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Aus dem Tagebuch eines....

Calango
Experte
80 Beiträge

Aus dem Tagebuch eines Taugenichts Anfängers

 

Grundsätzlich bin ich der Meinung: „Wer inhaltlich nichts beitragen kann, sollte lieber schweigen.“ Aber es gibt Menschen, die können inhaltlich nichts beitragen und an dieser Tatsache wird sich so schnell nichts ändern. Damit sie der Community etwas zurückgeben können, bleibt nur eine Alternative: Sie müssen unterhalten. Da genügt zum Beispiel eine ausreichende Menge Dummheit oder Verwegenheit oder beides zusammen. Diverse TV-Formate und deren Erfolg belegen diese Aussage. Und so leiste ich meinen Beitrag auf die unehrenhafte Weise, um bei den Kennern des Metiers durch die Optionen…

  1. Augenrollen
  2. Kopfschütteln
  3. Erschrecken vor so viel Ungeschick und Lernresistenz
  4. .. der geneigte Leser (m/w/d) möge sich diese Variante selbst aussuchen

…etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen. Für Anfänger und Unbelehrbare diene dieser Beitrag zur Ermahnung mit Bitte um „Besser machen!“.

 

 

Präambel

 

Die letzten Wochen und Monate waren aufschlussreich. Neu an der Börse, gab es viele Möglichkeiten: die Möglichkeit Geld zu verlieren, Geld zu gewinnen, Zuwachs an Selbsterkenntnis, die Chance für den Haushalt, etwas zu entspannen, weil man Wichtigeres zu tun hatte: Forenbeiträge lesen, Artikel lesen, Videos inhalieren, Charts studieren.. Ja, so kann man seine kostbare Feierabendfreizeit sinnvoll nutzen! Wer braucht schon eine glänzende Küche, ein geputztes Auto oder gewaschene Wäsche? Sowas kann man auch am Wochenende machen, falls man dann nicht wieder vor der Kiste sitzt und immer neue Artikel und Videos konsumiert – und sich wundert, wenn es draußen schon wieder dunkel wird und das Ende des Wochenendes naht. In dieser lehrreichen Zeit hat sich die Erkenntnis herauskristallisiert, dass ich die mir häufig attestierte überdurchschnittliche Auffassungsgabe mit einer ins Auge springenden Zocker-Persönlichkeitsstörung kombiniere. Dies verleitet mich zum Zocken unter dem Deckmäntelchen der Sinnhaftigkeit. Üble Angelegenheit! Schmerzhafte Selbsterkenntnis. Das wünscht man keinem. Aber da es sich um eine sehr ausgeprägte Störung handelt, sehe ich unvorsichtig, gelassen darüber hinweg und rechtfertige mir den Sinn meiner Entscheidungen mit einer ein bisschen akzeptablen Analyse (wenn man ehrlich ist) und einem gewissenhaft umgesetzten Money Risk Management. <= Bitte dringend beachten!!

 

Und nun zu meinen Tagebuchaufzeichnungen, die sich nur auf das Wesentliche konzentrieren: Die Unglückstage der letzten Wochen und Monate. Alle guten Dinge sind 3 – und so ist heute der Tag, an dem ich diesen Beitrag verfasse, mit großem Kopfschütteln, unnachvollziehbar wohlwollendem Grinsen über die eigene Schusseligkeit (Heulen kann ja fast jeder!). Ich habe wirklich Potential! All die umgesetzten Tipps aus der Community verhindern das totale Chaos – aber sonst könnte ich – gewiss!

 

Unglückstag 1

Liebes Tagebuch, es war ein anstrengender Tag im Büro. So anstrengend, dass ich sofort ins Bett wollte. Und ja, ich habe es getan, aber natürlich war das Depot noch zu checken. Zwischen Decken und Kissen auf dem Handydisplay rumgefingert, um feststellen, dass ich beim heutigen Kauf noch keinen Stop-Loss gesetzt habe. Das geht nicht! nmh hat gewarnt. nmh weiß, was er tut. Es muss sein. Keine Ausreden! Schlaf wird überbewertet. Dauert ja auch nicht lange. Also los.. meine Finger sind im Gegensatz (Lassen wir das. Das tut hier nichts zu Sache..) nicht zu dick, aber nach dem Eingeben der Stop-Loss-Order der Schreck. Was?! 28,87€ statt 18,87€? Stoooooopp! Haaaaalt! *Da gewinnt die Bezeichnung eine ganz neue Bedeutung.* Schnell ins Orderbuch. Das muss ich korrigieren. Warum fühlt sich dieses verfluchte 5,7“ Display so klein an??! Geschafft. PIN schnell eingegeben. Fehlermeldung! Zurück ins Orderbuch. Die Order ist noch da. Zweiter Versuch! *Panik steigert sich auf > 100* Nächste Fehlermeldung. Und da höre ich: „Und zum Dritten.. verkauft!“. Irgendwas hat mit dem System nicht richtig funktioniert. Wären die Aktien schon beim ersten Versuch verkauft gewesen, wäre der zweite Versuch ja nicht möglich gewesen. Wie konnte das passieren??? Mit Schlafen war da nichts mehr. Danke Adrenalin, my friend, für diesen schlaflosen Abend. Der Kundenservice war äußerst freundlich. Wir lernen:

1) ALLE ORDER-ANGABEN PRÜFEN, BEVOR MAN DIE ORDER ABSCHICKT.

2) VERKAUFT IST VERKAUFT.

Lesson learned.

 

Unglückstag 2

Liebes Tagebuch, danke, dass du immer ein offenes Ohr für mich hast. Ich weiß nicht, ob es am Alter liegt oder ob es sich um Stressdemenz handelt. Da es aktuell ja allgemein etwas ruhiger bei mir läuft, könnte es nur der Stress von Unglückstag 1 sein. Hmmm.. ist wohl doch das Alter. *Persönlicher Vermerk: Beim nächsten Mal in der Apotheke die Umschau mitnehmen, es ist soweit!!*

Zurück zum eigentlichen Thema: Heute habe ich mir was geleistet! Von Aktie Nr. 1 besitze ich in der Zwischenzeit 70 Stück. Von Aktie Nr. 3 sind es 351. Diese zu verkaufen war mein großes Ziel. Also ab ins Orderbuch. ALLE ORDER-ANGABEN VOR ABSCHICKEN GEPRÜFT. Perfekt. Verkauft! So kann es laufen. Ich habe es drauf! Ein letzter zufriedener Blick ins Depot. What??! 281 Aktien sind noch vorhanden. My mind is not my friend. Danke comdirect-Team für die 5 Free-Trades aus den schmerzhaften Erfahrungen von Unglückstag 1. Immerhin war diese verplante Aktion von heute schmerzfrei. Wir lernen: PRÜFE IMMER, OB DU BEIM VERKAUF DIE RICHTIGEN STÜCKZAHLEN IM KOPF HAST. Aufschreiben wäre wie immer gut. Aber das würde bei mir an den Versuch einer Persönlichkeitsänderung grenzen.. das wird wohl nix bei mir. Dem geneigten Leser (m/w/d) sei es jedoch zu raten! Lesson learned.

 

Unglückstag 3

Liebes Tagebuch, was sieht mein Auge heute? Aktie Nr. 12 steigt heute Vormittag, nachdem sie gestern massiv gefallen ist um 8€. „Wow! Alles richtig gemacht.“ Danach fällt sie um 15€. Das kann ja wohl nicht sein! Fallendes Messer? Ach was! Die spinnen, die Anleger! Ein Traditionsunternehmen. Hersteller von Hermann, meinem gelben Lieblingswerkzeug. Nein!!“ Da muss ich handeln! Meine Mittel im Depot sind begrenzt. Also verkaufe ich Aktie 2 komplett. Mittel sind frei.. ich will kaufen.. what? Der Kaufpreis steht fast wie gestern. Tja, man SOLLTE IMMER AUF DEN SPREAD ACHTEN! Dieser beträgt aktuell 9€. Für diesen Preis will ich die Aktie natürlich nicht kaufen. Aktie 2 ist weg. Steht gerade bei +2,52%.Autsch! Lesson learned.

 

Soviel von mir.

Es grüßt mit noch tintenbeschmierten Fingern...

Calango

 

@nmh: Was machen deine Fortschritte beim Morsen?

 

@all: Gibt es auch andere User, die Ihre Tagebucheinträge bereitwillig der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen? Wäre sicherlich unterhaltsam und würde meinen Gesichtsverlust wohlwollend vereiteln. Katze (zwinkernd)

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