16.02.2019 05:25 - bearbeitet 16.02.2019 05:25
Guten Morgen zusammen,
ich beschäftige mich seit Anfang des Monats mit dem Thema ETF und bin auf dem gesamten Gebiet ein kompletter Neuling.
Ich möchte gern 300€ im Monat in ETF sparen und habe mir dazu ein paar rausgesucht.
Als Laufzeit hatte ich so 15 - 25 Jahre gedacht. Bin da nicht festgelegt, aber nach 25 Jahren habe ich das Rentenalter erreicht 🙂
Risiko ist ok, aber es sollte überschaubar sein und ich möchte eigentlich eher in Ruhe etwas aufbauen.
Wie das nunmal so ist, habe ich einen Schnellschuss gemacht ohne viel zu überlegen und hatte Anfang des Monats direkt einen Sparplan mit LYX0GP eingerichtet.
Als ich mich dann etwas in das Thema eingelesen habe, hab ich den Sparplan nach der ersten Ausführung wieder gelöscht und mir andere ETF raus gesucht.
Nachdem ich 2 ETF rausgesucht hatte (A0RPWH und ETF500), habe ich mich dann doch bei den Top-Preis angeboten bedient, um die 1,5% zu sparen (A2H59Q und LYX0XK).
Den Aktien-ETF bespare ich mit 225€ und den Renten-ETF mit 75€ monatlich.
Der erste Kauf dieser beiden ETF war Gestern und somit hab ich aktuell 3 ETF in meinem Depot liegen.
Mein Ziel war es, einen Aktien-ETF im Bereich World ohne die Schwellenländer zu nehmen und zusätzlich etwas im Rentenbereich zu machen um etwas mit wenig Risiko bei zu mischen.
Je mehr ich mich aber hier in der Community umschaue, desto verunsicherter bin ich was meine Wahl betrifft.
Was meint ihr zu meiner Wahl?
Sind die beiden ersten die ich mir rausgesucht hatte trotz der 1,5% für den Kauf die bessere Wahl?
Nebenbei noch eine Anfängerfrage zu der ich bisher keine Antwort gefunden habe.
Wie werden die jährlichen Kosten (TER) abgerechnet? Wird das am Jahresende vom Referenzkonto abgebucht?
Wird das bei einer Ausführung des Sparplans am Jahresanfang/-ende berücksichtigt und einbehalten?
Viele Grüße
malu
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 19.02.2019 14:24
Danke.
Dann bleibt es bei meiner jetzigen Auswahl.
am 19.02.2019 17:13
Für den MSCI EMU sprechen m.E. zwei Gründe:
Zu. 1:
Der MSCI World führt zu zu einer unerwünschten Klumpenbildung, da die USA mit ca. als 50% gewichtet ist. Die Gewichtung nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat gegenüber der Marktkapitalisierung zwei zusätzliche Vorteile:
das BIP ist stabiler, da die Marktkapitalisierung einer Börse mit den Aktienkursen stark schwanken kann;
eine Gewichtung nach dem BIP hat in der Vergangenheit eine höhere Rendite produziert als eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung (vgl. z.B. Kommer).
Zu 2.: Will man die EUR-Zone entspr. ihres weltweiten BIP-Beitrags von ca. 19% höher gewichten, muss man mit dem MSCI EMU kompensieren. Zugleich werden durch eine höhere Gewichtung des EUR Währungsrisiken verringert. Je weniger Währungsrisiken man eingehen möchte, um so höher sollte natürlich der EUR-Anteil gewichtet sein. Nach der vorgeschlagenen Allokation World/EM ist der EUR-Anteil nur mit ca. 6% gewichtet.
am 19.02.2019 18:58
Hallo @Prof,
ich kann grundsätzlich der Depotaufstellung nach BIP auch etwas abgewinnen. Die Frage ist: Ist es die bessere Variante, als nach Kapitalisierung? Das werden wir immer erst im Nachhinein wissen.
Was wir jedoch jetzt wissen: Wenn man ein möglichst einfach zu verwaltendes Depot haben möchte, sind 1-2 ETFs deutlich besser geeignet, als 3-4, um nach BIP zu gewichten. Deswegen empfinde ich für die Bedürfnisse des Threadsstarters die Möglichkeit mit der maximalen Einfachheit am meisten zu empfehlen und nicht die, nach einigen Theorien jedenfalls, schönste.
am 19.02.2019 22:05
OK T.W. gebe Dir Recht, das Feintuning nach BIP-Gewichtung macht wohl erst bei einer gewissen Grösse Sinn. Dem User geht es um einen Sparplan von 100-200 monatlich; da ist es überhaupt schon mal ein großer Gewinn mit einem ETF-Plan zu beginnen - mit welcher Gewichtung im Einzelnen auch immer. Es ging mir nur darum die Grundlagen der unterschiedlichen Gewichtungstrategien nochmals klarzustellen.
BG
am 24.02.2019 20:28
Hi @malu!
Kannst Du kurz erläutern, warum Du Dich nachträglich gegen den LYX0GP entschieden hast?
Wenn ich mir nur die Entwicklung der letzten 5 Jahre anschaue, scheint der doch eigentlich eine ziemlich gute Wahl zu sein?
Gruß und Danke!
am 24.02.2019 21:40
@flaminghomer schrieb:Kannst Du kurz erläutern, warum Du Dich nachträglich gegen den LYX0GP entschieden hast?
Wenn ich mir nur die Entwicklung der letzten 5 Jahre anschaue, scheint der doch eigentlich eine ziemlich gute Wahl zu sein?
Ich versuche es mal stellvertretend, auch wenn ich nicht gefragt wurde.
LYX0GP stellt eine Branchenwette auf den IT-Sektor dar. @malu hat sich für ein langfristiges Investment in marktbreite Indices entschieden, ohne eben diese Branche bewusst höher zu gewichten, als es die Marktkapitalisierung darstellt.
Die Branche ist in den letzten fünf Jahren extrem gut gelaufen, da hast Du recht. Niemand weiß jedoch, was die nächsten 20 Jahre bringen werden. Daher investiert man lieber in den gesamten Markt als in einzelne Branchen oder Länder. Das ist die Theorie des passiven, marktbreiten Investierens, für das sich @malu mit seiner Anlage entschieden hat.
am 24.02.2019 22:03
Verstehe! Danke für die schnelle Antwort!
am 25.02.2019 09:39
Hallo @flaminghomer,
zum einen wollte ich nicht einen speziellen Bereich, sondern wirklich den gesamten Markt haben.
Und zum anderen macht für mich ein Ausschüttender ETF mehr Sinn, da ich meine Freigrenze bisher nicht nutze.
Da spare ich mir einige Tausend Euro an Steuern die ich sonst verschenkt hätte.
Nach den Informationen hier und denen die ich aus den Büchern habe, sind das jetzt meiner Meinung nach die besseren ETFs für mich persönlich.