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ETF für dummies

19 ANTWORTEN

GregorR
Autor
5 Beiträge

Hallo zusammen,

 

soweit ich es jetzt verstanden habe gibt es bei dem offenen Investmentfond ETF geteilte Risiken zwischen physsischen ETF und synthetischen ETF (SWAP) mit und ohne Portfoliopositionen.Beim letzteren gibt es wohl das Kontrahentenrisiko. Wie schätze ich ein bei welchen SWAP-basiertem ETF die Analage risikoreicher ist, oder nicht? Für mich liest es sich so, als ob der ohne Portfolioposition gestreuter ist (und somit risikoärmer)?

dg2210
Legende
6.202 Beiträge
Hallo @GregorR,

kurz gesagt: das ist egal.

Für normale Anleger gibt es nur zwei wichtige Kennzahlen: Den Tracking-Error (wie gut bildet der ETF den zugrundeliegenden Index ab) und die Kostenquote. Beide sollte möglichst klein sein.

Bei allen Finanzprodukten, auch bei ETFs, hast du immer eine Partei zwischen dir und dem Markt und da gibt es immer ein (meistens vernachlässigbares) Restrisiko. Falls du das auch noch ausschalten möchtest, dann kaufst du die Aktien direkt und verwahrst sie in deinem Depot bei der comdirect.

paba
Mentor
889 Beiträge

Hallo @GregorR,

 

zur Unterscheidung:

 

Replizierende ETFs haben tatsächlich (physisch) die Wertpapieren im Portfolio, aus denen sich der Index zusammensetzt und zwar in der gleichen Gewichtung wie im Index.

 

Swap-basierte ETFs halten lediglich einen Korb von Wertpapieren im Portfolio, der in der Zukunft wahrscheinlich einen ähnlichen Verlauf annehmen wird wie der Index. Der Unterschied zwischen dem Wertpapieren-Korb und dem Index wird durch den Swap ausgeglichen, ein Tauschgeschäft mit einem dritten Kontrahenten. Der Anteil des Swaps darf dabei nur wenige Prozent des gesamten Werts des ETF ausmachen. Der Swap und der Wertpapieren-Korb müssen daher regelmäßig nachjustiert werden, damit der Wertpapieren-Korb nicht zu weit vom Index wegläuft. Das Risiko bei einem Swap-basierten ETF ist daher nur unwesentlich höher als bei einem physisch replizierenden ETF.

 

Der wichtigste Parameter zur Einschätzung des Risikos eines Wertpapiers ist die Volatilität (das ist eine statistisch ermittelte Kennzahl zur Messung der Schwankungsbandbreite). Die Volatilität kann über verschiedene Zeiträume ermittelt werden (häufig wird sie über 1 Jahr gemessen). Je höher die Volatilität, umso höher das Risiko. Der DAX hat beispielsweise über die zurückliegenden 12 Monate eine Volatilität von ca. 18% der MSCI World von etwa 15%. Beides sind also relativ risikoreiche Indizes, der DAX ist allerdings wesentlich riskanter. Wichtig: Eine Volatilität von 18% bedeutet nicht, dass das Verlustrisiko auf 18% pro Jahr beschränkt ist. Im Gegenteil ein solcher Index kann auch mal um 30% oder 50% in nur wenigen Monaten zurücksetzen. Die Volatilität ist nur ein statistisch wahrscheinliches Szenarien und zwar mit Blick in den Rückspiegel (was in der Zukunft passiert kann niemand vorhersehen).

 

Wenn du dir einen ETF zulegst, würde ich dir außerdem raten in die sogenannte „Wesentlichen Anlegerinformationen“ zu schauen. Dort gibt es eine Skala von 1 bis 7: Je höher die Zahl umso höher das Risiko (aber natürlich auch die Chance auf Gewinne). Von 7 würde ich dir aber abraten. Das sind meist gehebelte Produkte und/oder Short-ETF. Der DAX dürfte in dieser Skala bei ca. 6, der MSCI World bei 5 liegen. Du solltest dich mit der Risikokennzahl irgendwo zwischen 4 und 6 bewegen (bei kleiner 4 gibt’s durch die Niedrigzinspolitik der EZB kaum von Aussicht auf Gewinne).

 

Gruß paba

jfjf
Experte ★
175 Beiträge

Hilfreich finde ich diese Seite:

 

https://www.justetf.com/de/

 

Es lohnt sich m.M.n. die kostenlose Registrierung.

 

Man kann auf der Seite gezielt nach bestimmten Kriterien filtern (u.a. auch nach Aktionen bei Comdirect u.a.); außerdem kann man ein Portfolio planen.

GregorR
Autor
5 Beiträge

vielen Dank für die lange Antwort @paba. Für mich kommt nur ein Sparplan in Frage, bei dem ich einen  derzeit geringen Wert ansetze, aber möglichst sehr lange (10 Jahre+) halten möchte. Jetzt ist aber nicht jeder ETF dieser Welt unbedingt bei z.B. Justetf erhältlich, insbesondere im Sparplan. Risikoreich anlegen ist sowieso vom Tisch für mich. Danke für die Hinweise. Leider muss ich feststellen, dass Ethik bei großer Streuung nicht nur schwer einzuhalten ist, sondern es auch noch weniger Leute, derzeit, interessiert. Das wird sich mit Sicherheit auch noch ändern mit meiner Generation, dem verständnis über meine Generation und einigen Artikeln zufolge. Es scheint etf zu geben die da schon einen Sprung nach vorne wagen, aber ich finde nicht heraus wo man sie bekommt (z.B. ETHO). Am Beispiel justef müsste mir mal jetzt jemand erklären wie ich ungeachtet von allem was ich hier schreibe, unter den knapp 300 Sparplan ETFs einen interessanten herausfinde.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Hallo @GregorR:

 

Ich habe zufälligerweise gerade in der Euro am Sonntag (ein Blatt, das ich normalerweise gar nicht besonders schätze) folgenden Leserbrief mit Antwort gefunden. Vielleicht hilft Dir das.

 

Viele Grüße aus einem frisch verschneiten München

 

nmh

 

Wo findet man Ethik-ETFs? 
Ich will einen Sparplan auf einen weltweit investierenden
Aktien-Indexfonds abschließen. Dabei
ist mir wichtig, dass kein Waffenhersteller enthalten
ist. Welche Fonds können Sie empfehlen?

 

€URO AM SONNTAG Eine gute Quelle für solche
Informationen ist die Internetseite

nachhaltigesinvestment.org/Fonds/Datenbank.aspx

 

Hier sind
zwei Indexfonds (auch ETFs genannt) zu finden,
die Ihrem Wunsch entsprechen: iShares Dow
Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF
(ISIN: IE 00B 57X 3V8 4) und UBS-ETF MSCI World
Socially Responsible A (ISIN: LU 062 945 974 3). Bei
beiden sind zusätzlich folgende Branchen ausgeschlossen:
Alkohol, Glücksspiel, Pornografie und
Tabak. Beim UBS-ETF ist außerdem Gentechnik
und Kernenergie gestrichen. Falls Sie den Sparplan
über eine Direktbank abschließen wollen, ist
das beim iShares-Fonds möglich über Flatex,
1822direkt und S-Broker. Für den UBS-ETF haben
wir keinen Sparplan gefunden. mrm/sh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

haxo
Mentor ★★★
3.468 Beiträge

Hoffentlich wird der aufgewärmte Beitrag auch noch mal gelesen 😉

 

Mir geht es beim ETF vorrangig um das Risiko des Ausfalls, nicht der Werte.

Vor der Lehmann-Pleite hat auch niemand (?) daran gedacht, dass Zertifikate ohne Bank nichts wert sind.

 

Also meine Frage: Investiert man über ETFs direkt in die entsprechenden Aktien oder bildet der Herausgeber diese nur ab?

Eigentlich würde mich ersteres wundern, denn dann würde der Aktienkurs, wie bei Fondsgesellschaften, von ETF-Käufen beeinflusst werden, was ja eigentlich nicht der Fall sein sollte.

 

Ich habe in den unzähligen Erklärungen in den Medien (für die Masse) gelesen, dass die Einlagen für ETFs besonders geschützt seien. Also so etwa, wie Sozialabgaben im insolventen Unternehmen als erstes bezahlt werden? Toll, wenn nichts da ist, wird auch nichts ausgezahlt. Pech.

 

Nebenfrage: Wenn die Bank ETFs wie Zertifikate nur nachbildet; was hat sie davon? Sie müsste mit dem eingelegten Geld mehr Rendite erzeugen, als der Kunde mit den ETFs. Scheint mir schwer möglich und wenn, will ich wissen wie ;-))

 

Also langer Rede kurzer Sinn: Was passiert, wenn die entsprechende Bank pleite geht. Aber so richtig, ohne das was übrig bleibt?

 

Schönen Donnerstag noch!

 

hx

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Schlaumax
Experte ★
165 Beiträge

Hallo @haxo,

auf Wikipedia findet sich im Artikel "ETF" im Abschnitt "Risiken" folgender Passus:

 

"Gegenüber dem Emittenten der ETF-Anteile, also der Investmentgesellschaft, besteht wegen der Konstruktion als Sondervermögen kein Adressenausfallrisiko."

 

Das klingt schon mal beruhigend. Aber vielleicht können die ETF-Spezis hier in der Community (z. B. @Zargoras) noch mehr dazu sagen.

 

Gruß vom Schlaumax

Wissen ist Macht. Nichts wissen, macht auch nix.

jfjf
Experte ★
175 Beiträge

jfjf
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