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Anfänger Portfolio - Aktien und ETFs

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Hallo liebe comdirect-community,

 

ich möchte mich zuerst recht herzlich an allen in dieser community bedanken. Ich habe in den letzten Wochen sehr viel Zeit damit verbracht, aufmerksam einige der Themen hier zu lesen. Vor allem die Beiträge von @nmh habe ich als sehr hilfreich angesehen.

 Nun habe ich jedoch eine konkrete Frage und hoffe das mir hier geholfen werden kann.

 

Vorweg ein wenig zu meiner Situation:

Ich (Anfang 20) bin mit meiner Ausbildung fertig geworden und schaffe es jeden Monat 300€ in ETFs zu sparen. Hier fahre ich mit der klassischen Aufteilung 70/30 (World/EM). Außerdem habe ich durch einen Depotübertrag meiner Eltern vor ein paar Jahren zwei Europa-Fonds und eine große AXA-Position bekommen. Die AXA und Europa-Fonds zu verkaufen ist nicht sehr sinnvoll, da Abgeltungssteuer befreit. Bzw. habe ich bei den Fonds auf die Kursgewinne ab dem 01.01.2018 ja eine Freigrenze von 100.000€.

Insgesamt haben die Fonds einen Anteil von grob 50% am Gesamtportfolio und die AXA einen Anteil von 20%. Der Rest steckt in den zwei ETFs, welche ich seit ein paar Jahren mit stetig steigender Rate bespare. 

Alles in allem sprechen wir von einer Summe im unteren-mittleren fünfstelligen Bereich.

Der Anlage Horizont ist sehr weit (10+ Jahre) wegen Altersvorsorge.

Zusätzlich habe ich momentan 5000€ zurückgelegt, welche ich frei investieren kann. Auf dem Tagesgeld- und Girokonto habe ich bereits ausreichende Rückstellungen für Notfälle.

Der Europa-Anteil ist mir viel zu hoch, jedoch habe ich in den letzten paar Jahren nichts dagegen unternommen, weil ich den Sparplan hab laufen lassen und mich sonst nicht weiter mit dem Thema Geldanlage beschäftigen wollte.

Jetzt ist die Frage was ich konkret mit den 5000€ anstellen kann. Ich habe mich mit dem Thema Einzelaktien recht gut beschäftigt, jedoch fehlt mir der Mut hier den Schritt zum Investieren zu wagen. Ich habe mir mehrere Möglichkeiten überlegt, was ich mit dem Geld anstellen könnte.

  1. In den MSCI North America o.ä. investieren.
  2. Über den Sparplan das Geld in World um EM stecken. Der World hat ja einen USA-Anteil von über 50% aktuell.
  3. In Einzelaktien investieren. Hierfür würden für mich nur solide Blue Chips in Frage kommen. Natürlich aus den USA, wegen der aktuellen Übergewichtung von Europa. Konkret meine ich Aktien wie z.B. Berkshire Hathaway, Waste Management, 3M Co, John Deere, Coca-Cola, General Mills, ecolab oder auch Mc Donald’s. Jedoch weis ich nicht genau welche Aktien von den genannten ich nehmen sollte. General Mills wohl eher nicht (Tiefflieger). Auch wenn es so aussieht als würde es mit der Branche langsam wieder bergauf gehen.

 

Wie würdet ihr in meinem Fall vorgehen? ETF oder doch Einzelaktien aber falls ja, welche Aktie konkret? Tech-Werte dürften für mich als Neuling eher nicht so geeignet sein denke ich oder?

 

Die Ausschüttungen würde ich in nächster Zeit auch überwiegend in die USA investieren, bis Europa nicht mehr so übergewichtet ist.

Vielleicht hat ja einer von euch einen klugen Rat.

 

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend.

 

Viele Grüße aus unserer wunderschönen Hauptstadt

 

Comdirectler 😄

8 ANTWORTEN

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

Hallo und willkommen im Forum!

 

Bei der Beurteilung der Lage bin ich etwas gespaltener Meinung. Einerseits scheinst du mit deinen 20 Jahren den Großteil deines Portfolios in Aktien investiert zu haben, was sehr löblich ist, wenn das Geld wirklich über Jahrzehnte dort investiert bleiben soll. Auf der anderen Seite bist du zu einem Zeitpunkt eingestiegen, wo der Markt bereits mehrere Jahre ohne größere Korrektur gelaufen ist. Die Frage ist also, wie wirst du bei einem echten Bärenmarkt reagieren, sollte das Depot mit 50% im Minus stehen?

 

Wenn du dir wirklich extrem sicher bist, die nächste Krise mit kühlem Kopf aussitzen zu können, kann das Geld in Aktien gehen. Ansonsten würde ich das Risiko reduzieren und über andere Anlageklassen nachdenken. Anbieten würden sich entweder Tagesgeld/Festgeld, auch wenn es aktuell wenig abwirft, oder auch Rohstoffe/Edelmetalle zur allgemeinen Diversifizierung.

 

Bei der Aktien-Variante würde ich den US-Anteil nicht noch weiter künstlich vergrößern. US-Aktien sehen im Schnitt schon recht ambitioniert bewertet aus, bei Einzelaktien gibt es natürlich immer noch Chancen. Deutlich interessanter finde ich aktuell allerdings die Schwellenländer.

 

Edit: Hab nicht richtig gelesen. Mit den aktiven Fonds hast du ja bereits einen übermäßigen Europaanteil, d.h. Nordamerika extra aufzustocken, ergibt dann schon Sinn. Ich würde aber nochmal invensiv nachrechnen, wie sich diese Fonds seit Auflage gegenüber den Vergleichsindizes verhalten haben. Steuerfreiheit schön und gut - wenn dir dadurch aber über Jahrezehnte Renditen von mehreren Prozent verloren gehen, wirkt sich das auf die Zeit deutlich auf die Performance aus. Zumal man bei Renteneintritt ja auch nicht das ganze Depot mit einem Schlag verkauft, sondern bestenfalls nur die Dividenden und etwas extra entnimmt. Entsprechend solltest du den Verkaufsgedanken nur wegen der Steuerfreigrenze m.E. nicht vorschnell verwerfen.

 

Viele Grüße

Weinlese

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@ehemaliger Nutzer:

 

Willkommen auch von mir und vielen Dank für Dein Lob!

 

Ich würde an Deiner Stelle eher zu Einzelaktien greifen, damit Du ein Gefühl für die Börse bekommst. Die Aktien aus Deiner Liste sind meiner Meinung nach alle für Einsteiger geeignet. General Mills (Abwärtstrend) und Ecolab (eher riskant) vielleicht nur eingeschränkt.

 

Aber auch Deine Variante 1. und 2. wäre durchaus gut. Hauptsache, irgendwas mit Aktien. Alles andere ist "Feintuning"; ob Du mit Variante 1., 2. oder 3. mehr Gewinn machen wirst, kann Dir heute nur ein Hellseher sagen. Variante 3. (Einzelaktien) macht mehr Arbeit, aber auch mehr Spaß, wenn Du Dich für Aktien interessierst

 

Also: viel Erfolg und vor allem viel Spaß bei Deinen Investments!

 

Viele Grüsse aus einem regnerischen München

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo und herzlichen Dank für eure Antowrten!

 

@Weinlese Das stimmt, ich weiß nicht wie es meiner Psyche geht, falls die Kurse mal 50% +/- in den Keller gehen. Bei kleineren Korrekturen hatte ich kein Problem das auszusitzen, denn ich habe mich fest an den Plan gehalten. Wie ich bei größeren Korrekturen ticke kann ich natürlich nicht beurteilen. Jedoch habe ich gesehen, dass Aktien wie Mc Donald's während Korrekturen immer deutlich geringer eingebrochen sind als der Gesamtmarkt. Außerdem gab es zu dieser Zeit auch eine kleine Dividende. Also dürfte das doch sogar noch leichter auszusitzen sein als ein ETF der wirklich massiv einbricht. 

Aber eigentlich sind ja Einzelaktien immer volatiler. 

 

Ich habe die Performance von den aktiven Fonds über einen langen Zeitraum mit der von ETFs (MSCI Europe, STOXX Europe 600) verglichen und bin zu dem Resultat gekommen, dass sie genauso gut (marginal besser oder schlechter) liefen wie der ETF, wenn ich dann noch den Steuervorteil bedenke scheint ein Verkauf in meinen Augen nicht sehr sinnvoll zu sein. 

Aber eines steht fest, wenn ich noch weiter Geld in Fonds stecke, dann nur noch in passive ETFs. Diese scheinen mir auch das bessere Produkt zu sein. Nur habe ich halt die Fonds von meinen Eltern mit dem Steuerprivileg übertragen bekommen.

 

@nmh Prinzipiell interessiere ich mich schon für das Thema Aktienanlage aber ich möchte nach Möglichkeit Werte haben, die ich ruhigen Gewissens für ein paar Wochen im Depot haben kann, ohne diese abzusichern und ständig zu beobachten. 

 

Das du die Lage bei den Konsumgütern kritisch siehst war mir klar, von daher lass ich hier lieber die Finger davon. Aber wieso findest du Ecolab riskant? In meinen Augen ist das ein gesunder, langer und stabiler aufwärtstrend und die fundamentalen Daten sind auch vollkommen ok meiner Meinung nach.  

Berkshire Hathaway hat für meinen Geschmack seit der letzten Finanzkrise eine zu hohe Gewichtung der Finanzbranche, liegt wohl daran, dass die entsprechenden Werte damals in Buffets Augen eine gute Einstiegsgelegenheit boten. 

Mc Donald's erfüllt aber all meine Kriterien und wird oft für Einsteiger empfohlen. Aber macht es nicht mehr Sinn 2-mal eine Einzelaktie für 2500 € jetzt zu kaufen statt alles in einen Wert zu stecken? Die Gebühren wären ja in beiden Fällen gleich. Was der zweite Werte sein könnte weis ich natürlich nicht, vielleicht hat hier jemand einen heißen Tipp für mich?

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
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Sorry das ich direkt wieder störe aber mir ist noch eine Frage eingefallen. Aufgrund des Tipps von @nmh habe ich mir gestern mal das Live Trading genauer angesehen. D

Die Kurse dort scheinen bei großen, deutschen Werten auch besser (oder zumindest gleich gut) zu sein als an der Börse.

Aber bei Mc Donald's, Deere, ecolab etc. habe ich den Eindruck, dass diese Aktien bei der amerikanischen Börse (NYSE) deutlich günstiger sind als bei den Live-Trading-Partnern. Meistens sind sogar die deutschen Börsen noch deutlich günstiger. Wie kann das sein? Bzw. wo kaufst du deine amerikanischen Blue Chips?

MaxHeadroom

Hallo @ehemaliger Nutzer,

bis zum Handelsstart in New York um 15.30h musst du mit einem höheren Spread zwischen An- und Verkaufskursen rechnen. Daher sollte man amerikanische Aktien erst ab 15.30h ordern.

 

Gruß

 

Max

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @MaxHeadroom,

 

vielen Dank für deine Nachricht. 

Ich habe gerade mal nachgesehen, bei der xetra liegt der Preis 133,86€ und beim günstigsten Live-Trading-Partner ganze 134,4xx€. Das ist ein relativ großer Aufpreis. 

Die Ursache dafür ist mir nicht ganz klar. 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @ehemaliger Nutzer,

 

ich gebe auch mal meinen Senf dazu und kann meinen Vorrednern @Weinlese und @nmh nur zustimmen: Ich war vor zwei Jahren in einer ähnlichen Situation wie du. Poste doch mal die WKNs der Fonds. Ich würde diese Positionen, die von der Abgeltungssteuer befreit sind ebenfalls nicht verkaufen.

 

Wenn du dich mit deinem Aktienportfolio beschäftigen möchtest, dann investiere in Einzelaktien. Weißt du denn schon, mit welcher Anzahl an Aktien du dich wohlfühlst? Weißt du, welche für welchen Mindestbetrag du Aktien kaufen würdest? Wenn du beide Zahlen hast, kannst du diese miteinander multiplizieren.. Wenn du es dir vorstellen kannst, diesen Geldbetrag zu sparen in X Jahren, dann würde ich mit Aktien anfangen.

 

Aktien haben ja auch den Vor-/Nachteil, dass du besser oder schlechter sein kannst, als ein ETF. Und Aktien machen mehr Spaß als ein langweiliger ETF. Mit ETF verwendest du jedoch viel weniger Zeit an der Börse und hast mehr Freizeit.

 

Ein anderer Ansatz kann ja auch sein: Einfach beides machen, Aktien und ETF. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Ich habe mich für die Doppellösung entschieden und bereue es nicht.

 

Zu den Aktien: Berkshire habe ich auch, liegt bei mir im Mittelfeld. Bewegt sich ähnlich wie ein MSCI World ETF. Vorteil: Keine Dividende --> keine Steuer zwischendurch; große Kriegskasse. Ich hoffe der Warren geht in der nächsten Finanzkrise schön billig einkaufen, aktuell hat er´s ja schwer.

 

Ecolab und McDonald´s stehen bei mir auch auf der Liste.

 

Hier habe ich dir noch meinen Aktien-Anfänger-Thread verlinkt. Dort, ich glaube weiter hinten haben wir über konservative Branchen gesprochen. Vielleicht ist der Thread eine gute Anregung für dich.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

ehemaliger Nutzer
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Hallo @ehemaliger Nutzer,

 

Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe gestern, als die NYSE geöffnet hatte das ganze Geld in Berkshire Hathaway gesteckt. Der Kurs war nun doch in Ordnung. Das scheint mir ein prinzipiell sehr sicheres und für Einsteiger geeignetes Investment zu sein. Damit wage ich mich mal an das Thema Einzelaktien heran. Parallel dazu lasse ich mein ETF-Sparplan laufen und von den ganzen Ausschüttungen und der AXA-Dividende werde ich einfach in den nächsten Jahren weitere Einzelaktien dazukaufen. Immer so dass ich regional und branchenmäßig gut diversifiziert bin. Vielleicht kann ich aus mal etwas Geld hinzugeben, wenn ich etwas sparen konnte. 

 

Für diese ganzen Zwecke habe ich ein Musterportfolio mit ca. 20 für mich interessanten Positionen erstellt, welche ich etwas beobachte. 

 

Falls ich die Volatilität von Einzelaktien nicht aushalte, werde ich halt in ETFs umschichten und ausschließlich in diesen investiert sein. Wenn selbst das im Falle einer Korrektur mir zu "risky" wird, werde ich auch noch Anleihen / Tagesgeld o.ä. hinzunehmen. Aber erstmal versuche ich mit 100% Aktien zu fahren. Bei dem Anlagehorizont sollte das ja, falls meine Psyche mitspielt, die beste Wahl sein. 

 

 

Die WKNs von beiden europäischen Fonds möchte ich nicht preisgeben aber dennoch poste ich die WKN des Fonds, welcher einen deutlichen größeren Teil meines Portfolios ausmacht. Es handelt es sich um wohl einen der bekanntesten und größten Fonds hier in Deutschland nämlich den FIDELITY FUNDS EUROPEAN GROWTH (WKN 973270). Ich würde diesen nicht nochmal kaufen aber aufgrund der steuerlichen Thematik macht es in meinen Augen auch keinen Sinn, diesen zu verkaufen. 

 

Viele Grüße aus unser aktuell bewölkten Hauptstadt

 

Comdirectler