Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Blockchain Technologie - Hip Hip Hurra oder nur eine Modeerscheinung?

comdiBro
Autor ★
8 Beiträge

Die Spekulationen rund um die Blockchain technologie treiben wilde Blüten. Da meldet das US-Unternehmen Eastman Kodak den Einsatz von KodakCoins und die Aktien schiessen von ca. 3,12 USD auf über 12,00 USD in luftige Kurshöhen.

https://www.kodak.com/kodakone/default.htm ) Hier braucht nicht viel spekuliert werden, ob der Markt übertreibt oder nicht. Oder muss man das evtl. doch tun?

 

Vielleicht fangen wir einfach mal an, was die Blockchain Technologie eigentlich ist.

Was ist eine Blockchain?

Bei dem Handel mit Kryptowährungen wird oft von Blockchain gesprochen. Es stellen sich somit konkludent die Fragen: Für was ist die Blockchain gut und wofür ist sie so wichtig? Ber der Blockchaintechnologie handelt es sich um eine dezentrale Datenstruktur, welche als Grundlage der digitalen Währungen dient. Die Dezentralität drückt sich auch in der Bezeichnung als “Distributed Ledger Technology” aus, welche u.a. die Finanzindustrie für die Blockchain verwendet. Diese Technologie zeichnet sich durch drei wichtige Aspekte aus:

  • Dezentralität
  • Transparenz
  • Unveränderlichkeit
  1. Nutzer und Entwickler der virtuellen Währungen setzen auf deren Unabhängigkeit vom Zentralbanksystem.
  2. Das Vertrauen in den Banken hatte in den Jahren 2007/ 2008 stark gelitten.
  3. In diesem Zuge haben sich die Staaten einen weitreichenden Einfluss bei der Datenerhebung und Datennutzung der Bankkundendaten gesichert. Diesem EInfluss wollten sich die Entwickler der Blockchain Technologie und zu Beginn des Bitcoins entziehen.

Die Kryptowährungen mit ihren grundsätzlich dezentralen Strukturen schaffen hierzu eine Ausweichmöglichkeit für die Gläubigen an diesen Kryptowährungen. Als technische Grundlage dafür ist die Blockchaintechnologie zwingend erforderlich.

Als technologische Grundlage von den meisten Kryptowährungen und exemplarisch den Bitcoins dient die Blockchain. Ein quasi offen einsehbares Register mit dem Vermerk aller bisherigen Smart Contract-Transaktionen. Dieses Verzeichnis existiert nicht zentral, sondern dezentral in Form von sogenannte Nodes auf vielen Computern. Dort wird es mit jeder neuen Transaktion aktualisiert. Neue Daten können angelegt, aber nicht mehr verändert oder gelöscht werden. Einer zentralen Authentifizierung bedarf es für die Verwaltung der daraus entstehenden Blockchain nicht. Dies erfolgt ausschließlich durch die dezentralen Ablagen sowie der Mining-Prozesse. Die Mining Prozesse spielen aber nicht bei jeder Blockchain eine Rolle. Technisch betrachtet ist die Blockchain eine zeitlich aneinander gereite Kette von Transaktionsblöcken sogenannten Hashs. Ein Hash stellt den ganzen Inhalt des Blockes als eindeutige Referenz dar. Der nächste Block verweist dann wiederum auf den Hashwert des vorherigen Blocks und ein neuer Hash wird jeweils immer vorne an eine bestehende Kette angehängt.

Ein Hash ist eine Zahl, die einen eindeutigen Wert für eine beliebige Zeichenkette darstellt. Es gibt verschiedene Arten von Hash-Algorithmen. In der Blockchain-Technologie wird meistens der Hash „SHA256“ verwendet, da dieser auch bei den Bitcoin-Transaktionen eingesetzt wird.

Ein Beispiel:

    1. Transaktion ------- Hashfunktion -------à Hashwert 123
    2. Transaktion ------- Hashfunktion -------à Hashwert 324
    3. Transaktion ------- Hashfunktion -------à Hashwert 567
    4. Transaktion ------- Hashfunktion -------à Hashwert 785

Oben sein vier verschiedene Transaktionen von beispielsweise 4 Usern aus einer Blockchain dargestellt. Die Hashfunktion (=Algorithmus) wandelt nun diese Transaktionen in jeweils eine Zeichenfolge (dem Hashwert) mit einer festen Länge (hier 3 Zeichen) um.

Für die 1. Transaktion wird der Hashwert 123, für die 2. Transaktion der Hashwert 567 zugeordnet, genauso wie mit der 3. und die 4. Transaktion bekommt den Hashwert 785 zugewiesen.

Hashfunktionen reduzieren zunächst nur Zeichen/ Transaktionen beliebiger Länge auf Zeichen fester Länge (hier immer 3 Zeichen), sie werden also in eine kurze und kompakte Form gebracht.

 

Wird nun etwas in der Transaktionsfolge verändert, so führt das zu einem neuen Hashwert. Auf diese Weise kann jeder User prüfen, ob ein Hashwert zu einer bestimmten Transaktion passt.

 

Die Transaktionsdaten werden wie die Glieder einer Kette miteinander verknüpft, zu Blöcken zusammengefasst und auf ihre Gültigkeit überprüft. Dann erfolgt im Proof of Work das Anknüpfen an die bisherige Blockchain. Dieser Prozess ist verhältnismäßig energieaufwendig. Wer diesen Prozess umgehen will, müsste große Umstände in Form von Strom- und Hardwarekosten aufwenden.

Bei dem Proof of Work Prozesses müssen Rechenaufgaben gelöst werden, die sehr viele Rechenkapazitäten erfordern. Dieser Rechenaufwand sichert die Transaktionen in der Blockchain ab.

Ein anderer Ansatz, wie z. B. bei dem Ethereum, ist der Proof of Stake. Dabei sind die Anteile an den Coins oder Tokens von der Kryptowährung ausschlaggebend.

Einträge im Blockchain-Verzeichnis sind nicht mehr zu löschen oder zu ändern, sie können ewig nachvollzogen werden.

 

Für mich stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob die aktuelle Situation nun eine klassische Übertreibungsphase ist oder eher der Beginn einer technologischen Revolution? Mir geht es hierbei nicht um einzelne Unternehmen, sondern eher um die Technologie allgemein.

 

Danke und Grüße

 

comdiBro

 

12 ANTWORTEN

comdiBro
Autor ★
8 Beiträge

Hier noch einmal eine kleine Ergänzung zu der möglichen Anwendung des Themas. Ich finde das hochspannend und freue mich über Meinungen, Kritik und Gedanken.

 

Blockchain-Anwendungen

Die Blockchaintechnologie hat die Funktion als reines Register inzwischen hinter sich gelassen. Man kann aktuell aus der Technologie auch Smart Contracts entwickeln und dadurch jeden Prozess individualisieren. Smart Contracts sind in Programmcodes eingebettete Verträge für verschiedenste Prozesse und Anwendungen. Die Ausführung der Smart Contracts und damit verbundenen Bestätigungen können die Anwender in Echtzeit verfolgen. Die Blockchain führt damit den Open-Source-Gedanken zur Open Execution Strategie fort.

Wichtige und sensible Daten lassen sich damit sicher verwalten. Gerade Grundbücher dürften von dieser Technologie profitieren. Gerade in diesem Bereich kommt es auf die sichere und fälschungsischere Speicherung der Daten an. Entsprechend interessiert sind Unternehmen und Staaten an dieser Technologie. Die Blockchain bietet sichere Datenspeicherung, Transparenz und Effizienzsteigerung in einem einzigen Prozessablauf. Prozesse lassen sich damit innerhalb einer sicheren Infrastruktur automatisieren, während die Gefahr der Datenmanipulation quasi nicht mehr existent ist.

 

Somit könnten doch zukünftig auch die klassischen Online-Handelsplätze, wie Amazon, Ebay, AirBnB, Uber etc. damit ersetzte werden oder??

 

Grüße

 

comdiBro

 

pflastestein
Autor ★★
21 Beiträge

Netcents ist im Moment noch ein Pingpong-Ball der Shorttrader. Solange nicht genug Investoren auf long setzen, wird der Kindergarten hier sich fortsetzen. Dabei setzt Netcents bald viele Millionen um, schade um die verschenkten Investitionen. Ich glaube an Netcents.

 

 

pflastestein
Autor ★★
21 Beiträge

Netcents ist im Moment noch ein Pingpong-Ball der Shorttrader. Solange nicht genug Investoren auf long setzen, wird der Kindergarten hier sich fortsetzen. Dabei setzt Netcents bald viele Millionen um, schade. Ich glaube an Netcents, dies wurde ja mit der Prognose bestätigt, dass das Unternehmen im Nasdaq landen könnte. 

 

 

buzzybaer
Autor ★★
19 Beiträge

comdiBro schrieb:

 

 

Somit könnten doch zukünftig auch die klassischen Online-Handelsplätze, wie Amazon, Ebay, AirBnB, Uber etc. damit ersetzte werden oder?? 


Wie sollen damit denn Online-Handelsplätze ersetzt werden? Der Hauptzweck von denen liegt doch im Zusammenführen von Angebot und Nachfrage in einem bestimmten Bereich. Ob dann die Einzelverträge als Smart Contract, auf Papier oder auf Steinen eingemeißtelt gespeichert werden scheint mir da eher zweitrangig.

 

Mir ist auch nicht klar, wie das für den Konsumenten nutzbar sein soll. Die Daten werden doch vermutlich in einem proprietären Format gespeichert. Also bräuchte der Anwender noch ein extra Programm, um seine Verträge verwalten zu können. Das scheint mir zu komplex, viele wären schlicht und einfach überfordert. Ich könnte mir das eher im B2B-Bereich vorstellen. Vielleicht Lieferverträge als Smart Contract, die dann mit WE-/WA-Buchung gleich angepasst werden können? 

comdiBro
Autor ★
8 Beiträge

Ich habe vor kurzem gehört, dass die eigentlichen Gamechanger erst in den kommenden fünf Jahren im Markt auftauchen werden. Das bedeutet, dass die Blockchain Technologie derzeit in einer ähnlichen Phase ist/ war, wie zu Beginn der Tablet PC Ära durch Apple. Microsoft hatte bereits fünf Jahre zuvor ein ähnliches Tablet vorgestellt und war gnadenlos Baden gegangen. Somit steckt die Blockchain Technologie noch in den Kinderschuhen. Ausserdem sollte man immer auch die aktuellen Bewertungsniveaus der Unternehmen mit einbeziehen, um eine gute Investment- Tradingentscheidung treffen zu können.   

comdiBro
Autor ★
8 Beiträge

Das ist genau die Aufgabe von den zukünftigen Technologieunternehmen. Die Anwendung für den B2C Bereich "anwendbar" zu machen. Im Endeffekt verhält sich die Blockchain Technologie wie ein dezentraler Marktplatz. Somit stehen den klassischen Börsen und Handelsplätzen eine echte konkurrenz ins Haus.

 

im B2B Bereich ist das nur noch eine Frage von wenigen Jahren. Eastman Kodak hat es vorgemacht und andere Unternehmen werden folgen. In Asien ist die Bereitschaft zur Annahme der Technologie noch wesentlich größer. Wenn also eine Alibaba, JD.com, Wanda, Tencent oder Baidu solche Ansätze in den markt drückt, dann gehen gleich etliche Millionen chinesische Bürger darauf ein und setzen das um.

 

Teilweise wird der klassische Anwender das auch gar nicht merken. Es ist immer eine Frage, wie das Frontend/ User Interface aufgesetzt ist und der dahinterliegende Smart Contract konzipiert wurde.

 

 

Grüße

 

comdiBro

pflastestein
Autor ★★
21 Beiträge

Nach meinen Verlusten mit netcents ( die ich angesichts meiner kurzen Zeit an der Börse als Lehrgeld abbuche) war mir klar, dass ich erstmal aufgrund der nervigen shorttrader bei netcents auf die mögliche zukünftige Mutter setze. Wenn netcents Chancen hat, wird wirecard die dann wohl kaufen. So lasse ich mein Minus stehen, eben mein Anfängerfehler) und werde meine Perle behalten. Wirecard.

Vielleicht ist ja netcent der neue Bitcoin.... Katze (zwinkernd)

pflastestein
Autor ★★
21 Beiträge

Wirecard ist als Milliardenunternehmen schon seit  viel mehr als einem Jahrzehnt in dem Bereich aktiv. Die wissen, was sie tun. 

buzzybaer
Autor ★★
19 Beiträge

Ich sehe halt keinen großen Vorteil im B2C-Einsatz. Verteilte Datenbanksysteme gibt es prinzipiell schon ziemlich lange, auch P2P wie in der Blockchain verwendet gibt es schon länger. Zu meiner Studienzeit vor ~15 Jahren hab ich mal bei einem P2P-System als Suchmaschine (also verteilter Index und Crawling) mitentwickelt. Und was ist heute? Wir nutzen alle Google. So wie viele andere P2P-Anwendungsmöglichkeiten heute weiterhin eher Nerd-Themen sind. Insofern bin ich da doch skeptisch, zumindest scheint mir der Hype in keinem Verhältnis zur Relevanz zu stehen. Auch Eastman Kodak muss erstmal zeigen, was der Vorteil davon ist. So wie der Eistee-Hersteller aus den USA 😉

 

Auch beim Einsatz als Währung bin ich mittlerweile skeptisch. Vor ein paar Jahren hatte ich mal mit Bitcoins gespielt. Aber mittlerweile ist es ja überhaupt nicht mehr als Währung einsetzbar, weil nur noch Zocker unterwegs sind. Gut, die mögen irgendwann die Lust verlieren. Aber nehmen wir mal an, dass eine Kryptowährung eine volkswirtschaftlich relevante Größe wird. Kann sich das ein Staat erlauben? Aus meiner Sicht nicht, zumindest nicht in der heutigen Implementierungsform mit ihrer Pseudonymität. Das wäre doch das Paradies für alle großen und kleinen Steuerhinterzieher unter uns :-). Hier kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass ein Kryptoprotokoll als Protokoll für eine offizielle Staatswährung verwendet wird, verbunden mit einer Aufgabe der Pseudonymität (keine Ahnung, ob es solche Protokolle schon gibt...).