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Cent-Differenzen hier und da

Locutus
Experte
126 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich habe heute beim Prüfen einer Steuermitteilung bemerkt, dass bei einigen Wertpapieren in meinem Depot Unstimmigkeiten im Cent-Bereich beim Kaufwert vorliegen. Ein Beispiel:

 

Ich habe über einige Zeit einen Fonds monatlich gespart. Nun habe ich drei verschiedene Kaufwerte:

 

1. Summe aller Abrechnungen (manuell aufaddiert): xxx,31 EUR

2. "Zwischengewinne aus Anschaffungsvorgängen" in der Steuermitteilung zum fiktivem Verkauf: xxx,30 EUR

3. Kaufwert in der Depotübersicht: xxx,29 EUR

 

Der Anschaffungswert in der Steuersimulation ist noch einmal ganz anders, aber das ist durch den fiktiven Verkauf/Zurückkauf zum 01.01.2018 ja nachvollziehbar. Dazu gibt es hier ja auch schon einen Thread:

Steuersimulation-und-fiktive-Veräußerung

 

Nachtrag:

Der Kaufwert in der Steuersimulation weicht ebenfalls um einen Cent von dem fiktiven Veräußerungserlöß in der Steuermitteilung ab.

Ende des Nachtrags

 

Hat jemand eine Erklärung für diese Cent-Abweichungen? Meine Theorie:

 

Zur Berechnung des Kaufwertes wird ein gemittelter Anschaffungskurs mit der Anzahl Stücke multipliziert anstatt die tatsächlichen Anschaffungskosten aufzuaddieren. Das System zur Steuerberechnung arbeitet hier mit mehr Stellen als die Depotanzeige und ist somit näher am tatsächlichen Kaufwert dran.

 

Genug der Spekulation, vielleicht kann ja jemand etwas Licht ins Dunkel bringen Smiley (fröhlich)

15 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Ich erinnere mich, daß @dg2210  mal etwas dazu geschrieben hat. Vielleicht kann er den Link dazu nachliefern?

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

paba
Mentor
889 Beiträge

Hallo @Locutus,

 

ich vermute diese kleinen Fehler entstehen durch Rundung in den Zwischenrechnungen bzw. auch durch Umrechnung zwischen verschiedenen Währungen. Solche kleinen Fehler habe ich in manchen Steuermitteilungen auch. Darüber würde ich mir aber keine Gedanken machen (sind manchmal nur 2 oder 3 Cent, kann aber auch bei größeren US$ Positionen mal bis zu 5€ ausmachen).

 

Es gibt bei mir aber andere Steuermitteilungen, die gleich um mehrere hundert Euro falsch sind (geht bis knapp 1000€ zu meinen Ungunsten). Einige dieser Mitteilungen wurden bereits zum zweiten Mal korrigiert und noch immer sind sie falsch. Irgendwie kriegt comdirect es nicht auf die Reihe. Das zieht sich für meine Vorstellung viel zu lange.

 

Gruß paba

dg2210
Legende
6.204 Beiträge

@nmhschrieb:

Ich erinnere mich, daß @dg2210  mal etwas dazu geschrieben hat. Vielleicht kann er den Link dazu nachliefern?

 


Einen Link habe ich nicht zur Hand, aber der Kaufkurs in der Depotübersicht ist der ungenaueste Wert, weil bei dessen Berechnung Zwischenergebnisse gerundet werden.

 

Im Übrigen fällt die Steuerberechnung bei Fonds für mich in den Bereich der schwarzen Finanz-Magie.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Wenn @dg2210  zu faul ist äh zu wenig Zeit hat, seinen eigenen Beitrag rauszusuchen, dann mache ich das halt.

 

Ich habe in Gooooogle eingegeben: "comdirect community nachkommastellen kaufwerte", und schon der erste Treffer ist der gesuchte Beitrag.

 

Hier findet Ihr die Erklärung zu obiger Frage.

 

Mehr zu den Kaufwerten und zur Steuersimulation steht außerdem hier.

 

Alles muss man selbst machen.   ;-(

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Locutus
Experte
126 Beiträge

Vielen Dank für all eure Antworten und @nmh für deine Mühen! Smiley (fröhlich)

 

Was mich am meisten überrascht hat war, dass selbst in der Steuermitteilung eine Abweichung zum tatsächlichen Kaufwert vorhanden war. Ich dachte, hier könne die Bank doch einfach alle einzelnen Kaufwerte aufaddieren. Da habe ich natürlich zu kurz gedacht: Sobald man Anteile des Bestands verkauft wird die Rechnung ja deutlich komplizierter.

 

Daher kann man die Cent-Abweichungen wohl getrost ignorieren. Die Größenordnung der Steuerabrechnungen werde ich aber weiterhin prüfen. @paba hat da ja gute Gründe für geliefert.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Locutus  und @paba:

 

Falls Euch das beruhigt: Mein Computer prüft die Steuerbemessungsgrundlage für jede einzelne Steuermitteilung (mehrere hundert oder gar tausend pro Jahr, z.B. für Dividenden, Zinsen oder Verkäufe) genau nach. Es gibt immer mal wieder Abweichungen, meistens liegt der Fehler dann aber in meinen Daten. Dass die Bank einen Fehler macht, passiert nur sehr, sehr selten, und diese Fehler werden dann ausnahmslos korrigiert - mal automatisch, mal erst auf meine Reklamation.

 

Das gilt für comdirect, aber auch für die anderen Banken, bei denen ich Depots führe.

 

Einen schönen Gruss in die Steuerabteilung bei comdirect: Die Steuerberechnung ist in deutlich über 99% der Fälle absolut korrekt, also im Einklang mit dem deutschen Steuerrecht. Dass dieses Steuerrecht nicht immer fair ist (z.B. keine Anrechnung von Verlust bei wertloser Ausbuchung - grrrrr), dafür kann comdirect nichts.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

dg2210
Legende
6.204 Beiträge

@nmhschrieb:

Dass dieses Steuerrecht nicht immer fair ist (z.B. keine Anrechnung von Verlust bei wertloser Ausbuchung - grrrrr), dafür kann comdirect nichts.

 


Für den letzten Fall gibt es aber Hoffung: Die Rechsprechung entwickelt sich weiter, zumindest für den ähnlich gelagerten Fall "Verkaufserlöse < Transaktionskosten" (z.B. Niedersächsisches Finanzgericht 2. Senat, Urteil vom 26.10.2016, 2 K 12095/15) . Vielleicht findet sich jemand, der "wertlose Ausbuchungen" bis  vor den Bundesfinanzhof bringt...

 

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@dg2210:

 

Es soll ja hier in der Community Mitglieder geben, die einen Richter am BFH in ihrer Familie führen. Und der BHF sieht derart willkürliche Regelungen sehr kritisch. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Sache dort landet.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

@dg2210, @nmhIst schon passiert. Ausbuchen allein reicht allerdings nicht, man muß dem Finanzamt glaubhaft machen, daß da wirklich nichts mehr zu holen gewesen wäre.