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Blick hinter die Kulissen: Portfoliosteuerung per Hub von nmh

147 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Danke für's Danke @nmh

 

Ich meinte das Risiko, dass die Aktie ausgestoppt wird. Ich habe jetzt auch verstanden, wie Du dem entgegenkommst; nämlich durch Teilverkäufe - zu Gunsten der grundsätzlichen Diversifikation.

 

Mit der Hub-Prüfung meinte ich Deine wöchentliche Überprüfung ob der Hub noch in der Range von 200-1000 ist. Mit den Stock-Dividenden und der Vielzahl Deiner Einzelaktien ist das auch verständlich erklärt. Meine Dividenden werden fast immer ausgezahlt und die aktuellen Stücke verändern sich aktuell nur durch Zu- und Verkäufe. Deswegen leuchtete mir das nicht ein.

 

Wieviel Prozent des Volumens empfiehlst Du in sog. Kerninvestments (für mich: Märkte via ETF)? Mein Portfolio ist aktuell durch (u. a. vermeintliche) Schäppchen-Picks noch etwas unaufgeräumt. Ich habe mir grundsätzlich vorgenommen einzelne Aktien nur noch zu kaufen, wenn sie den Index schlagen und eine eDIV >3-4% haben. Habe aber auch Microsoft oder Fresenius ohne große Divi.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@ehemaliger Nutzer: Danke für Dein Feedback.

 

Wieviel Du in ETF anlegst, hängt davon ab, wieviel Zeit Du für die Börse opfern willst. Quasi: Je weniger Zeit für die Börse, desto ETF.

 

Ich selbst halte bekanntlich eine hohe dreistellige Zahl an Einzelinvestments (Aktien, Zertifikate, Anleihen, ETF, Fonds, Genussscheine usw.). Das ist absolut krank und kostet sehr, sehr viel Zeit, trotz Computerunterstützung. Aber mir macht es großen Spaß; es ist halt mein Hobby. Ich stehe dazu, auch wenn es nicht normal ist. Und ich bin sehr erfolgreich damit, in den letzten 20 bis 25 Jahren.

 

Für normale Menschen empfehle ich beispielsweise 50% (des verfügbaren Geldes) in ETF zu investieren. Drei ETF genügen schon als Altersvorsorge: MSCI World, DAX und Europa. In der Flut steigen alle Boote, sagt man an der Börse. Diese Investments läßt man einfach liegen, und im Idealfall stockt man sie monatlich oder quartalsweise auf (Sparplan). Nach 20 oder 30 Jahren wirst Du sehr, sehr, sehr reich sein, egal, welche ETF es genau sind. Falls Du nicht bereits heute schon sehr, sehr, sehr reich bist. 

 

Und um ein bisschen zu spielen und um ein Gefühl für die Börse zu bekommen, darfst Du für die anderen 50% Einzelaktien kaufen. Je mehr, desto zeitaufwendiger wird es. Nicht vergessen: Bargeldpuffer (sprich: Kontoguthaben) für besondere Situationen!

 

Wichtig: Bitte mach nicht den Fehler vieler Privatanleger und bewerte die Dividende zu hoch. Die wird bei jeder Ausschüttung vom Kurs abgezogen. Ich persönlich mag am liebsten Aktien ohne Dividende, aber mit klarem Trend. Wenn ich Geld benötige, kann ich jederzeit einen Teil davon verkaufen. Mir ist aber klar, daß viele Private anderer Meinung sind*. Geschmacksache.

 

Zum Thema "Schnäppchen-Picks" lies bitte nochmal hier und hier.

 

nmh

 

_____________________

*)  Das sehe ich auch ganz deutlich an den Klickzahlen meiner Dividenden-Auswertungen, die ich letzten Sommer häufig hier gepostet habe, siehe z.B. hier oder hier oder hier oder hier. Alles mit dem Wort "Dividende" in der Headline ist "a gmahde Wiesn", wie wir in Bayern sagen.

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Danke Dir für Deine weisen Worte, großer Meister.

 

Sind wir nicht alle reich, wenn in unseren Kühlschränken schon das Essen für übermorgen steht und wenn wir uns Gedanken darüber machen ob wir bei einem KGV von 25 noch kaufen dürfen? #1stworldproblems

 

Aktuell habe ich nur 25% in ETFs investiert und den Rest in Aktien und Anleihen. Das werde ich mal überdenken. Ich denke, dass Dein Ansatz mit den Stop-Kursen mir da hilft das Depot sauber zu halten.

 

Bei den Dividenden bin ich mir bewusst, dass die am nächsten ex-Divi gehandelt werden; aber ein Teil der Aktien holen ihren Divi-Abschlag auch in vertretbarer Zeit wieder auf. Insofern kann man es auch als "Gewinnmitnahme" betrachten. Außerdem war es einem "Buy&Hold"-Heini wie mir ganz recht, wenn ich einen Teil der Rendite realisiere. Gewinne, die im Kurs stecken können auch schnell wieder weg sein, wenn man ohne Stop-Kurse arbeitet.

 

Ich vermute dass Privatanleger auf Dividendenaktien stehen, weil wir bislang immer Zinsen gewohnt waren. Dividende ist der neue Zins. Und wenn man jedes Jahr 4% bekommen hat, dann kann man am Ende auch +/-0 rausgehen. Also im Vergleich zum Sparbuch. 🙂 Ich denke das ist der Denkfehler, den man sich als Anfänger bewusst machen muss.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Vielen Dank, @ehemaliger Nutzer,  für Dein Feedback. Es freut mich, wenn meine bescheidenen Ausführungen hilfreich sind. Bei weiteren Fragen einfach posten.

 

Die korrekte Anrede lautet aber EURE GOTTHEIT (bitte durchgehend Großbuchstaben).  😉

 

 Viele Grüße aus einem stark verschneiten München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

klio
Autor ★★★
56 Beiträge

Bei mir läuft das mit dem Risikomanagement ein klein wenig simpler. Kein Wunder, ich habe ja auch nur ein ganz durchschnittliches Depot (apropos: was ist eigentlich der Durchschnitt hier??)

Ein Posten hat bei mir zwischen 5% und 10% Depotvolumen - je nach Risiko der Aktien (in der Auswertung erscheinen sie übrigens alle hochrot Smiley (überrascht)  )

Je nach Volatilität gebe ich ihnen ca 10% bis 20% Luft nach unten.

Damit fährt die codi ganz gut - bin aber mit der Performance bisher auch ganz zufrieden. Die liegt dieses Jahr zwischen DAX und SDAX - na ja, immerhin.

Bei Anstiegen einer Position über 30% Depotvolumen nehme ich schon mal Teilgewinne mit!

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

An alle, die sich über die Portfolio-Steuerung mittels Stopkursen und "Hub" interessieren: Ich habe hier ein ausführliches Fallbeispiel gepostet.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Skies
Experte ★★
276 Beiträge

Vielen Dank @nmh für die gelungene Erklärung deines Money Managements. An einem Punkt hänge ich jedoch.

 

Zitat:
[...] Mein System achtet auch darauf, daß für jede einzelne Aktie der Hub einen bestimmten Euro-Betrag nicht überschreitet, andererseits aber auch nicht zu klein wird. Dieser Euro-Grenzwert ist im Prinzip für jedes Wertpapier gleich. Es handelt sich, grob gesagt, um den maximalen Verlust in Euro, den ich bereit bin, in einer einzelnen WKN zu tragen [...]

Das verstehe ich irgendwie anders....mal ein fiktives Beispiel:

 - Kaufkurs der Aktie X beträgt 31,20€
 - Stopkurs und Nachziehkurs definiere ich über eine maximal zulässige Schwankung von +-7% bezogen auf den Kaufkurs, d.h. Stop-Kurs ist 29,02€ und Nachziehkurs 33,38€
 - Zudem lege ich vor dem Kauf einen maximalen Verlust von 130€ fest
 - Somit kaufe ich 60 Aktien zu 1872€ --> 130€/(31,20€-29,02€) ~60 Stück
 - Der Hub berechnet sich nun zu 262€ --> das entspricht in etwa dem doppelten Verlust in Euro, den ich bereit bin zu tragen

 

Nach meiner Theorie entspricht das sogar exakt dem doppenten Verlust. Die geringe Abweichung kommt nur durch das Runden der Anzahl an gekauften Aktien.


Frage 1: Habe ich mich verhaut? Wenn ja wo?

Frage 2: Gibt es eine sinnvolle und begründbare Regel wie ich meine Schwankung wie z.B. hier +-7% festlegen kann?

 

Viele Grüße

SK

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Skies:

 

Du hast recht, je nachdem, auf welche Basis man den Verlust  bezieht. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: nehmen wir mal an, die Aktie läuft nach dem Kauf erst in Richtung Nachziehkurs, also von 31,20 bis zu 33,37 Euro. Die 33,38 werden aber nicht erreicht, der Stopkurs wird also nicht nachgezogen.

 

Jetzt fällt die Aktie von 33,37 bis zum Stopkurs bei 29,02. Meine 60 Aktien haben also seit ihrem Hoch (!) 261 Euro verloren, das doppelte meines anfänglichen Stops.

 

Also: ich bin bereit, maximal 261 Euro zu verlieren (nämlich im oben geschilderten Worst Case), und das ist genau der Hub.

 

Wie gesagt, der worst case. Wenn die Aktie gleich nach dem Kauf von 31,20 auf 29,02 fällt, dann habe ich "nur" 131 Euro verloren.

 

Du solltest Dir für den Hub einfach einen Wert suchen, der zu Dir und zu Deinem Depot passt. Ich habe mein System inzwischen noch verfeinert und betreibe meine Geschäfte inzwischen mit mehreren unterschiedlichen Hubs, je nachdem, wie eine Aktie eingestuft ist: Als Basisinvestment, das über die Jahrzehnte steigen sollte (großer Hob), oder als kurzfristiges Experiment, oder als Trendaktie (kleinerer Hub), oder als Empfehlung aus einer Zeitschrift, oder oder oder ...

 

Und Deine zweite Frage ist, glaube ich, mal wieder die bekannte Frage: Wie setze ich Stopkurse? Leider ist die sehr schwierig zu beantworten; ich habe ja schon öfter gesagt, daß ich ohne weiteres Bücher dazu schreiben könnte.

 

Schau Dir einfach an, wie stark die Aktie in den letzten zwei Jahren geschwankt hat. Aktien "atmen", nach oben und nach unten. Schauen wir uns meine Lieblingsaktie an: Church & Dwight (WKN 864371). Du erkennst, daß der Anstieg von April 2018 bis Oktober 2018 mit Schwankungen von typischerweise zwei oder drei Euro begleitet war. Im Oktober 2018 ging es allerdings stärker nach unten. Um der Aktie Luft zum Atmen zu geben, wäre ein Stop-Abstand von sagen wir mal fünf Euro sinnvoll gewesen. Hub pro Aktie also zehn Euro.

 

Aber Anfang Februar 2019 hättest Du damit (so wie ich) Pech gehabt. Ich hatte allerdings ziemlich viel von dieser Aktie und habe Anfang Februar nur einen Teil per Stopkurs verkauft. Für den Rest darf ich Stop- und Nachziehkurs jetzt weiter auseinander ziehen, ohne den Hub zu vergrößern.

 

Ich hoffe, Deine Fragen damit beantwortet zu haben. Vielen Dank für Dein freundliches Feedback!

 

Viele Grüße aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Skies
Experte ★★
276 Beiträge

Erneut vielen Dank für deine Bemühungen. Die Festlegung eines Stopkurses fällt mir definitiv nicht so einfach wie dir. Wie würdest du dich denn bei WKN: 645000 entscheiden?

Crazyalex
Legende
7.636 Beiträge

Ich schätze mal da kommt gleich was mit um die 6 Euro...

 

Ich hatte mal mit denen geschäftlich zu tun - ich kauf da keine Aktien Lachender Smiley

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
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