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Hotel darf sich ungefragt bei meiner VISA-Karte bedienen

jms
Experte
97 Beiträge

Ich habe im Internet für einen Bekannten ein Hotelzimmer gebucht und bezahlt. Ein paar Tage später kommt vom Hotel eine Email, dass sie nochmal 150€ abbuchen. Da es Samstag war, wurde das Geld noch nicht abgebucht. Ich habe daraufhin bei der comdirect angerufen und reklamiert, dass ich dieser Abbuchung nicht zustimme und sie mögen das blocken, wenn die rein kommt. Die comdirect meinte aber, sie wissen nicht, welche Verträge ich mit dem Hotel habe und deswegen würden sie die Abbuchung erlauben. Ich müsste dann gerichtlich gegen das Hotel vorgehen. 

Das überascht mich jetzt sehr, dass comdirect bei Meinungsverschiedenheiten den Händler/das Hotel schützt und nicht den Kunden. Ich bin eigentlich der Meinung, wenn der Kunde sagt: "nein ich möchte nicht dass jemand in meinen Geldbeutel greift" dass das auch respektiert wird. Denn wenn das nicht respektiert wird, dann wird der Karteneinsatz zu einem unkalkulierbaren Risiko.

30 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.959 Beiträge

Hallo @jms,

 

leider stimmt das, was Du schreibst. Die Frage, wie das sein kann, habe ich mir auch schon oft gestellt.

 

Bei Lastschriften auf dem Girokonto kann man bekanntlich noch einige Wochen widersprechen, und das Geld wird dann anstandslos zurückgebucht. Leider ist es bei Kreditkarten nicht so einfach. Es gibt zwar bei allen Banken ein Formular "Widerspruch einer Kreditkartenbelastung", das man bei Bedarf einreichen kann. Aber da wird eine ausführliche Begründung des Widerspruchs verlangt, und Belege müssen eingereicht werden.

 

Bank-Intern funktioniert das dann so, daß Du bei der ersten Reklamation dieser Art (je nach Betrag) die Belastung einfach wieder retourniert bekommst. Das bezahlt dann die Bank bzw. Kreditkartenorganisation, nicht der Händler - quasi aus Kulanz. Aber das Risiko ist, daß bei der zweiten oder spätestens dritten Reklamation dieser Art ein Brief von der Bank kommt, daß man Dir leider "aus technischen Gründen" ab sofort keine Kreditkarte mehr anbieten kann. Seltsamerweise bekommst Du dann exakte diese Antwort auch von allen anderen Banken, bei denen Du eine Kreditkarte beantragst.

 

Fazit: Die Auskunft  von comdirect entspricht leider tatsächlich der allgemeinen Praxis der Banken bei Kreditkarten. Wie das juristisch genau funktioniert, weiß ich nicht, aber so wird das gehandhabt. Meiner Meinung nach eigentlich ein kleiner Skandal.

 

Viele Grüße aus einem regnerischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

crashbone
Autor ★★★
68 Beiträge

Hallo,

 

am besten genau durchlesen welchen Vertragsbedingungen du bei der Buchung zugestimmt hast. Oft bauen Hotels hier schon das Recht zur Abbuchung bei weiteren Kosten ein. Somit hättest du - vorausgesetzt natürlich die Bedingungen sind in ihrer Form gültig - dem Hotel die Zustimmung zu weiteren Abbuchungen erteilt.

 

Wenn es nicht dort steht würde ich Klage erheben, bzw. anwaltlich eine Unterlassungserklärung des Hotels und eventuell Schadensersatz fordern. Der Ärger/Zeitverlust durch eigene Kommunikation mit den Firmen lohnt meistens eh nicht. Aber, wie gesagt, meistens steht es in den Vertragsbedingungen...

 

Sollte es dort stehen hat man noch eine sehr kleine Chance, dass eventuell bestimmte Klauseln unwirksam sind, hier muss aber ein Anwalt prüfen und es bleibt trotzdem ein Prozessrisiko.

 

Vielleicht zahlt aber auch einfach dein Bekannter und alles ist gut...

 

Da die Buchung - meines Erachtens nach - in Zusammenhang mit dem online abgeschlossenen Vertrag der Zimmerbuchung steht, muss wohl keine zusätzliche Legitimierung durch Unterschrift erfolgen.

 

Das Formular der Bank zur Stornierung würde ich in diesem Fall nicht nutzen, da es Dir zu Deinem Nachteil ausgelegt werden kann und du ein Problem bekommst wenn du die Buchung doch vertraglich legitimiert hattest.

 

Und das Risiko welches Du beim Karteneinsatz erwähnst liegt ja auch auf Händlerseite wenn jeder es einfach telefonisch abbrechen kann. Das gleiche Risiko hättest du übrings auch bei einem Abbuchungsauftrag (nicht Lastschrift) ganz ohne Karteneinsatz. Kommt da immer auf den Vertrag an.

 

crash

EU_1
Experte ★★
403 Beiträge

@nmh

 

ich empfehle solche Fälle an die Verbraucherschutzstellen zu melden. Und möglichst genau beschreiben, wie das ablief und Kopien von Belegen, zB die e-mail Buchungsbestätigung, beifügen.

Und wenn noch keine 14 Tage rum sind, einfach Kauf-Vertrag kündigen, was ja das Gesetz vorsieht.

EU-1

Frnk
Experte ★★
380 Beiträge
Wir wissen hier zu wenig, um zu spekulieren. Wofür berechnet das Hotel weitere 150 EUR?

Es ist im Hotelgewerbe schon üblich, dass beim Einchecken eine Art Kaution für ggf. anfallende Dinge wie Minibar und Zimmerservice verlangt wird. Wenn man online gebucht hat und dabei bereits bezahlt oder mit einer Kartenautorisierubg verbindlich reserviert hat, fragt der Portier dann häufig, ob er für die Kaution die Kreditkarte nehmen kann, die er bereits im System hat. Wird nichts weiter in Anspruch genommen oder die Minibar beim Auschecken ggf. bar oder mit einer anderen Kartr beglichen, wird die Kaution wieder freigegeben. Ähnlich einer Kaution beim Auto mieten.

Ohne den Fall genau zu kennen würde ich so etwas hier vermuten. 150 EUR ist durchaus der Rahmen für solche Kautionen, meiner Erfahrung nach.

Vorsorgliches Blocken ist für Banken rechtlich nicht möglich, denn der Witz einer KK ist ja gerade auch die Zahlungstarantie bei vertragsgerechter Autorisierung. Und bevor eine Zahlung durch die Payment Provider abgewickelt wurde kann die herausgebende Bank bzw. das Kreditkarteninstitut die Richtigkeit einer Autorisierung ja schlechterdings nicht prüfen.

Ich würde mit dem Hotel Kontakt aufnehmen und versuchen, den Vorfall mit denen zu klären. Und dann ggf. via die Comdirect die Zahlung anfechten. Das mag langwierig sein, ist aber das vorgesehene Procedere in einem solchen Fall.

kammann
Experte ★★
253 Beiträge

Solange es "nur" um 150€ Nachbelastung von einem Hotel geht, ist das zwar ärgerlich, aber nicht extistenzbedrohend. Viel gefährlicher sind Mietwagenfirmen - die haben mit Visa/Mastercard spezielle Vereinbarungen, die es ihnen erlauben, auch den Restwert eines Autos vom Kreditkartenkonto abzubuchen und zwar auch über vorhandene Umsatzlimits hinaus (daher ist eine Anmietung per Prepaid-Kreditkarte nicht möglich). Ist einem Bekannten mal passiert -  da gab es bei der Rückgabe des Wagens ein Mißverständis (Rückgabe des Wagens an falscher Station,  zu einem Zeitpunkt als diese gesschlossen war). Eine Woche später funktionierte seine Girocard nicht mehr, weil die Hausbank nach einer Belastung von €18.000 über das Kreditkartenkonto sofort das Girokonto gesperrt hat.

Daher: Niemals einen Mietwagen über die Kreditkarte der Hausbank buchen. Stattdessen immer eine separate Karte verwenden - dann hat man im Bedarfsfall zwar auch den Ärger, steht aber nicht plötzlich ohne Bargeld da.

jms
Experte
97 Beiträge

Ich denke er ist einfach eine Nacht länger geblieben.

Das ist alles an Bedingunen, die das Hotel hatte:

https://www.teleporthotel.nl/en/tc/

 

Frnk
Experte ★★
380 Beiträge

Ganz schön frech dann von deinem Bekannten, dass er nicht darauf bestanden hat, die extra Nacht separat vor Ort abzurechnen 🙂

NordlichtSH
Mentor ★★
1.809 Beiträge

Mal ganz pragmatisch gefragt: kannst du dir die 150 € nicht von deinem Bekannten zurückholen, dem du mit deiner KK das Zimmer gebucht hast?

 

 

jms
Experte
97 Beiträge

Das ist halt kein guter Kumpel, sondern nur ein Bekannter und ich habe das nur gemacht, weil er mir das Geld für die 1. Nacht vorher gegeben hatte.

Der hat leider kein Geld oder nur wenig, aber das ist jetzt kein Thema für das comdirect-Forum.

 Natürlich ist es unverschämt, dass er die Nacht auf die Kreditkarte abgerechnet hat. Der ist halt nicht seriös.