt selber hat doch bestimmt auch Kosten, oder? Am Ende schadet es nicht es liegen zu lassen, aber viel bringen wird es womöglich auch nicht. Klingt nach totes Kapital für mich.

Ansonsten stimme ich @Gevatter_Tod zu. 1 bis 3 verkaufen und neu anlegen.

 

Ausschüttender World ist sehr gut gewählt. Darf man fragen was dich zu Emerging Markets bewegt hat? EM sind eine krasse Renditebremse. 14,5% in zehn Jahren ist nicht gut. Das kannst du wirklich besser anlegen. Ich vermute stark ein einfaches "weil es so von XYZ empfohlen wurde ", bzw. überall zu lesen ist, richtig? Oder hast du wirklich Hoffnung dass EM eine Renditerakete wird?

Ich würde den auch verkaufen und in den World packen, notfalls in den A1JX52.

 

Grüße!

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

SimonW.
Autor ★
9 Beiträge

Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich lasse mir das durch den Kopf gehen. So furchtbar viele Zulagen habe ich nicht bekommen, daher kann es tatsächlich eine gute Alternative sein das Geld wieder selbst in die Hand zu nehmen.

 

Der EM ist wie du schon richtig vermutest aus den zahlreichen Empfehlungen entstanden. Auch hier danke ich dir für deinen Input.

Gevatter_Tod
Experte ★★★
647 Beiträge

Nochmals guten Abend @SimonW.,

 

mit deinen Angaben von ca. 5.000 Guthaben in deinem Riester-Vertrag sowie Gewinnen in Höhe von 25 % verteilen sich also 4.000 auf deine eigenen Einlagen und die erhaltenen Zulagen.

 

Was du machen könntest, ist, bei der Deka nachzufragen, welchen Betrag sie dir bei steuerschädlicher Kündigung (etwa) auszahlen würden.

 

Du kannst es in etwa wie folgt ausrechen:

Dein Guthaben 5.000

./. erhaltene Zulagen x,xx EUR

./. Steuerermäßigungen* y,yy EUR

Zwischensumme z,zz EUR

./. Abschlussgebühren des Vertrages a,aa EUR (wenn du sie überhaupt kennst)

Auszahlungsbetrag b,bb EUR

 

Sollte der Auszahlungsbetrag kleiner als die Summe deiner Einzahlungen sein, kannst du den Verlust mit deinen anderen Einnahmen verrechnen (ohne dich mit Details zu nerven, das ergibt sich aus § 22 Nr. 5 Satz 3 EStG). Ist Auszahlungsbetrag - Einzahlungen < 256 EUR, dann musst du den gesamten Betrag nicht versteuern (Freigrenze gem. § 22 Nr. 3 Satz 2 EStG). Ist die Differenz >= 256 EUR, musst du sie mit deinem persönlichen Steuersatz** versteuern.

 

Wie @Zilch schrieb, ist ein Ende mit Schrecken manchmal besser als ein Schrecken ohne Ende. Mit der Kündigung von Riester gelangst du zu mehr Flexibilität. @Noxx, als überzeugter Riester-Kritiker, hat hier über 18 Monate hinweg valide dargelegt, dass er mit seiner eigenen Anlagestrategie erfolgreicher ist als die Auszahlung des Riesters in der Rentenphase. (@Noxx, vielleicht ein, zwei Sätze hierzu von dir für @SimonW.?)

Du verlierst "nur" den Vorteil, dass der Riester-Vertrag ALG-II-sicher ist.

 

Generell würde ich die Aufteilung Developed Word zu Emerging Markets in Richtung 85:15/90:10 oder 100:0 ändern (korrekt, @Zilch!).

 

Ein gutes Händchen bei deiner Entscheidung wünscht dir

 

herzlichst,

Gevatter Tod

 

__________

*) steht auf Seite 1 oder 2 der Steuerbescheide der Jahre, in denen du deine Einzahlungen steuerlich geltend machen konntest. Schau bitte nach dem Kasten mit § 10a Abs. 4 EStG.

** Wenn ihr gemeinsam veranlagt werdet, das ist der Regelfall, eurem gemeinsamen Steuersatz. Ansonsten ergäbe auch das Gemeinschaftsdepot keinen Sinn. Kann niedriger sein, wenn einer von euch beiden wegen Kindern in einem Steuerjahr nicht arbeitet. Solch ein Timing wäre günstig.

Zilch
Legende
7.848 Beiträge

Und wieder exakt wie @Gevatter_Tod sagte: frag mal nach 🙂

Die Abschluss und Vertriebskosten sollten bezahlt sein wenn der Vertrag länger als 5 Jahre besteht. Meiner bestand länger, aber hatte mal aufgestockt und hätte nich zahlen müssen. Die wurden mir nach der Kündigung nicht noch mal abgezogen.

Bedenke dass die Abfragen der Riesteranbieter bei den Ämtern zur Ermittlung des Restbetrages immer nur quartalsweise stattfinden. Wenn du jetzt kündigst wäre das mit Kündigungsfrist irgendwo nächstes Jahr bis du dein Geld erhältst.

Du hast übrigens jährlich eine Mitteilung über deine Zulagen etc. Da dürfte auch dein stehen was du in etwa zurück bekommst  wenn du vorzeitig kündigst. Bei mir hat es auf Grund des Corona Crashes und damit geringeren Anteilswert nicht hingehauen aber nunja, im Januar wusste man noch nichts von Corona und die Auswirkungen.

Schau mal in den RiestEer Thread, da steht alles ausführlich drin 🙂

 

Zum EM einfach Performance und Zusammensetzung anschauen und schauen ob das zu dir passt und gewollt ist und wenn ja überlege mal ob eine automatische Anpassung der EM Anteile wie im FTSE All World nicht besser wäre.

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

@SimonW. 

 

...wie Zilch/Gevatter Tod schon schrieb: 

...im "Riesterrente -was tun?"- Thread steht alles haarklein drin, da haben selbst Steuerexperten und Mathematiker mitgemischt

...ich habe vor drei Jahren (dez2017) meinen Vertrag gekündigt, er hätte mir

 

steuerpflichtige 77 Euro Rente pro Monat erbracht (=2772 in den nun laufenden ca 3 Jahren)

 

...den Auszahlungsbetrag (18.000) habe ich selbst in einem Dividendenstarken Aktiendepot angelegt und mir monatlich daraus steuerfreie 100 Euro pro Monat ausgezahlt

...der Depotbestand beträgt  nach fast drei Jahren 18150 (heute)

...meine Frau hat das Gleiche gemacht aber erst Dez 2019 und während Corona günstiger die Aktien bekommen, aus 18000 wurden inzwischen 19600

...beide Depots liefern ca. 400 Euro Dividende p.a., das entspricht allein unserer entgangenen kleinen potentiellen "Riester-Rente" von einem Halbjahr

...vergiß nicht, auch Riesteranbieter machen das Gleiche, legen das Geld in Anleihen und Aktien an

...diese Anlagen sind keineswegs so sicher wie geglaubt - wie das Beispiel Fairriester überdeutlich gezeigt hat (siehe obengenannten Thread)

 

(Kurzformel: Fairriester verkaufte während Corona alle Anlagen und sicherte den Riestereinzahlern nur zu, dass sie ihre Einlagen am Renteneintrittsdatum garantiert bekommen, das Geld wurde also eingefroren, konnte keine Rendite bringen - immobile Geldanlagen mit Jahrzehnten-Horizonten ohne zu wissen, ob der Anlagegarant dann noch existiert????)

 

 

SimonW.
Autor ★
9 Beiträge

Vielen Dank für den hilfreichen Input. Ich werde mir den "Riester-Thread" einmal genau anschauen.

 

@Zilchund @Gevatter_Tod Ist diese Verschiebung hin Richtung weniger EM-Anteil relativ "neu" oder durch Corona bedingt? Meine ETF's laufen noch nicht so lange und da wurde mir doch von einigen Stellen geraten den EM-ETF mit 20-30% zu gewichten. Darüber wundere ich mich dann jetzt gerade etwas.

 

Ich schaue gerne, ob nicht ein ETF, der "alles" enthält, zielführender sein kann.