am 09.01.2019 09:15
Hallo in die Runde,
mich würde mal interessieren, wie die Erfahrungen der anderen so sind und ich bitte darum, nicht wieder eine Diskussion zu starten "dann leg dir Geld auf die Seite", denn mir geht es hier um das Prinzip.
Während meiner Ausbildung hat mir die comdirect einen kleinen Dispo eingeräumt in Höhe von 300 €. Mittlerweile bin ich einige Zeit ausgelernt, habe einen unbefristeten Job, einen seit über einem Jahr guten monatlichen Gehaltseingang und mein Schufa-Score ist top. Es bestehen keine Verbindlichkeiten, es gibt keine Rückbuchungen von Lastschriften. Dennoch wird mir die Erhöhung jetzt zum zweiten Mal mit der Standard-Floskel abgelehnt "Wir bedauern, blabla". Mir kommt es vor, als wolle diese Bank nur Kunden hinzugewinnen und ködern, ihnen dann aber weder Service bieten noch sie zufrieden stellen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich spiele mittlerweile ernsthaft mit dem Gedanken mir eine neue Bank zu suchen.
Viele Grüße,
Andreas
am 09.01.2019 10:18
Hallo @ndee86,
willkommen in der community! Die comdirect wird zur Einrichtung oder Erhöhung eines Dispos - genauso wie zur Erhöhung des Kreditkartenlimits - interne Bewertungskennzahlen verwenden, die dem Geschäftsgeheimnis unterliegen - von daher wirst du da keine weiteren Infos erhalten. Ob in solchen Fällen die Schufa abgefragt wird, kann ich dir nicht sagen - Fakt ist aber: Es wird sicherlich nicht der Basis-Scorewert abgefragt, sondern ein Branchenscorewert (der vom Schufa-Scorewert durchaus signifikant abweichen kann).
Mein Tipp: Beantrage bei der comdirect eine kostenfreie Auskunft gemäß DSGVO inklusive interner Scorewerte. Eventuell ist dein comdirect-eigener Scorewert einfach zu schlecht (ob du daran dann etwas ändern kannst, sei aber mal dahingestellt...).
Generell habe ich solche Erfahrungen aber nicht gemacht, sowohl eine Limiterhöhung der Visakarte als auch der Girokarte ging problemlos durch. Den Dispo hatte ich bereits zur Antragsstellung großzügiger bemessen (und wurde auch so genehmigt).
Viele Grüße,
Jörg
am 09.01.2019 10:32
am 09.01.2019 10:32
Ich habe noch nie ein Dispo in Anspruch genommen, weil ich ihn nicht brauche.
Mein Konto ist immer im Guthaben. Ich habe immer Geld auf einem Sparkonto.
Wenn ich in einem Monat mal mehr Abbuchungen habe, sodaß meine Einnahmen dafür nicht ausreichen, überweise ich Geld vom Sparkonto auf mein Giro.
Sind die Abbuchungen niedriger als meine Einnahmen, überweise ich die Differenz auf mein Sparkonto. So kommt es nie dazu, das mein Konto ins Minus geht.
Ich kann nicht verstehen, warum die Leute lieber Zinsen für ein Dispo bezahlen, anstatt Geld auf einem Sparkonto zu haben. Für viele Leute ist es scheinbar auch sehr verlockend, den Dispo ständig zu nutzen, sodaß der Dispo immer am Limit ist, oder sogar drüber. Und dann hat der Kunde ein Problem, wenn die Bank den Dispo kündigt, und der Kunde nicht weiß, wie er den Dispo ausgleichen soll.
Die Bank zu wechseln, weil dein Dispo nicht erhöht wird, wird dir doch nicht helfen. Die nächste Bank gibt dir wahrscheinlich auch kein höheren Dispo.
Ich kann dir nur den Rat geben, davon weg zu kommen, mit einen Dispo deine Ausgaben zu finanzieren. Pack dir genug Geld auf ein Sparkonto, davon kannst du dir deine Ausgaben stressfrei finanzieren.
am 09.01.2019 10:36
Wie bereits im Eingangspost geschrieben, ich nehme meinen Dispo nicht in Anspruch, beabsichtige es auch nicht und bin weit davon entfernt, diesen in Anspruch nehmen zu müssen. Es geht mir nur darum, dass ich gerne einen meinem Gehalt entsprechenden Puffer hätte und mir dieser ohne ersichtliche Gründe nicht eingeräumt wird.
am 09.01.2019 10:44
Die Bank hat Gründe, deinen Dispo nicht zu erhöhen.
Die Bank muss nicht mitteilen, welche Dinge zu der Entscheidung geführt hat.
Das sind Bankinterna, die den Kunden natürlich nicht mitgeteilt werden.
Wenn du den Dispo nicht in Anspruch nehmen möchtest, verstehe ich nicht, warum du dann einen Dispo benötigst. Einen Puffer, deinem Gehalt entsprechend, kannst du doch auch auf einem Sparkonto haben.
am 09.01.2019 10:55
Warum kann dir doch egal sein. Dass ich das Geld auch auf dem Sparkonto liegen haben kann ist mir auch klar. Es ist meine Entscheidung, dass ich gerne für den Fall der Fälle zusätzlich diesen Puffer hätte und es für mich nicht mal ansatzweise ersichtliche Gründe für eine Ablehnung gibt. Ich habe den Rat zuvor befolgt und um eine interne Auskunft gebeten.
am 09.01.2019 11:52
So wie ich das verstanden habe, möchtest Du einen Puffer (Dispo) in Höhe eines vollen Gehaltes. Ist das richtig?
Ich vermute, hier liegt das Problem: Einen Dispo in Höhe des vollen Monatsgehalts ist - ohne weitere Einkommen - ein Risiko für die Bank. Wenn dieser Dispo voll in Anspruch genommen wird, ist das nächste Monatsgehalt schonmal komplett weg für den Ausgleich des Dispo. Oben drauf kommen noch die Zinsen. Lebenshaltungskosten ... Miete ... und so weiter.
Ich sage nicht, dass Du nicht mit Geld umgehen kannst. Es ist nur eine kaufmännische Sicht auf Deine Anfrage.
Vielleicht hilft Dir folgende Vorgehensweise: Rechne Dir aus, wieviel Prozent Anteil der Dispo von 300 EUR an Deinem Azubi-Gehalt hatte. Diesen Prozentsatz nun auf Dein aktuelles Gehalt angewendet sollte einen höheren Wert ergeben, aber nicht die volle Gehaltssumme. Versuche diesen Wert als Dispo zu beantragen. Ich spendier Dir ein Bier, falls dieser Antrag auch abgelehnt wird.
am 09.01.2019 12:11
Hallo @ndee86 und herzlich willkommen in unserer Community!
Was du schreibst, klingt zugegeben ernüchternd. Bei Kreditanfragen führen wir obligatorisch eine Anfrage bei der Schufa durch. Es kann durchaus vorkommen, dass die Daten zum Zeitpunkt der Abfrage nicht auf dem aktuellen Stand sind. Da du schreibst, dass dein Schufa-Score top sei, rate ich dir, noch einmal bei uns nach dem Dispo-Kredit anzufragen.
Ich kann es dir nicht versprechen, aber eventuell könnte die Entscheidung diesmal anders ausfallen.
Gruß aus Quickborn
Erik
09.01.2019 14:25 - bearbeitet 10.01.2019 10:13
09.01.2019 14:25 - bearbeitet 10.01.2019 10:13
@ndee86 schrieb:Warum kann dir doch egal sein. Dass ich das Geld auch auf dem Sparkonto liegen haben kann ist mir auch klar. Es ist meine Entscheidung, dass ich gerne für den Fall der Fälle zusätzlich diesen Puffer hätte und es für mich nicht mal ansatzweise ersichtliche Gründe für eine Ablehnung gibt. Ich habe den Rat zuvor befolgt und um eine interne Auskunft gebeten.
Hallo @ndee86,
erst einmal lich willkommen im Forum. Im Gegensatz zu vielen anderen Antworten möchte ich Dich darin bestärken, Dich um ein Dispolimit zu kümmern.
Das "Liegenlassen" von liquiden Mitteln auf einem Sparbuch ist bei 0,01 bis 0,05 % allerdings keine Alternative. Bei sehr kurzfristiger, ungeplanter Nutzung eines Dispos für vielleicht 5 bis 10 Tage im Jahr ist es unwirtschaftlich die Finanzmittel 355+ Tage im Jahr "brach" liegen zu lassen.
Auch wenn manche Menschen das Anders sehen: Bewahre bitte Deine Neugier auf Finanzen und wie das alles funktioniert. Das kannst Du fast überall sehr gut gebrauchen - als selbstbewusster Kunde.
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 09.01.2019 14:41
Bei meiner alten und bei der codi sind 2-3 Nettogehälter als Dispo möglich.
Viele Grüße