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Bäääähm! Aufwärtstrend und hohe Dividende...

nmh
Legende
9.959 Beiträge

Liebe Freunde der erfolgreichen Geldanlage,

 

wie Ihr wißt, schließen sich hohe Dividenden und langfristige Aufwärtstrends normalerweise aus. Siehe auch hier und hier.

 

Aber manchmal finde ich in den Untiefen meiner verstaubten, derzeit 5,2 Millionen Papiere umfassenden Datenbank für Euch Titel, die beides können: der Kurs ist auf dem Bildschirm nach rechts oben gelaufen, und die (geschätzte) Dividende ist beachtlich. Optimal ist es, wenn es sich um einen Titel handelt, den wohl die meisten von Euch noch nicht kennen und besitzen.

 

Und bäääähm – es ist wieder mal soweit. Das Unternehmen Aroundtown Properties mit der WKN A14QGA ist seit Oktober 2015 gelistet, strebt seitdem schön steil nach oben, und nach meinen Datenbeständen soll zunächst eine Dividende von über 3,5 Prozent gezahlt werden.

 

Die Aroundtown Property Holdings PLC hält Anteile an Immobilien vor allem in Deutschland und den Niederlanden. Schwerpunkt sind Büro-, Hotel- und Einzelhandels-Objekten.

 

Der Titel mit einer Marktkapitalisierung von knapp 5 Mrd. Euro (!) ist der gewichtigste Gewerbeimmobilientitel auf dem Frankfurter Kurszettel – deutlich größer als Unternehmen wie Alstria Office-REIT, Deutsche Euroshop, Hamborner REIT, DIC Asset, TLG Immobilien, VIB Vermögen oder WCM.

 

Das Unternehmen soll in wenigen Tagen in den SDAX einziehen.

Nach den jüngsten Zahlen konnten die Manager ihren Umsatz im 1. Hj. 2017 auf 237 Mio. Euro mehr als verdoppeln (+115%). Getrieben war dieses Wachstum durch höhere Mieteinnahmen des deutlich vergrößerten Portfolios. Der Bestand an gewerblichen Objekten stieg um 50%. Gemeinsam mit Einnahmen aus Wohnimmobilien kratzte das Volumen an der Marke von 10 Mrd. Euro. Das EBITDA kletterte um 71% auf 195 Mio. Euro und die Funds from Operations (FFO) erreichten 130 Mio. Euro (+83%). Für das Gesamtjahr erwartet man anhaltendes Wachstum und rechnet mit einem Umsatz von ca. 480 Mio. sowie einem EBITDA von gut 340 Mio. Euro.

 

Der Chart ist ein echer Hingucker:  Seit ihrem Tief im Februar (3,90 Euro) hat die Aktie in der Spitze 47 Prozent zulegen können auf ein Allzeithoch von 5,72 Euro.

 

Daher sieht auch die Finanzpresse beim Kurs der Aktie trotz der Rally weiter Luft nach oben, zumal der NAV pro Aktie zur Jahresmitte bei 7 Euro lag. Die geschätzte 2018er-Dividendenrendite von 4,5% kann sich ebenfalls sehen lassen; für 2017 sind es die erwähnten 3,5%.

 

Die Platow Börse (nach meiner Auswertung einer der besten Börsenbriefe) empfiehlt Aroundtown Properties aktuell erstmals zum Kauf und setzt einen Stopkurs bei 4,50 Euro. Bei Börse online steht der Titel ebenfalls auf Kauf, der Stopkurs liegt bei 3,95 Euro. boerse.ard.de sowie boersengefluester.de stellen die Aktie ebenfalls heraus. Die Kursziele der Profis sind 6,50 (Berenberg), 6,90 (Goldman), 6,50 (Deutsche Bank), 6,50 (Kepler) und 6 Euro (UBS). Wir wissen alle, daß diese Profis nicht immer recht haben. Aber warum es sich lohnt, den Empfehlungen zu folgen, steht hier.

 

Vielleicht habe ich dem einen oder anderen von Euch damit einen Denkanstoß gegeben? Würde mich freuen.

 

Viele Grüße aus einem sonnigen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
53 ANTWORTEN

Shane 1
Mentor ★★
1.908 Beiträge

@dg2210

Vorsicht! Dies sind Daten aus der Vergangenheit, die Zukunft kann ganz anders aussehen.

Über diesen Satz könnte ich locker mehrere DIN A4 Seiten schreiben! 

Er erinnert mich spontan an die am meisten verwendeten fünf falschen Worte: Dieses Mal ist alles anderst.

 

An der Börse wird immer die Zukunft gehandelt und nie die Gegenwart. Um das Jahr 2000 hatte ich diese ehemalige Philipp Morris (heute Altria) ebenfalls im Depot und bin aus damaligen ethischen Gründen (was für ein Schwachsinn) zu  Procter & Gamble gewechselt. Mit einer von Kostos genommenen bekannten Schlaftabletten erzielte man damit inzwischen 20 Jahre steigende Kursgewinne von jährlich zehn Prozent und gleichzeitig eine steigende Dividendenrendite von jährlich im Schnitt  acht Prozent.

 

Natürlich ist nichts so sicher wie die Veränderung, jedoch müßte es sehr dumm laufen, wenn aktuell nun ein Neueinsteiger kaufen würde, und just zu diesem Zeitpunkt der Konzern (nach 90 Jahren) plötzlich aufhört, die Gewinne mit seinen Eigentümern zu teilen. Das widerspricht zum Einem der Amerikanischen Aktienkultur, und zum Zweiten haben wir hier zum Glück noch unseren nmh, welcher uns bei starken Kursverlusten sofort anfunken und den Tiefflieger aus Übersee melden würde.

 

Was allerdings derzeit etwas befremdlich ist, ist die aktuelle Börsensituation, denn hier ist kein eindeutiger Trend ersichtlich. An der Euwax überwiegen die Putabsicherungen, die Fonds parken noch viel Kapital an der Seitenlinie, bei Black Rock findet eine Dursuchung statt. (Friedrich Merz ist doch noch gar kein Parteivorsitzender!!) Das Börsenpendel kann in beide Richtungen ausschlagen, m. E. herrscht momentan noch die Ruhe vor dem Sturm.

 

So lese ich solange von dem baldigen Weltuntergang der Börsepropheten, von Window-Dressing der Manager zum Jahresende und höre den üblichen Quark der NT-V Gierlies von der zu erwartetenden Jahresendralley (kommt noch, ist derzeit anscheinend noch zu früh). 

Bei so vielen Meinungen trifft einer ja immer ins Schwarze (...wenn nicht, beachte deinen und meinen obigen ersten Satz).

Grüßle - Shane

 

 

nmh
Legende
9.959 Beiträge

Wiewas? Hat mich da wer erwähnt? Nein? Dann leg ich mich wieder hin.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Shane 1
Mentor ★★
1.908 Beiträge

@huhuhu

Hallo huhuhu, habe mich diese Nacht (mehr aus Eigeninteresse) nochmals mit der BHP - Billiton beschäftigt. Und da sind mir nun zwei Dinge aufgefallen.

 

1. ich schrieb hohe Verschuldung und niedriges Beta, es sollte natürlich heißen niedrige Verschuldung und hohes Beta (1,6).

2. Rasante Kurssteigerungen sind beim Konzern auch zukünftig nicht zu erwarten, jedoch eine stabile und hohe Dividendenausschüttung.

 

Doch zunächst mal der Reihe nach: 

Die BHP (siehe meinen Erstbeitrag ) schloss sich 2001 mit der 1860 gegründeten Billiton zur heutigen BHP-Billiton zusammen ( benannt nach der zinnreichen Insel Billiton in Indonesien) und betreibt seitdem gemeinsam ihr Kerngeschäft.

Sowohl die australische Aktie (Ltd.), als auch die britische Aktie (plc.) wird hier gehandelt und kann an den deutschen Börsen gekauft werden, denn beide Aktien repräsentieren das gleiche Unternehmen, allerdings fallen aufgrund unterschiedlicher länderspezifischer Regelungen unterschiedliche Steuern auf die Dividende an (ich rede hier von der WKN: 908101).

Die Lage:

Die Rohstoffpreise befinden sich seit 2008 im Sinkflug. Im Laufe der Jahre wurde  les eng, und BHP Billiton scheute sich, zu den vermeintlich zu niedrigen Marktpreisen Unternehmensteile zu verkaufen. Potentielle Wettbewerber haben im derzeit schlechten Marktumfeld natürlich auch wenig Interesse, hohe Preise für Übernahmen zu zahlen.

Ich habe aber auch noch nicht gehört oder gelesen, dass irgendwo eine Miene schließen mußte. Wahrscheinlich hoffen alle Großen, dass den kleinen Konkurrenten irgenwann doch die Luft ausgeht.                                                                                Inzwischen ist das Wachstum in China von ehemals 14% p.a. auf 7% ?  zurückgekommen, derzeit wirdauf eine weitere Verlangsamung eingestimmt.

 

BHP Billiton verscherbelte nun imJahre 2015 sein Tafelsilber unter dem Namen South32 und hat  einen großen Teil aus seinem Imperium ausgegliedert und als eigenständige Gesellschaft an die Börse gebracht(sogenannte Nebenaktivitäten). Aktuell hat man ja wieder Unternehmensteile an BP abgestoßen, aber damit ist die schwache Nachfrage ja immer noch nicht ausgeräumt. (offiziell wird uns das immer als Konzentration auf das Kerngeschäft verkauft und soll den Aktionären den Weitblick des Vorstandes aufzeigen, egal). Während Anfang Oktober das Brent Öl noch bei 85,50 USD lag, kostete es gestern unter 70 USD, oder grob gesagt ein Minus von fast 20 Prozent.

Gut, mit diesen Problemen kämpfen auch die großen Konkurrenten wie Rio Tinto oder Vale, aber BHP hat als Pluspunkt zuzüglich auch Schulden i.H. v. rund 10 Milliarden Dollar getilgt und dennoch einen Jahresgewinn von 5,1 Milliarden Euro eingefahren.

 

Der Konzern ging ins Wochenende mit rund 1585 GBp (oder 18,25 Euro) und die Analysten rühren kräftig die Werbetrommel für den Konzern. Aber wenn die Dividende steigen soll, müßten bei 2. 112. 072. 000 vorhandenen Aktien 83,25% des erwartenden Gewinns verwendet werden. (2019: 1,59 Euro/Aktie (e) Bei dem Gewinnwachstum erscheint das KGV (11,8) nicht einmal so günstig zu sein.

Nun, die Ausschüttungsquote lag bisher ja schon bei 75% und möglich, dass die Aktie derzeit unterbewertet ist, aber zu große Erwartungen an Kursgewinne sollte man nicht haben.

Bei einer Eigenkapitalquote von über 50% sind es ganz solide Aussagen, schließlich wächst der weltweite Hunger nach Rohstoffen weiter und BHP fördert hochwertiges Erz ( Nickel-Mine Ravensthorpe oder die gigantischen Olympic-Dam-Mine in Australien. Mit diesem Projekt unterstreicht der Bergbauriese sein Langfristpotenzial: Innerhalb der nächsten 30 Jahre soll die dortige Kupferproduktion auf 750.000 Tonnen vervierfacht werden, zudem gilt die Mine als weltgrößte bekannte Uran-Lagerstätte.

Dennoch, zu einer langfristigen Bindung drängt sich mir der Konzern nicht gerade auf, und wenn ich auf den Chart sehe, erkenne ich sofort, dass der Anleger in den letzten 10 Jahren kursmäßig (außer Dividenden) absolut nichts verdient hat. Aktionäre benötigen hier also ein stärkeres Nervensystem wie bei anderen Konzernen. Wer aber nur der Sparkasse sein zinslos geliehenes Geld effektiver arbeiten lassen möchte, liegt mit dem Branchenführer nicht verkehrt.

 

Aber wie schreibt dg2210 weiter oben doch so schön romantisch über Altria, das sind Zahlen aus der Vergangenheit, in der Zukunft könnte es anderst sein!

Grüße - Shane

 

huhuhu
Legende
7.240 Beiträge

Hallo Shane,

 

zuerst einmal sorry dass ich erst jetzt antworte.

 

Danke für Deine Ausführungen.

 

Wenn ich ehrlich bin habe ich mich nie SO intensiv wie Du mit den Papieren beschäftigt in denen ich investiert bin.

 

Bei BHP habe ich es nun einfach mal getan, und ich hoffe das ich richtig damit liege,

sollte der Kurs nicht die Sprünge machen wie erhofft, zahlen Sie ja eine ansehnliche

Dividende, und da ich hier eine etwas größere Summe investiert habe, hoffe ich das es sich immer noch rechnet.

 

Dies habe ich übrigens schon vor vielen vielen Jahren so entschieden,

und ich kann mit ein wenig Stolz sagen, nicht immer, aber oft lag ich richtig.

 

zb. bei SAP & Fb.  vor Ewigkeiten gekauft, und wie Du weißt vor geraumer Zeit,

...natürlich auch mit Glück, ganz ordentlich verkauft.

 

Die, die ich/Familie jetzt noch besitzen ( außer ein paar "Leichen" )

gehören zu dieser Kategorie

...ein paar Papiere zum Zocken gehören natürlich auch dabei,

zb. Baumot, ICC, Alibaba

 

Bei BHP gehe ich davon aus, dass es das letzte Geschäft dieser Art ist,

und ich werde ein paar Kerzen im Dom aufstellen

...auf das es erfolgreich enden mag.

 

In diesem sinne ein schönes Wochenende in Ländle

 

Tschüsle

hhh    Smiley (fröhlich)