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Buy-and-Hold-Strategie mit der BASF-Aktie (Selbstversuch)

87 ANTWORTEN

Lihof
Autor ★
5 Beiträge

@Shane 1: "BASF befreit sich derzeit von einem Traditionsgeschäft" Du meinst damit Öl und Gas? Mag ja sein, bei gut 4 Mrd EUR Jahresumsatz aber eher ein nettes Zubrot als der große Gralsbringer.

Ebenso ist die von Dir so betitelte "Basischemie" mit gut 16 Mrd EUR Jahresumsatz wohl auch nicht zu vernachlässigen, zumal das perfektionierte Verbundsystem hier voll zum Tragen kommt.

 

Verstehe daher Deine Argumention nicht so ganz ....

Shane 1
Mentor ★★
1.913 Beiträge

@Lihof

Hallo Lihof, wenn dir meine Argumentation nicht so ganz nachvollziehbar erscheint, frage doch einfach konkret nach, und außerdem lebt das Bord ja Gott sei Dank auch von unterschiedlichen Meinungen. Dann gehe ich mal auf deine Frage ein:

 

Du hast recht, mit der Trennung von Tradition dachte ich an Öl und Gas. Und das nette Zubrot, also die Tochter Wintershall, ist immerhin der größte deutsche Öl- und Gasförderer (Schlumberger hat zwar Pfälzer Wurzeln, aber das ist wohl kein ernsthafter Diskussionspunkt) und wie ich schon einmal erwähnt habe, soll allein bei einem sinkenden Ölpreis von nur einen Dollar, für BASF dieses den Gewinn um etwa 20 Millionen Euro schmälern.

 

Im Juli hat Brudermüller mit Merkel inChina eine Absichtserklärung unterzeichnet. BASF will dort bis 2030 rund 10 Milliarden investieren, sozusagen als Zugangstor zum Reich der Mitte. So ganz nebenbei, dies würde die größte Investition werden, welche BASF je getätigt hat. Eventuell ist man dort von vornherein nicht so abweisend gegen Chemiekonzerne wie das hier schon zum guten Ton gehört.

Braucht man überhaupt einen Umweltverschmutzer Chemiekonzern wie BASF ?

Deutschland ist weltweit bekannt für seine Autos und für den Maschinenbau. Beide Branchen wären verloren, wenn nicht eine weltweit führende Chemieindustrie das Rückgrat dafür bilden würde und BASF ist nun mal die unangefochtene Nummer Eins in Deutschland (Nummer 2 hinter Dow DuPont).

Und abschließend zeige ich noch auf, in welchen Bereichen der Konzern aktuellen Schwerpunkte setzt. Das Geschäft von BASF wird in Chemikalien (23%), Reinigungs- und Pflegeprodukte (26%) sowie Farben und Baumaterialien (33%) untergliedert. Die Bereiche Agrar (10%) und Öl und Gas (5%), von denen sich der Konzern trennen wird, sind eben lukrative Randaktivitäten, die überproportional von Synergien aus dem Konzern profitieren.

 

Im übrigen habe ich nichts gegen Chemiekonzerne, ich spritze auch mit Giften von Bayer und besitze Round Up ebenso wie E 605.                                                                   Ich habe lediglich kein gutes Verhältnis zur Branche allgemein (Praxair, BASF, Bayer, Linde, Air Liquide usw), weil sie eben ausnahmslos konjunkturabhäng sind, wobei mir BASF noch am Besten aufgestellt erscheint. 

 

Kann eventuell auch daran liegen, dass es eben ein deutscher Konzern aus dem Ländle ist. Hoffe, ich konnte hier ein bißchen Licht ins Dunkel bringen, denn ehrlich weiß ich nicht so genau, was ich an meiner obigen Anfrage (hat der Kursabschwung etwas mit Bayer zu tun?) unklar formuliert habe oder du nicht verstanden hast.

 

aber dafür kann man ja reden

Grüßle - Shane

 

EU_1
Experte ★★
403 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

@EU_1

Hallo, dass BASF Produkteinschränkungen wegen des niedrigen Rheinwasserstandes haben soll ist mir nicht bekannt, auch habe ich darüber nichts gelesen.

Stand schon ab Ende Juli in den Gazetten, zB hier: niedrigwasser-rhein-hitzewelle-beeintraechtigt-produktion-und-logistik-bei-basf

EU-1

jojo66
Autor ★★★
76 Beiträge

@Shane 1

Was nun? Ich halte BASF für ein sehr gutes Unternemen. Aber der Chartverlauf spricht Bände. Die Aktie wurde nach unten geprügelt. Ist nunmehr ein Tiefflieger und nach mmh nicht kaufenswert. Dennoch lockt die Dividende. Und diese soll lt. dem Vorstand angehoben werden. Sind das nun Kaufkurse oder ist zu befürchten, dass der Kurs unter 60 EUR fällt. Wäre meine erste Direktinvestition nach Jahren in eine Aktie.

Bin gespannt auf Deine Meinung.

 

Viele Grüße.

Shane 1
Mentor ★★
1.913 Beiträge

@jojo66

Hallo  jojo, vorab sollte meine Meinung keinen Einfluß auf deine Entscheidung haben, da es hier um dein Geld geht und daher nur für dich eine heikle Sache ist. Da du aber mich direkt ansprichst, sage ich auch konkret etwas dazu.

 

Dass es für die badische BASF dieses Jahr nicht besonders gut läuft, ist wohl unbestreitbar, von über 90 Euro auf rund 65 Euro zu überwintern, wird bestimmt nicht im Sinne der Konzernleitung sein. Die gleitenden Durchschnitte (100 und  200 Tage) zeigen derzeit keine Anzeichen der Erholung , der Kurs wurde brutal nach unten getreten und jeder schlägt in die gleiche Kerbe.

mnh wird dir Tiefflieger von oben zurufen, Finger weg,  und die meisten werden ihm bei objektiver Betrachtung auch recht geben müssen.

 

Allerdings reitet nicht mehr der vorsichtige Kurt Bock das Pferd, sondern das BASF-Urgestein Martin Brudermüller, ein Berufschemiker, mutig und angriffslustig, welcher seine ganze Karriere bei BASF erlebt hat und vorher als Technologiechef das Asiengeschäft leitete. 

 

Was wirfst du BASF vor, die Abspaltung von der Tochter AG Winterhall zu DEA?, das dadurch logisch auch die erwarteten Ergebnise etwas magerere ausfallen?

Das der Rhein Nierigwasser führt, so dass die Produktion auf Halde liegt und der LKW-Transport dadurch überfordert ist? Dass man bereits offen darüber spricht, sogar Flachboote zu kaufen, da der Tiefgang damit zu bewältigen wäre?

Warum raten von 23 Analysten (laut einzelnen Stimmen hier im Bord gibt es solche aber nicht) nur einer zum Verkauf, und warum ist das Kursziel weit über dem derzeitigen Kurs?  Haben etwa alle unrecht? sehen sie die Warnsignale nicht oder sind es alle unfähige Schreiberlinge auf gut bezahlten Positionen?

 

Schauen wir doch einfach auf die Zahlen des Konzerns!

2016 lag das Ergebnis der einzelnen Aktie bei 4,42 Euro, 2018 rechnen die Analysten mit 6,14 Euro und für 2019 schätzen sie den Gewinn auf 6,60 Euro. Der Konzern hat die nötigen Mittel um weiterhin eine tolle Dividendenrendite ( derzeit5% bei einer Ausschüttungsquote von 47 Prozent) auszuschütten, zwar ein PEG von 1,4, aber mit einem KGV von 10 und einem Gewinnwachstum von 5,4% bestimmt nicht besorgniserregend.

Mit Zahlenspielereinen bedeutet das einen Jahresumsatz von 64,5 Milliarden Euro und einen Gewinn von 6,1 Milliarden, oder für Rechenkünstler bei 115.700 Mitarbeitern hat jeder für den Konzern52.501 Euro Gewinn erwirtschaftet. Das Gewinnwachstum liegt im Schnitt der letzten 20 Jahre bei 7% jährlich und auch die Relative Stärke (ein wesentliches Merkmal für nmhs erwähnte Tiefflieger) liegt bei 10 Jahren berechnet noch bei 6 Prozent. Addieren wir nun noch die konstante Dividendenrendite von 5% hinzu, kommen wir auf 11 Prozent Wertsteigerung, wohlgemerkt pro Jahr im Schnitt der letzen 10 Jahre.

Für Anleger, und vor allem Anleger mit weitreichendem Anlagehorizont, welche sich nicht verrückt machen lassen, nur weil die Aktie derzeit nicht der Liebling der Anleger ist (Chemie ist natürlich unbestrittenein Zykliker), eine Chance mit relativ geringem Risiko einen guten Schnitt zu machen.

 

Buffet würde jetzt bestimmt zu Recht von seinem Burggraben reden, aber ich möchte es abkürzen. Natürlich kann der Kurs noch weiter fallen, die Korrektur, oder treffender gesagt die Baisse ist noch nicht beendet. Aber wenn die politischen Ampeln auf Grün springen, rechne ich mit einer starken Erholung, nur sagen wann kann es dir leider niemand, jedenfall nicht im Voraus. Frag mich in einem Jahr noch einmal, dann fällt es mir leichter und ich weiß die Antwort.  

 

Ich habe bereit nachgekauft, jedoch mit Bedacht, ich kaufe nie alles in einem Rutsch, sondern in zwei und manchmal sogar drei Teilkäufen (trotz kleiner Mehrkosten), der gewünschten Menge.

 

Angesichts dieser schwierigen Grundkonstellation der Branche ist es doch erstaunlich, mit welcher Zuverlässigkeit die Aktie sich entwickelt. Natürlich gibt es immer wieder Schwankungen, aber langfristig stimmt für mich die Richtung.

Grüßle - Shane

 

 

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

@jojo66  schrieb:

@Shane 1

Was nun? Ich halte BASF für ein sehr gutes Unternemen. Aber der Chartverlauf spricht Bände. Die Aktie wurde nach unten geprügelt. Ist nunmehr ein Tiefflieger und nach mmh nicht kaufenswert. Dennoch lockt die Dividende. Und diese soll lt. dem Vorstand angehoben werden. Sind das nun Kaufkurse oder ist zu befürchten, dass der Kurs unter 60 EUR fällt. Wäre meine erste Direktinvestition nach Jahren in eine Aktie.

Bin gespannt auf Deine Meinung.

 

Viele Grüße.


Moin,

 

...ich würde abwarten mit einem BASF-Kauf

...Chemiewerte gehen am Ende eines Konjunkturzyklusses eher und früher nach unten als andere Werte

...ich weiß nicht, ob das aufkommende Plastikthema auch BASF tangiert, wobei ich bewußt "tangiert" wähle, nicht "bedroht"

...Charttechniker geben noch kein grünes Licht, hier ein Kommentar:

 

BASF (Short) Ähnlich wie beim DAX zeigt sich beim Kursverlauf der BASF-Aktie am Zwischentief von Ende Oktober bei rund 64 Euro eine markante Unterstützung. Würde diese in Kürze unterschritten, ergibt sich ein trendfolgendes Verkaufssignal, das auf eine Fortsetzung der jüngst unterbrochenen Talfahrt hindeutet. In diesem Fall rechnen wir mit einem raschen Rücksetzer bis in die Region von zunächst rund 56 Euro. Aus dem Tief vom März 2016 sollte sich auf dieser Höhe die nächste Unterstützung ergeben. Wir halten daher auch an unserer Short-Position auf die Aktie von BASF fest und nehmen derzeit noch keine Änderung am Stoppkurs vor.

 

Wer bald eine satte Dividende will, sollte mal an Bet at home denken und BASF vielleicht im Neuen Jahr sich anschauen. Nicht vergessen, BASF ist stark konjunkurabhängig

 

Shane 1
Mentor ★★
1.913 Beiträge

@Noxx

das ist richtig und haben die Zykliker alle gemeinsam, ob Maschinenbau, Luftfahrt, Bauwirtschaft und eben auch die Chemiebranche.

Aber die BASF hat kein strukturelles, schwer zu lösendes Problem, sondern ein eher zeitlich lösbares und ist liegt derzeit nicht im Trend. Wer vor einem Jahr gekauft hat, blätterte über 90 Euro auf den Tisch und ohne wesentliche Veränderungen im Konzern sind etlichen Anlegern nun die 65 Euro zu teuer.

 

Jede Münze zwei Seiten, aber hier reizt doch zusätzlich zur Dividende die Kursfantasie.

Natürlich muss man nicht überhastet einsteigen, die Kurse laufen die nächsten Wochen nicht davon (Chartisten haben schon wieder das Todeskreuz vor Augen), zumal der G20 Gipfel - hier meine ich die zwei Streithähne Trump und Xi eventuell nicht die erhoffte Lösung bringen wird.

Aber trotz der gestrigen Talfahrt zu neuen Tiefpunkten konnte ich keine aufkommende Panik feststellen, die Investitionsquote ist sogar angestiegen und

das könnte ein Zeichen für Normalisierung sein.

Wer  hier nur auf die Dividende schielt, findet sicher andere Werte und sogar jede Menge Dividendenaristokraten im großen Börsenteich.

 

Ich habe @jojo66 meine Einschätzung mit Sicht auf beide Säulen einer Aktie erläutert, also Kursfantasie und solide Dividendenzahlungen und diese kann sich die BASF erlauben und wenn sie ihre Spendierhosen anziehen, sogar erhöhen.

Aber das ist meine Ansicht und ich stimme zu, dass bei einem Einstieg oder Nachkauf  keine Eile erforderlich ist, wobei für einen Langfristanleger in einigen Jahren es völlig irrrelevant ist, ob man nun ein paar Euro mehr oder weniger bezahlt hat. Allein dies wird bereits durch die erste Dividende weitgehend ausgeglichen.

 

Dass Bet and Home viele Anhänger hat, sehe ich ja an deinen regen Beiträgen  und auch Aufrufen zu dem Wert. Da ich aber weder Hebelpapiere, Fonds, Optionen und Optionsscheine kaufe oder damit spekuliere, beteilige ich mich nicht an solchen Threads und dortigen Ideen, da ich wenig bis keine Erfahrung darin habe, nur Unfug äußern würde, und damit hier niemand sachlich weiterhelfen könnte.

Grüße

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Shane 1,

derzeit ist BASF für mich keine Überlegung wert. Der Chart spricht für sich. Der Abwärtstrend wurde bereits im Januar 18 mit steigenden Umsätzen eingeleitet. Hier mal ein Wochenchart der vergangenen fünf Jahre. Unter 60€ aber durchaus eine Überlegung wert, würde aber auch hier auf Trendumkehr warten.

BASF.jpg

Shane 1
Mentor ★★
1.913 Beiträge

@ehemaliger Nutzer

Hallo Reno, danke für deine Enschätzung an mich direkt, du hast auch recht, charttechnisch spricht derzeit absolut nichts für die BASF. Stellst du den Kurzzeitchart ein, erkennt man, dass der Kurs wie ein Fieberthermometer schwankt und seit Mitte des Jahres stark nachgegeben hat. Das ist normal für Zykliker, denn diese schwanken eben konjunkturabhängig immer stärker. Da wirst du auch bei den Kfz-Aktien die gleichen Symtome finden und es schwer haben, vom Chart einen großen Weltkonzern als Highflyer zu orten. Im Langfristchart (hier bei Comdi) schwankt dieser jedoch stetig bis auf die derzeitige Schwäche nach oben.

 

Absolut richtig, die derzeitige Situation als vorsichtiger Börsianer von der Seitenlinie aus zu betrachten, ich hoffe aber auf eine kräftige Kurserholung, und dies nicht von Tieffliegern wie sie etwa in Haxos Liste aufgeführt werden, sondern einem soliden Basiswert, welcher fundamental gut dasteht und einer der größten Chemiekonzerne ist. Und falls dies auch etwas länger dauert, erfreue ich mich so lange an einer guten Dividende, welch mir das Warten verkürzen wird. 

 

Das habe ich hier eigentlich stets so erwähnt, eventuell nur nicht so deutlich herausgestellt. Deshalb ist die BASF für mich zwar eine kleine Spekulation auf den Kurs, jedoch nicht so unberechenbar wie etwa auf die ebenfalls stark gefallenen General Elektric , da die Probleme der BASF sich hoffentlich wohl in absehbarer Zeit lösen werden und ein finanzielles Desaster wohl ausgeschlossen werden kann.

Grüßle - Shane

 

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Danke @Shane 1, für den Hinweis auf BASF. Die Chemiewerte hatte ich in den letzten Monaten etwas aus dem Blick verloren.

Es wird sich lohnen, die Chemiewerte wieder näher zu beobachten.  Der Gedanke an eine längerfristige Investition steht dabei im Vordergrund (in der Ruhe liegt die Kraft). Mein sportlicher Ehrgeiz besteht darin, fallende Werte an ihrem Wendepunkt aufzufangen. Gegenwärtig sehe ich noch das fallende Messer.

In diesem Zusammenhang mal ein Blick auf den DAX Chemicals Performance Index (CXPC). Der setzt derzeit auf einen Widerstand aus dem Jahr 2016 auf, von wo aus die positive Entwicklung der letzten beiden Jahre startete. Der einstige Widerstand bildet heute Unterstützung bei 2370. Ich wage mal eine Prognose: In den kommenden zwei Wochen sehen wir eine Reaktion im besagten Index, die gut 200 Punkte nach oben führen kann. Wie gesagt, eine Reaktion, noch keine Trendwende. 

So, jetzt genug der Kaffesatz-Leserei.