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Der Finanzkollaps kommt mit Sicherheit

Shane 1
Mentor ★★
1.912 Beiträge

Der Finanzkollaps kommt mit Sicherheit

Solche erschreckenden Schlagzeilen  lassen uns zusammenzucken und sollen den Leser dazu animieren, den Artikel zu lesen. Auch die Tagesschau berichtet immer häufiger über Staatsverschuldung und Inflation. Auch wenn die Welt davon nicht untergeht, ist so ein Szenario leider überhaupt nicht abwegig und gar nicht so leicht von der Hand zu weisen. Ein Grund dafür, weshalb die Crashwarner und Angstmacher im Internet sich auch vermehren wie Wildkraut im Garten. Es dürfte wohl jedem klar sein, dass die internationale Schuldenkrise durch noch mehr Schulden nicht gelöst werden kann, sondern nur verzögert wird.

Haben sie recht mit ihren Katastrophentheorien, oder ihre Glaskugel nur frisch poliert? Und sind dies wirklich die erfahrenen Volkswirtschaftler, die hier warnen und in Werbeanzeigen uns verraten, wie wir unser Geld in Sicherheit bringen können? Das wage ich eben zu bezweifeln, aber die Menschen auf der Straße spüren, dass irgendwie etwas schief läuft, nur was genau?                                    

 

Allein unser Land ist mit über 2 Billionen Euro verschuldet, Staaten wie Argentinien oder Venezuela schlicht pleite und bei unseren europäischen Nachbarn scheint auch nicht gerade die Sonne. Die Leistungen des Staates werden stetig gekürzt, die Reichen immer Reicher und am Ende kommt es zum Kollaps dieses Systems.

So war es bisher immer;  wenn die Staaten (Griechenland, USA, Deutschland usw.) überschuldet waren wurde denjenigen, welche etwas hatten immer etwas weggenommen, und diejenigen, die nichts haben, werden entlastet. So war es bisher immer und wird es wieder kommen, denn es passiert im Schnitt etwa alle 50 Jahre.  

                                                                                                                                                    Spanien war in den letzten 300 Jahren dreizehnmal  Pleite, Frankreich achtmal, und Deutschland immerhin sechsmal. Meine Großeltern haben die Währungsreform 1924 und 1948 miterlebt, das Bargeld war damals dadurch ja praktisch wertlos.

Ein Land verschwindet deswegen aber nicht von der Landkarte, es ist kein Weltuntergang, aber die Politiker drücken symbolisch auf die „Resettaste“, um damit den Fesseln der Staatsverschuldung zu entkommen, also die Zeit ist wieder reif für eine Umverteilung. Natürlich wäre es für unser Land  hilfreicher, eine Kanzlerin zu haben, welche nicht nur sagt, ja ich will, sondern, ja ich kann’s!  

 

Doch bleiben wir bei den möglichen Auswirkungen auf die Börse. Die vorherige, mir bewusst im Gedächtnis haftenden Hausse endete nach etwa zehn Jahren im Jahr 2000. Seit dem Jahr 2009, also etwa 3500 Tagen erleben wir gleich anschließend die längste Hausse, welche jemals stattgefunden hat. Und diese ungewöhnlich lange Zeit soll unter Anderem nun der Anlass sein, dass die Zeit in welcher Milch und Honig an der Börse fließt vorbei ist?  

Doch am besten beginne ich - wie beim Hausbau - mit dem Fundament, um meine Ansicht  kontinuierlich und verständlich aufzubauen.

 

Gehen wir zuerst einmal einige Jahre zurück.  Durch die faktische Abschaffung der Zinsen steigen seit Jahren die Kurse an den Märkten. Die Weltbanken drucken Geld und bringen monatlich Milliarden in den Wirtschaftskreislauf, Geld, welches im Laufe der Zeit bei den Bürgern angekommen ist und der ideale Nährboden für steigende Aktienkurse war somit geebnet.

 

Millionär über Nacht, zehn Aktien, welche sie unbedingt haben müssen, so oder ähnlich lauteten doch unisono alle diese Schlagzeilen der üblichen Bauernfänger in den sozialen Netzwerken und den Printmedien. Mr. Dax (Dirk Müller), welcher damals zufällig das Glück hatte in Frankfurt unter der Börsentafel zu sitzen, wurde als Börsenprophet bekannt und kreierte einen eigenen Fond, sogar RTL-Langweiler  und „Börsenexperte“  Robert Geißen stellte mit aufwendigen Anzeigen seinen Jüngern sein fundiertes Wissen (Entschuldigung, musste mir gerade die Lachtränen abwischen) zur Verfügung.

 

Doch dem gutgläubigen Anleger, welcher zu Recht lediglich ein wenig Rendite für sein mühsam erspartes Geld erwarten darf und derzeit im Internet surft oder Anzeigen liest, dem stellen sich die Nackenhaare vor Entsetzen und er fühlt sich wie ein Schaf, welches wieder einmal geschoren wird.

 

Retten sie ihr Geld, der nächste Crash wird furchtbar, das Finanzsystem stürzt ab, warum wir alles verlieren werden, dramatische Schuldenquote und Länderüberschuldung , Merkel treibt Europa in den Abgrund , drei Aktien, welche sie sofort verkaufen müssen und, und, und…...und glücklicherweise erklärt uns bereits Mr. Dax auf YouTube, wie man  auch einen Crash erkennt und diesem entgegenwirkt (Max Otte kann sich eigentlich zur Ruhe setzen!).

Diese Schlagzeilen fand ich diese Woche innerhalb weniger Minuten im Netz und erkannte, dass diese sich nur unwesentlich von den Phrasen der Marktschreier zu Zeiten des Zerfalls des Neuen Marktes unterscheiden. Geldhaie, welche nicht nur mit der Angst der Menschen spielen, sondern sich auch noch daran bereichern wollen und werden. 

 

Fassen wir doch einmal die derzeitige aktuelle Situation nüchtern zusammen.

Sicher kann man bei der derzeitigen Börsenentwicklung Höhenangst bekommen. In den USA herrscht trotz moderater Zinsanhebung und politischer Unsicherheiten  Goldgräberstimmung, der Dow steht auf Allzeithoch, die Weltwirtschaft brummt, der Zollstreit zwischen Amerika und China hat seinen Schrecken weitgehend verloren und dennoch ist trotz steigender Kurse kein Jubelgeschrei zu hören.

Wie war das doch mit Haussen?  Werden diese nicht in Resignation und Untergangsstimmung geboren, hangeln sich an einer Wand aus Angst und Schrecken empor, entfalten ihre Kraft in Unsicherheit und Zweifel sterben letztendlich in der Euphorie.

Habe ich Euphorie geschrieben? – tatsächlich, nur von Euphorie spüre ich nichts, vielleicht stirbt eine Hausse im 21. Jahrhundert inzwischen an Altersschwäche!

 

Ja, der Crash, oder besser gesagt die Korrektur wird kommen, davon bin ich überzeugt, zwar nicht diese oder nächste Woche, wahrscheinlich auch nicht in einem Monat, vielleicht auch erst in einem, zwei oder drei Jahren, aber sie wird kommen und könnte heftiger ausfallen, als uns lieb sein wird.

Nur weiß eben kein Mensch den Zeitpunkt, weder im Okzident, noch im Orient (auch wenn dort der Ruf nach Aladdin ertönt  und die gängigen Lampen gewienert werden), und deshalb ist ein Verfall in Panik weder fördernd, noch hilfreich.   

Denn auch wir, die kleinen Fische im Haifischbecken haben eine reelle Chance, wenn wir uns vernünftig und besonnen verhalten, und damit komme ich auch langsam zum Ende des Threads.

 

Wer der Meinung ist, er kann in wirtschaftlich schlechten Zeiten mit Bargeld sich seiner Sorgen entledigen, wird sich irren, Geldhalter werden am meisten verlieren. Ebenso wer jetzt der Meinung ist, er kann seine gehorteten Goldbarren ansägen um dafür Waren zu kaufen, wobei Edelmetallfans  voraussichtlich etwas besser abschneiden würden. Bausparverträge, Lebensversicherungen, Riester und Rürup entbehren  einer Diskussionsgrundlage, darüber brauchen wir sowieso nicht zu reden.

 

Das eigengenutzte, möglichst schuldenfreie Eigenheim ist in inflationären Zeiten ein sinnvoller Vermögensbaustein, wenig sinnvoll sind Kapitalumschichtungen in Mietimmobilien, denn es muss damit gerechnet werden, dass die Kaufkraft einbricht und Immobilien in den Anfangsjahren für einen Bruchteil des Wertes zu haben sind. Hinzu kommt das Risiko, dass Immobilienbesitzer leicht zu melken sind. Mit Zwangsanleihen könnte – und würde wahrscheinlich auch  – unsere betrunkene Toleranzministerregierung  die Eigentümer zum Aderlass zwingen. So geschehen bereits in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Die beschlossene Erhöhung der Grunderwerbsteuer ist ein aktuelles Beispiel beginnender staatlicher Zwangsenteignung. Eine höhere Grunderwerbssteuer geht zu Lasten des Kaufpreises.

 

Es gibt aber eine Möglichkeit, welche aussichtsreich erscheint und von welcher wir nicht weit entfernt sind, nämlich Substanzwerte!  

Substanzwerte wie Immobilien – und weil sich nicht jeder sein Trautes Eigenheim leisten kann – bewährte Traditionsaktien von krisenresistenten Weltkonzernen mit bekannten Markenprodukten , welche Weltkriege und Wirtschaftseinbrüche überlebt haben und heute noch bestehen.

Um in Deutschland zu bleiben, möchte ich z.B. Siemens, oder bereits die im Jahr 1865 gegründete BASF anführen. Nach einem unrühmlichen Ausflug über den Konzern IG Farben im Dritten Reich wurde die heutige BASF in der Nachkriegszeit bei der Zerschlagung von IG Farben erneut gebildet.

 

Wer hier im Bord hinsichtlich seines Ersparten also Zukunftsangst hat, sollte  – wenn wieder einmal die Kanonen donnern - nicht verängstigt verkaufen, sondern sich über die Gelegenheit freuen, billiger Qualitätsaktien kaufen zu können, oder bereits bestehende Positionen aufzustocken. Dabei muss es natürlich einleuchtend sein, dass dies Investitionen auf jahrelange Sicht sein können und werden.

Daß ich kein Freund eines Warenkorbes bestehend aus vielen Aktien mit kleinen Einlagen, sondern entgegen ein Verfechter weniger Aktien mit Substanz bin, werden Leser meiner Beiträge wissen.

 

Dieses Thema ist natürlich sehr umfangreich und es ist unmöglich, alle Aspekte objektiv und folgerichtig einzuordnen.                                                                          

 

Aber über sachlich vorgetragene Beiträge würde ich mich freuen, schließlich sollte dadurch eine Trendrichtung ersichtlich sein, von denen viele Bordmitglieder lernen können.

 

Die Banken zocken mit geringster Eigenkapitalquote inzwischen schon wieder, als hätte es nie eine Finanzkrise gegeben. Natürlich mit der Gewissheit im Hinterkopf, die Regierung wird uns im Fall der Fälle sowieso retten (schließlich sind sie systemrelevant). Die Regierung und das Ministerpanoptikum hat bestimmt ihre Vorsorge bereits getroffen (z.B. kleine Residenz in Neuseeland). Eventuelle Nachfolger werden uns sagen, wir müssen nun den Gürtel enger schnallen und gemeinsam in die Zukunft blicken (Alpen-Taliban Horstie), und ich fühle mich manchmal wie ein Passagier auf der Titanic, jeder weiß bereits, daß das Schiff am Sinken ist und die Musik spielt bis zum bitteren Ende.     

Shane  

 

35 ANTWORTEN

TutsichGut
Mentor ★★★
2.301 Beiträge

Dem ist nur hinzuzufügen, dass vor der Kohle die Gesundheit kommt Herz

 

Ob ich jetzt 100.000 oder 1.000.000 auf der Kante habe, ist mir da doch Schnuppe, solange ich vom CashFlow gut leben kann. Smiley (zwinkernd)

 

LG TutsichGut
DiskLeimEimer:Ich bin nicht dafür verantwortlich für Das, was mein Bauch von sich gibt.

Norior
Experte
99 Beiträge

Zunächst einmal danke für den aufschlussreichen Beitrag.

Finde ich wirklich sehr gut auf den Punkt gebracht.

Ich bin da etwas zwiegespalten. Ich weiß natürlich das "irgendwann" ein Crash oder eine große Korrektur kommen wird und sehe dem Ganzen mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.

Ich spare in ETFs seit Juni 2016 und bis auf kleinere Rücksetzer ging es nur steil nach oben. Ich stehe mit meinem Depot zur Zeit 13,4% im Plus womit ich absolut zufrieden bin. So kann es natürlich gerne weitergehen.

 

Andererseits bin ich erst 33 Jahre alt und mein Anlagehorizont liegt noch deutlich über 30 Jahren. Da wäre so ein heftiger Crash (sagen wir mal z.B. -50%) zu Beginn der Sparphase gar nicht so schlecht. Der Sparplan kauft fleißig monatlich die ETFs, egal ob der Crash einschlägt oder die Hausse unendlich weiter geht. Rational denke ich also, dass wenn der Crash in den nächsten Jahren kommt, mich das gar nicht so sehr stören würde.

 

Allerdings muss ich dann erstmal abwarten, wie mein Befinden ist, wenn mein Depot tiefrot ist und jeden Tag tiefer in die roten Zahlen rutscht. Bleibe ich dann auch weiterhin ruhig und rational? Ich hoffe es. In meiner noch recht kurzen Börsenzeit kenne ich ja noch nichts anderes als eine Hausse. Die Finanzkrise 2008 habe ich natürlich registriert, sie hat mich aber nicht groß berührt. Das wird beim nächsten Crash anders sein. Das Ganze ist auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema.

chairman_1
Experte ★★
335 Beiträge

...sehr profunde Ausführungen von Shane !!!...

...,die aber letztlich doch wieder das bekannte Ergebnis bringen: "Ich weiß nicht wann und ich weiß nicht wie stark".

In Übereinstimmung mit einigen wirklichen Experten gehe ich schon länger von einem crash in den nächsten 3 bis 5 Jahren aus und meine, dass jeder gut daran täte, rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Es ist sicher nicht falsch, jetzt darüber nachzudenken und vielleicht auch tätig zu werden, um nicht 2020, also schon in 2 Jahren, vom crash überrascht zu werden.

Was jeder machen könnte, hat Shane unter vereinzelter Benennung sogar gesagt. Und diese Vorschläge haben meine volle Zustimmung.

LG Chairman
-expert for nothing-

huhuhu
Legende
7.276 Beiträge

Was versteht die hier anwesenden Experten eigentlich unter einem Crash  ?

 

G.

hhh

chairman_1
Experte ★★
335 Beiträge

...gute Frage. So etwas wie das hier: crash oder auch mehr?!

LG Chairman
-expert for nothing-

huhuhu
Legende
7.276 Beiträge

OK, alles klar.

Danke, so etwas hatte ich mir gedacht.

 

hhh

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

@huhuhu

Gute Frage! Wenn wir über die Aktienmärkte reden, stelle ich mir unter Crash einen durchschnittlichen Bärenmarkt mit Kursverlusten im Bereich 40-60% vor, der schnell kommt, aber auch schnell wieder vorbei ist.

 

Wer ein gut diversifiziertes Einzelaktienportfolio besitzt, wird vielleicht weniger stark betroffen sein. Obwohl der breite US-Markt in den letzten Jahren nahezu ohne Korrektur nach oben gelaufen ist, haben viele US-Einzelwerte trotzdem schon bärenmarktartige Phasen hinter sich. Ich denke da bspw. an die Konsumbranche.  Über je mehr Branchen und Länder man gestreut hat, desto stärker sollten sich die einzelnen Stärke- und Schwächephasen gegeneinander ausgleichen.

 

Meine Vermutung: Bei der nächsten Baisse wird es den MSCI-World-ETF-Anleger stärker erwischen als den Einzelaktienanleger, da der Index zur Hälfte aus dem überbewerteten US-Markt besteht und Anleger beim nächsten Crash wohl ihre ETFs auf den Markt werfen werden, was dann alle passiven Fonds und deren Bestandteile gleichermaßen nach unten drückt.

 

Was ich bei @Shane 1 allerdings noch herauslese, dass er von einem wesentlich dramatischeren Ereignis ausgeht, dass nicht nur die Aktienmärkte, sondern alle Anlageklassen erwischt. Dieses Ereignis müsste also noch schlimmer als die letzte Finanzkrise sein. Wie ich in akh's Thread schon geschrieben hatte, rechne ich in nächster Zeit nicht mit so einem Ereignis.

 

Ich bin sogar skeptisch, ob wir solch ein Ereignis in den nächsten 30 Jahren überhaupt noch erleben werden. Ja, die Schulden sind weltweit in schwindelerregende Höhen gewachsen. Und ja, unser Geldsystem funktioniert so wohl auch nicht bis in alle Ewigkeit. Nur gehe ich (vielleicht zu optimistisch?) davon aus, die Notenbanken können sich der Schulden notfalls über Inflation entledigen. Das könnte zu einer ähnlichen Phase wie in den Siebzigern führen, wo Aktien sich real betracht eher schwach entwickelt haben, Rohstoffe sich dagegen in einem starken Bullenmarkt befanden. Bis die Inflation also eine kritische Phase erreicht, könnten noch Jahrzehnte vergehen.

 

Die übergeordneten Marktbewegungen des letzten Jahrhunderts haben gezeigt, dass sich irgendeine Anlageklasse immer in einer Aufwärtsbewegung befand. Dieses Muster wird sich meines Erachtens auch in den nächsten Jahrzehnten so fortsetzen, trotz aller Probleme und Krisen in der Welt. Wer also strategisch vorgeht und in möglichst vielen Märkten positioniert ist, wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft keine Angst um einen dramatischen Vermögensverlust machen müssen. Gegen das Restrisiko eines Schwarzen Schwans, der das ganze Finanzsystem in den Orkus zieht, gibt es wohl auch keine Versicherungsmöglichkeit.

 

Viele Grüße

Weinlese

huhuhu
Legende
7.276 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

@huhuhu

Gute Frage! Wenn wir über die Aktienmärkte reden, stelle ich mir unter Crash einen durchschnittlichen Bärenmarkt mit Kursverlusten im Bereich 40-60% vor, der schnell kommt, aber auch schnell wieder vorbei ist.

 

Wer ein gut diversifiziertes Einzelaktienportfolio besitzt, wird vielleicht weniger stark betroffen sein. Obwohl der breite US-Markt in den letzten Jahren nahezu ohne Korrektur nach oben gelaufen ist, haben viele US-Einzelwerte trotzdem schon bärenmarktartige Phasen hinter sich. Ich denke da bspw. an die Konsumbranche.  Über je mehr Branchen und Länder man gestreut hat, desto stärker sollten sich die einzelnen Stärke- und Schwächephasen gegeneinander ausgleichen.

 

Meine Vermutung: Bei der nächsten Baisse wird es den MSCI-World-ETF-Anleger stärker erwischen als den Einzelaktienanleger, da der Index zur Hälfte aus dem überbewerteten US-Markt besteht und Anleger beim nächsten Crash wohl ihre ETFs auf den Markt werfen werden, was dann alle passiven Fonds und deren Bestandteile gleichermaßen nach unten drückt.

 

Was ich bei @Shane 1 allerdings noch herauslese, dass er von einem wesentlich dramatischeren Ereignis ausgeht, dass nicht nur die Aktienmärkte, sondern alle Anlageklassen erwischt. Dieses Ereignis müsste also noch schlimmer als die letzte Finanzkrise sein. Wie ich in akh's Thread schon geschrieben hatte, rechne ich in nächster Zeit nicht mit so einem Ereignis.

 

Ich bin sogar skeptisch, ob wir solch ein Ereignis in den nächsten 30 Jahren überhaupt noch erleben werden. Ja, die Schulden sind weltweit in schwindelerregende Höhen gewachsen. Und ja, unser Geldsystem funktioniert so wohl auch nicht bis in alle Ewigkeit. Nur gehe ich (vielleicht zu optimistisch?) davon aus, die Notenbanken können sich der Schulden notfalls über Inflation entledigen. Das könnte zu einer ähnlichen Phase wie in den Siebzigern führen, wo Aktien sich real betracht eher schwach entwickelt haben, Rohstoffe sich dagegen in einem starken Bullenmarkt befanden. Bis die Inflation also eine kritische Phase erreicht, könnten noch Jahrzehnte vergehen.

 

Die übergeordneten Marktbewegungen des letzten Jahrhunderts haben gezeigt, dass sich irgendeine Anlageklasse immer in einer Aufwärtsbewegung befand. Dieses Muster wird sich meines Erachtens auch in den nächsten Jahrzehnten so fortsetzen, trotz aller Probleme und Krisen in der Welt. Wer also strategisch vorgeht und in möglichst vielen Märkten positioniert ist, wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft keine Angst um einen dramatischen Vermögensverlust machen müssen. Gegen das Restrisiko eines Schwarzen Schwans, der das ganze Finanzsystem in den Orkus zieht, gibt es wohl auch keine Versicherungsmöglichkeit.

 

Viele Grüße

Weinlese


 

Weinlese,

für mich persönlich ein Perfekter Beitrag.

 

Immer dieses Gerede von einem Crash.

Siehe zb. die Graphiken...Rückgang von ca. 30 % wohlgemerkt kein Verlust.

Oder die 2. Graphik, Rückgang nach, wie sagt man noch "Wurstscheibensystem"

innerhalb eines Jahres.

 

Entschuldigung, Ich glaube die meisten hier haben ein richtiges Desaster am Markt noch gar nicht mit erlebt, von einem persönlichem ganz zu schweigen.

 

Und jetzt kriege ich sie wieder, ach egal

...ich ziehe mir noch einen rein, und gut ist. Smiley (zwinkernd)

 

Und Baumot ist auch wieder über 3.-

wie ich auf einem meiner 4 PC´s sehe  Smiley (fröhlich)

 

Grüße

hhh

Shane 1
Mentor ★★
1.912 Beiträge

@huhuhu

Was versteht die hier anwesenden Experten eigentlich unter einem Crash  ?

Kurze Frage, kurze Antwort:

Was anwesende Experten darunter verstehen kann ich nicht beantworten, da hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen, eigentlich bedeutet das Wort Zusammenprall, hat jedoch für Börsianer eine andere Bedeutung (Fall ins Bodenlose).

Du meinst jedoch etwas anderes, ab wann spricht man von einem Crash - die offizielle Definition lautet - wenn der amerikanische Index S&P 500 um mindestens 20% korrigiert, was seit dem Jahr 2009 übrigens nicht mehr vorkam. Damit endet auch eine Hausse!

Grüßle - Shane