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girocard gefunden - was nun?

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Freunde,

 

ausnahmsweise mal ein ernstes Anliegen an Ostern:

 

Ich habe gestern auf dem Land in einem kleinen Kaff vor München eine ec-Karte (girocard) von einer Kartoffelbank ("Wir machen den Weg frei") gefunden. Der Name der Kontoinhaberin ist leider eher ein Allerweltsname, Familienname ist ein Vorname. Karte gültig bis 2019.

 

Bei Googeln konnte ich die Dame nicht eindeutig finden. Im Telefonbuch fand ich inm Kaff eine Familie mit diesem Familiennamen, konnte sogar telefonisch jemanden erreichen, aber die Kontoinhaberin ist dort nicht bekannt.

 

Ich könnte die Karte auch an die Kartoffelbank schicken, per Post. Aber ob die die dann an die Kontoinhaberin weitergeben? Denn:

 

Vor einigen Jahren habe ich selbst einmal eine ec-Karte von comdirect in einem Fahrkartenautomaten stecken gelassen. Jemand hat sie gefunden und bei comdirect angerufen. Comdirect hat dann der Finderin empfohlen, meine ec-Karte zu vernichten (!), man werde mir eine neue ausstellen. So war es dann auch, freundlicherweise sogar ohne Gebühr. Aber das Guthaben auf dem Geldkarten-Chip war natürlich verloren. Danke auch.

 

Aus diesem Grund bin ich septisch skeptisch, ob ich die Karte an die Bank schicken soll. Wenn die die dann vernichten, ist die Kundin soweit wie zuvor.

 

Ich habe jetzt mal einen Cent auf das Konto überwiesen, auf das die Karte ausgestellt ist. Mit meiner Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Wenn (falls/sobald) die Karteninhaberin ihre Buchungen prüft und die Karte noch nicht gesperrt hat, kann ich ihr auf diese Weise vielleicht helfen.

 

Wenn sie sich nicht meldet, schicke ich die Karte der Bank.

 

Was würdet Ihr in dieser Situation machen? Hat jemand eine Idee, wie man der Kontoinhaberin schnell und einfach helfen kann? Weil: ist ja Ostern!

 

Euch allen da draußen (das klingt ja wie Radio) wünsche ich ein spektakulär schönes, erholsames, sonnen- und schokoladereiches Osterwochenende.

 

Viele Grüße aus einem sonnigen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
14 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Ente gut, alles gut: Freundliche junge Dame soeben ganz konspirativ an München-Hackerbrücke getroffen, Karte zurückgegeben, Finderlohn: Anstalts-Packung Schokolade, und noch dazu von Lindt!!!!!!!!!! Wahrscheinlich liest sie auch meine Beiträge hier in der Community und kennt meine Vorliebe daher.

 

Zufrieden, also alles richtig gemacht zu haben (selten, aber schon wieder),

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

dg2210
Legende
6.202 Beiträge

nmh schrieb:

 

Das mit der Überweisung von einem Cent hat also schön funktioniert - eine gute Idee von mir. Ich bin halt einfach toll.  😉


Nein, das ist leider keine Idee von dir. Wir (d.h. meine Kollegen) in einer ehemals grösseren Bank in FFM hatten in den 90er Jahren die Idee, den Kunden individuelle Nachrichten auf die Kontoauszüge zu drucken. Vorteil für den Kunden: er hat die Information auf dem Kontoauszug und muss kein extra Papier abheften; Vorteil für die Bank: wir haben einen Nachweis der Zustellung  und sparen Papier und Porto.

 

Aus EDV-Gründen war es damals nicht möglich, beliebige, individualisierte Texte auf dem Kontoauszug unterzubringen; Die Kollegen entscheiden sich daher, die Nachricht in den Buchungstext einer normalen Transaktion zu packen. Als Transaktiontyp wählten sie "Retoure" statt "Gutschrift" und das Verfahren erhielt den Namen Pfennigretoure. Auf dem Kontoauszug des Kunden erschien dann eine Retourenbuchung im Wert von 1 Pfennig (Gutschrift) mit der individuellen Nachricht.

 

Die Geschäftsunden hassten dieses Verfahren aus zwei Gründen:

 

  1. Der gewählte Transaktionstyp "Retoure" bedeutet gewöhnlich, dass eine vom Kunden veranlasste Überweisung nicht ausgeführt werden konnte. So ein Vorgang löst in der Buchhaltung regelmässig Alarm aus, denn es signalisiert typischerweise, dass ein Lieferant (oder das Finanzamt oder die Rentenkasse) nicht bezahlt werden konnte - mit allen Folgen, die daraus entstehen können. Ausserdem suchen die Buchhaltungssysteme bei einer Retoure nach der Ursprungsbuchung, die aber im Fall der Pfennigretoure nicht existiert.
  2. Jede Zahlung im Unternehmen muss verbucht werden und die Geschäftskunden waren nicht darauf eingerichtet, "einfach so" Geld zu bekommen. Folglich wussten sie nicht, wie sie den Betrag verbuchen sollten. Den einen Pfennig zu ignorieren geht auch nicht, weil sonst der Kontoabschluss nicht stimmt...

 

 

 

Glücksdrache
Legende
3.624 Beiträge

Mein ganz persönliches Danke für die detaillierten Informationen, @dg2210!

jfjf
Experte ★
175 Beiträge
Die 1-Cent-Überweisung mit Info und meiner Telefonnummer als Kontaktmöglichkeiten habe ich auch schon mal benutzt, als ich auf meiner Vodafone-Rechnung sah, dass der Betrag plötzlich von einer mir unbekannten IBAN abgebucht werden sollte.

Letztendlich führte das dazu, dass das LKA mich wegen des Verdachts auf Kreditleistungsbetrug als Zeugen befragte. Nur erschrickt man erstmal, wenn man Post vom LKA erhält 😉 Auch wenn der Verdacht dann ausgeräumt werden kann.

Wolv
Experte ★★
489 Beiträge

@nmh...ich hätte es ziemlich genau so gemacht wie Du :-). Zudem hätte ich noch bei der Bank angerufen und mich generell informiert, wie es sich bei Abgabe einer gefundenen EC Karte verhält.

Es wäre wirklich sinnfrei, wenn dem Eigentümer unnütze Laufereien entstehen.

 

Nun wäre ich Dir doch beinah auf den Leim gegangen, natürlich, wider mal einer Deiner Beiträge, um den hier Gelangweilten vor Ostern noch ein Kuckucksei unterzuschieben ... Du Schlingel... die Praktikantin aus der Bank  hatte doch ihre EC Karte verloren...damit Du sie (Sie!) findest und ihr Euch endlich mal offiziell treffen könnt...