am 25.07.2017 16:24
Hmm, wenn du einen Riester Anbieter, der in ETF's investiert, nicht gefunden hast, dann hast du anscheinend nicht sehr gut gesucht 😉
Einfach mal Fairriester googlen (und falls das hier als Werbung angesehen und gelöscht wird dann google einfach mal Riester ETF, ist eigentlich recht leicht zu finden).
Ich habe mit meinem Riestervertrag auch lange hin und her überlegt. Ich bin von der Union Investment zu Fairr gewechselt. Stilllegen möchte ich den Vertrag ungern, ich zahle dann ja auch weiter Gebühren dafür. Ausbezahlen und alle Zulagen und Steuervorteile verlieren kommt aber auch nicht in Frage.
Ich handhabe das jetzt so, dass ich die 2100 Euro jährlich einzahle um die maximalen Zulagen zu erhalten. Die Gebühren sind überschaubar (vor allem ab 10.000 Euro Guthaben nochmal deutlich günstiger) und durch die Investition in verschiedene ETF's kann man auch mit einer Rendite rechnen (oder hoffen?) , die einigermaßen zufriedenstellend ist.
Allerdings zweifel ich trotzdem regelmässig (so alle paar Monate) an meiner Riesterrente. Ich habe den Vertrag damals zu Beginn meiner Ausbildung abgeschlossen und habe jetzt eben den "Schlamassel" 😉
Das soll keinesfalls eine Werbemitteilung sein. Für mich ist Fairr einfach das kleinste Übel aller Anbieter und durch die Investition in ETF's einerseits recht günstig und andererseits hoffentlich auch langfristig rentabel.
am 26.07.2017 06:13
Halo @Norior,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hatte Fairriester mir schon angesehen, habe aber meine Bedenken wegen der Sicherheit. Wie seriös ist Fairriester? Wie lange wird es dieses Unternehmen noch geben?
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn die comdirect so etwas anbieten würde.
Hast du deinen alten Vertag behalten und einen neuen bei Fairriester erstellt?
Mansur
am 26.07.2017 10:13
Ich habe meinen alten Vertrag auf Fairriester übertragen lassen. Das hat von der Union Investment aus 50 Euro Wechselgebühr gekostet, die ich aber von Fairriester erstattet bekommen habe.
Die ausführende Bank, wo man dann auch sein Riester Depot hält, ist die Sutor Bank. Fairr ist einfach nur die Vertriebsplattform für die Riester Rente.
Wegen der Sicherheit des Geldes muss man sich, außer eventueller Wertschwankungen der ETF's, von Seiten der Bank her keine Sorgen machen. Das Riester Depot gilt bei der Sutor Bank als Sondervermögen und wäre z.B. im Fall einer Insolvenz der Bank nicht betroffen.
am 27.07.2017 06:20
am 03.08.2017 22:04
Interessanter Thread 😉
Ich habe auch seit knapp 12 Jahren einen Riester-Vertrag. Den hab ich auch sehr früh abgeschlossen (war noch keine 25 Jahre alt). Insbesondere in den ersten Jahren waren die Gebühren sehr hoch, inzwischen ist es besser geworden.
Bei meinem Anbieter - Allianz - kann ich ebenfalls aus einer größeren Fondsauswahl selbst wählen und sogar online Kapital umschichten. Ich habe daher vor ein paar Jahren eine Änderung vorgenommen und mir andere Fonds ausgesucht - der Versicherungsmann vor 12 Jahren hat damals überhaupt nicht die Möglichkeit erwähnt, da was selbst zu wählen
Ich werde den Vertrag laufen lassen und eben die Zulagen voll ausschöpfen - keinen Cent mehr. Wenn ich den kündige, würde eine nette fünfstellige Summe aus Zulagen und Steuerersparnissen zur Rückzahlung fällig, das lohnt sich definitiv nicht mehr.
am 11.08.2017 11:21
Danke für den Hinweis mit Fairr. Habe dort mal angerufen, das Gespräch war überraschend qualitativ hochwertig.
Allerding gibt es bei den ausgewählten ETFs einen Haken, der mir auch im Gespräch bestätigt wurde.
Die ETFs investieren hauptsächlich in internationale Aktien bei denen mindestens 15% Quellensteuer auf den Dividenden anfällt. Es gibt keine Möglichkeit selbst andere (U.K. und D) auszuwählen um die Steuerfreiheit des Riestervertrages zu auszunutzen.
Die Riesterförderung macht bei langjährigen Verträgen eh nicht viel aus und kann sogar zum Teil negativ sein (30% Auszahlung z.B.).
Beispiel:
Mein Grenzsteuersatz liegt während der Arbeitajahre bei 35% und als Rentner bei 23%. Das ergibt eine Förderung von 18,46 %.
Da es hier keinen Zinseffekt gibt sind das bei 40 Jahre Laufzeit 0,42 % p.a.
Die Förderung kann also nicht wirklich der Grund für einen Riestervertrg sein sondern die Steuerfreiheit der Kapitalerträge. Im Riestervertrag zahle ich keine Kapitalertragssteuer.
Lasse ich mir zum Riesterrentenbeginn 30% auszahlen und ist in den vielen Jahren eine ordentliche Summe zusammen gekommen dann kommt man schnell in die 42% Spitzensteuersatz, da man die Einmalzahlung in einem Kalenderjahr verteuern muss.
Hier ist es vorteilhafter vor Rentenbeginn förderschädlich zu kündigen und die gesparten Steuern zurückzuzahlen.
Kennt denn jemand einen Anbieter, der es ermöglicht in ETFs zu riestern die keine Quellensteuer zahlen?
Viele Grüße Towo
am 21.08.2017 18:11
Noxx schrieb:Moin,
...meine eigene Antwort hier hat mir keine Ruhe gelassen, was man rät, muss valide sein
...ich habe mir daher ausrechnen lassen wieviel Rente ich monatlich bekomme bei 162,66 Euro monatlicher Einzahlung und 154 Euro zulagen vom Staat pro Jahr bei 12 Jahren Einzahlung insgesamt, ich wollte ja nur das Minimum, weil ich meine Anlage an der Börse lieber selber mache
...ich bin geschockt: 78 Euro, d.h. ich brauche 20 Jahre, nur um meine eigenen Einzahlungen zurück zu bekommen
...ich habe meinen Steuerberater noch nicht gefragt, wie hoch mein Steuervorteil gewesen ist, wenn ich ne Abschätzung bekomme, teile ich es hier mit
...der Grund ist: Union Investement zieht bei Auszahlungsbeginn einer Rente ca 30% vom angesammelten Depot ab, um das der R+V-Versicherung zu überweisen, die dann ab dem 85sten Lebensjahr (wie wahrscheinlich ist das für Männer?) die weitere Rente übernimmt
...ich werde auf alle Zulagen pfeifen und mir am ersten Berechtigungstag meine gesamten Einlagen zurücküberweisen lassen
...lieber kauf ich mir Kakao oder "Schuhe-Puts"
...ich habve mein ganzes Leben lang vermieden in öffentliche Sammeldosen inkl. Kollekten irgendetwas einzuzahlen
...jetzt mache ich mal einmal das absolute Minimum und stelle fest, es lohnt selbst das nicht
...noch was, bei genauerer Recherche meine Unterlagen HABE ICH FESTGESTELLT, dass Union Invest fast 1/3 des Aktiendepot-Wertschöpfungsanteils für Ausgabenaufschläge und Depotgebühren ausgibt
So, Aktion durchgezogen, habe heute meine UnionInvest Riesterrente (Fond-/aktienbasiert) zur sogenannten "Zulagen- und Steuerschädlichen Auflösung" freigegeben.
Wie oben beschrieben war sie minimalst angelegt, lief über 12 Jahre, hat in der Zeit sehr wenig an Fondvermögen erwirtschaftet (ca. 2500 wegen der hohen Ausgabeaufschläge, Gebühren etc), man vergleiche dagegen mal den DAX-chart:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/DAX-Performance-Index-Index-DE0008469008-Chart-204
Am Ende ( 3 Monate vor Toresschluss) kamen also ca. 26.000 Euro Depotwert rum, davon werden jetzt meine Steuervorteile (ca. 6500) und die Zulagen (ca 1800) und eine Auflösegebühr (50) abgezogen, der Rest überwiesen.
Schaut man sich die Rendite an, hätte man lieber jeden Monat für das gleiche Geld einen Daxfond kaufen sollen
...oder das Kleinstgedruckte bei Vertragsabschluss lesen sollen, da stand es tatsächlich drin (Zu Rentenbeginn werden 30% des Depotvolumens an eine andere Versicherung gezahlt, die dann die Rente ab 85 übernimmt), vom Rest stammt die Rente (die dann 20 Jahre lang aus dem selbst eingezahlten Volumen bezahlt wird)
...deutsche Männer haben ne Lebenserwartung von derzeit 77.
...wer dieses Konstrukt erzeugt hat, hat sich den Titel Bauernfänger verdient
...ich hab da mal schnell die Reißleine gezogen und hole mir mein Geld plus Schmerzensgeld (2.500) zurück
...meiner Tochter empfehle ich das System nicht
24.08.2017 23:34 - bearbeitet 24.08.2017 23:45
24.08.2017 23:34 - bearbeitet 24.08.2017 23:45
30.08.2017 08:23 - bearbeitet 30.08.2017 08:54
Tja, mein Lieber, da hast Du JETZT so ziemlich alles falsch gemacht, was Du falsch machen konntest...
Noxx schrieb:
...ich bin geschockt: 78 Euro, d.h. ich brauche 20 Jahre, nur um meine eigenen Einzahlungen zurück zu bekommen
Das Geld wäre aber nicht weg, das kriegen dann halt die Erben.
Riester ist eine lebenslange Rente, Du musst bis 67 arbeiten.
Meinst Du, Du bist mit 70 bedient?
...der Grund ist: Union Investement zieht bei Auszahlungsbeginn einer Rente ca 30% vom angesammelten Depot ab, um das der R+V-Versicherung zu überweisen, die dann ab dem 85sten Lebensjahr (wie wahrscheinlich ist das für Männer?) die weitere Rente übernimmt
Jede "Nichtversicherung" wie Investmentgesellschaften, Banken, Bausparkassen etc. MUSS dies so handhaben, das ist gesetzl. Vorschrift. Eine lebenslange Rente garantieren ist ein Versicherungsgeschäft, dass den o.g. verboten ist.
Zu Deiner Beruhigung: Eine Versicherungsgesellschaft kalkuliert ähnlich, das ist also keinesfalls ein Argument, dass dafür spricht, Riester als Versicherungslösung abzuschliessen.
...noch was, bei genauerer Recherche meine Unterlagen HABE ICH FESTGESTELLT, dass Union Invest fast 1/3 des Aktiendepot-Wertschöpfungsanteils für Ausgabenaufschläge und Depotgebühren ausgibt
Auch wenn ich von der "Finanztest" normalerweise eher wenig halte: Die legen klar dar, dass das Produkt der UnionInvestment eines der kostengünstigsten und vor allem -transparentesten überhaupt ist. 5% Ausgabeaufschläge beim Fondskauf + EUR 15,- Kontoführung pro Jahr - günstiger geht´s nicht...
Am Ende ( 3 Monate vor Toresschluss) kamen also ca. 26.000 Euro Depotwert rum, davon werden jetzt meine Steuervorteile (ca. 6500) und die Zulagen (ca 1800) und eine Auflösegebühr (50) abgezogen, der Rest überwiesen.
Bist Du wahnsinnig? Du hast einen Depotwert von EUR 26.000,-, lässt Dir knapp EUR 8.500,- rückbuchen und meinst, das holst Du jemals wieder auf?
Schaut man sich die Rendite an, hätte man lieber jeden Monat für das gleiche Geld einen Daxfond kaufen sollen
...mit vollem Risiko, schon klar...! 🙂
...und Äpfel und Birnen sind auch das Gleiche...
...oder das Kleinstgedruckte bei Vertragsabschluss lesen sollen, da stand es tatsächlich drin (Zu Rentenbeginn werden 30% des Depotvolumens an eine andere Versicherung gezahlt, die dann die Rente ab 85 übernimmt), vom Rest stammt die Rente (die dann 20 Jahre lang aus dem selbst eingezahlten Volumen bezahlt wird)
Ja, lesen ist immer gut...
Aber wie gesagt, in dem Fall nicht das Kleingedruckte, sondern lieber die gesetzl. Regelung...
Im Übrigen kannst Du bei der Union wählen, ob die 30% zurückgezahlt werden, wenn Du vorher das Zeitliche segnest.
Aber bevor Du fragst: Ja, diese Möglichkeit kostet etwas.
...meiner Tochter empfehle ich das System nicht
Ja, bitte nicht! Schick Sie lieber zu einem guten Berater...
am 30.08.2017 09:03
SeagalHH schrieb:
Hallo zusammen.
Meine Riester Rente lief über einen Honorarberater und das heißt keine versteckten Abschluss Gebühren. Hab mein Guthaben komplett von Anbieter A zu B umgeschichtet. Weiterhin sind heutzutage auch ETF Welt Portfolios möglich. Wenn Riestern, dann vorher genau schauen.
ETFs und z.B. ARERO bietet z.B. Stuttgarter oder Alte Leipziger. Wie gesagt: Dem Honorarberater ca. 130 Euro geben und dafür einen Honorartarif (Nettotarif) ohne versteckte Gebühren und Provisionen auswählen. Es tut sich was im Riester Bereich.
P.S. Fairriester hat mich übrigens nicht überzeugt. Schaut euch mal das PiB von Fairriester an. Jede Menge versteckte Abschlussprivisionen und Gebühren die eure Rendite auffressen. Mit einer gebührenfreien Riester ETF Nettopolice kann Fairriester leider nicht mithalten.
@SeagallHH
Sorry, ich finde das merkwürdig.
Ein Honorarberater erzählt Dir, was sinnvoll ist und empfiehlt Dir gerade KEINE bestimmten Produkte.
Wenn Du also über ihn an Deine "Nettotarife" gekommen bist, hat das mehr als ein Geschmäckle...
Im Übrigen weiß ich nicht, warum ein Unternehmen, das Geld verdienen möchte, Dir einen "Nettotarif" anbieten sollte, nur weil ein "unabhängiger" Berater ein Honorar kassiert. Ich denke, Du merkst selbst, dass da was nicht stimmt.
Zu Deinen Ausführungen bzgl. Fairriester:
Das wundert mich jetzt nicht, ohne mich mit Fairriester beschäftigt zu haben.