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Erfahrung/Meinung zu ETF-Rürup

Hans W.
Autor ★★
17 Beiträge

Guten Abend zusammen,

 

ich wollte mal eine sachliche und fundierte Diskussion zum Thema Rürup mit ETF-Produkten anstoßen.

 

Konkret überlege ich den seit kurzem besparten Rürup der AachenMünchner stillzulegen und stattdessen in ein kostengünstigeres Produkt zu investieren.

Zu meiner Situation:

Ich bin Jungunternehmer und sozialversicherungsbefreit. Ich bin direkt in die Selbstständigkeit gestartet, dementsprechend noch keinen Cent in die gesetzliche Rente eingezahlt und folgerichtig auch keine Ansprüche auf Zahlungen von dieser. Deswegen muss ich mich selbst absichern und kann nicht auf den Staat bauen.

 

Punkte die in meinen Augen für einen Rürup sprechen:

- steuerliche Entlastung (auch wenn später wahrscheinlich die gleiche Steuern anfallen wird, so steht mir das Geld jetzt doch schon zur Verfügung)

- Insolvenz geschützt -> sollte mal alles den Bach runter gehen, so kann während des Insolvenzverfahrens wenigstens nicht meine Altersvorsorge angegriffen werden

- harte Disziplin: ich kann gar nicht in Versuchung kommen das für die Altersvorsorge bestimmte Geld anderweitig zu investieren

 

Das erkauf ich mir halt mit höheren Gebühren. Bei den ETF-Policen wandert die Effektivkostenquote qohl im Bereich von 0,7 bis 1,4 %.

Alternativ zum Rürup wäre wohl nur ein einfacher Sparplan.

 

Was ist denn eure Meinung? Vielleicht habt ihr sogar schon einen ETF-Rürup, dann würde mich eure Erfahrung interessieren.

7 ANTWORTEN

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Hallo, Hans. Mal sehen, ob ich das hinbekomme: sachlich und fundiert. Riester und/oder Rürup, die anfangs hochgelobten und nun verdonnerten Wunderwaffen vom Staat. Da haben wirs: vom Staat. Da kann es m.E. nichts taugen. Das bitte nicht als unsachlich abtun, sehen wir es empirisch: nichts Gescheites bringen diese z.T. beruflosen Berufsschwindler zustande. Auf die Rahmenbedingungen würde ich mich nicht verlassen, das Steuerzeugs wird von heute auf morgen und ständig fortlaufend geändert. Da ist kein Verlass. Insolvenzgeschützt? Das setze ich mit dem Märchen vom Einlagensicherungsfonds gleich - von der Idee her gut, praktisch nicht existent. Harte Disziplin? Die hast du als Selbständiger, sonst kannst du es sein lassen. Wie der Zufall es will: ich habe meine RentePur bei AaMü beitragsfrei gestellt. Die 75 EUR leite ich lieber in einen Sparplan.

TutsichGut
Mentor ★★★
2.302 Beiträge

@Hans W.

 

Wie du deine Altersvorsorge insolvenzgeschützt anlegen kannst bzw. was du dafür machen musst, wird dir wohl dein Steuerberater genauer sagen können.

 

Der Eine läßt von seinem Riesenhund Löcher im Garten buddeln und pflückt jetzt Kokosnüsse irgendwo im Pazifik, der Andere schreibt wirre Texte.

 

LG
TutsichGut

LG TutsichGut
DiskLeimEimer:Ich bin nicht dafür verantwortlich für Das, was mein Bauch von sich gibt.

dg2210
Legende
6.203 Beiträge

Hans W. schrieb:

Guten Abend zusammen,

 

ich wollte mal eine sachliche und fundierte Diskussion zum Thema Rürup mit ETF-Produkten anstoßen.

 

Ich bin Jungunternehmer und sozialversicherungsbefreit. [...]. Deswegen muss ich mich selbst absichern und kann nicht auf den Staat bauen.

 



Hallo @Hans W.,

 

wahrscheinlich wirst du hier keine Lösung für dein  Problem finden. Als Unternehmer hängt dein privates Glück am Wohlergehen des Unternehmens und  du musst nicht nur deine Zukunft, sondern auch die Zukunft des Unternehmens steuern.  Darum kann "ich muss mich selbst absichern" in deinem Fall bedeuten "als GmbH-Geschäftsführer bin ich über meinen Arbeitgeber abgesichert". Gerade das Thema "Pensionszusage für Geschäftsführer" ist hochkomplex und die Vorab-Festlegung auf ein konkretes Produkt (ETF-Rürup) ist ziemlich sicher suboptimal.

 

Dein Steuerberater ist  der richtige Ansprechpartner für diese Fragen.

 

 

[Edit: @TutsichGut hatte gleichzeitig denselben Rat. Die Idee, sich an einem karibischen Strand Kokosnuss-Cocktails reichen zu lassen, ist auch nicht ohne...]

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Der Steuerberater wird Steuerbescheinigungen von Bank XYZ usw. zur Jahressteurerklärung nehmen, aber er wird mit Sicherheit keine Anlageberatung vornehmen. Und darauf einen Kokosnuss-Likör.

dg2210
Legende
6.203 Beiträge

Matzilein schrieb:

Der Steuerberater wird Steuerbescheinigungen von Bank XYZ usw. zur Jahressteurerklärung nehmen,


Das verwechselst du mit dem Lohnsteuerhilfeverein.

 

Ein Steuerberater kennt sich mit Pensionszusagen aus und kennt die

steuerlichen Fallstricke (Stichwort: "verdeckte Gewinnausschüttung");

dafür gibt es sogar spezielle Seminare, wie dieses hier.

 

 

Hans W.
Autor ★★
17 Beiträge

Herzlichen Dank für eure Antworten. Das war doch sachlicher als erwartet. Ich dachte es kämen Aussagen ala "son scheiß, mach doch alles selbst" ^^

 

Da ich ja Augenmerk auf den insolvenzschutz gelegt hatte, hab ich diesbezüglich fundierter recherchiert:

http://www.procontra-online.de/artikel/date/2016/04/sind-basis-renten-unpfaendbar/

https://www.heise.de/resale/artikel/Die-Ruerup-Luege-Warum-Ihre-Altersvorsorge-doch-gepfaendet-werde...

https://rürup-renten-vergleich.de/pfaendung-insolvenz

https://www.akademie.de/wissen/pfaendungsschutz-altersvorsorge-schuldner

 

Zusammengefasst: Gem. §851c der ZPO werden Einzalhlungen in den Rürup gem. einer Tabelle von Pfändung geschützt (unter 30 beispielsweise nur 2000€ jährlich). Gesamt ist ein Kapital von 256k pfänungsgeschützt. Bis 3x256=768k sind 30 % pfändungsgeschützt und darüber hinaus kann alles gepfändet werden.

Der Gedanken ich butter möglichst viel in den Rürup und kann in die Insolvenz gehen, funktioniert also nicht so wie man sich das vorstellt (und wie das von diversen Institutionen und Vertetern propagiert wird).

 

Da aber denoch ein gewisser Schutz vorhanden ist, werde ich einen Rürup auf kleiner Flamme laufen lassen. Dafür suche ich mir aber ein kostengünstiges Produkt.

So, und jetzt die Suche danach...ich werde berichten wenn ich was gefunden hab 😉

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Ich habe mich in den letzten Wochen auch ausführlich mit Rürup und Riester beschäftigt, weil mich der Sonderausgabenabzug gereizt hat. Habe mich dann dagegen entschieden, weil ich rentenmäßig eigentlich versorgt bin. Das einzige was mich interessiert wäre ein Vorziehen des Rentenzeitpunkts - aber da hilft keine Rentenversicherung.

 

Bei meiner Recherchie fand ich fairr.de recht günstig. Vielleicht hilft Dir das.