Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

9,90 € Gebühren für Bargeldabhebung am Geldautomaten ohne Hinweis

guckuck
Autor ★★
22 Beiträge

Hallo,

 

ich habe vor ein paar Wochen an einem Geldautomaten Geld abgehoben. Zunächst habe ich die EC-Karte verwendet und den Hinweis bekommen, dass 4,90 € Gebühren fällig werden. Dann habe ich die VISA-Karte getestet. Es kam *kein* Hinweis auf Gebühren. Ein paar Tage später dann die Bescherung: 9,90 € Gebühren für 20 €. Ärgerlich ist, dass ich gar nicht sooo dringend das Geld benötigt habe. Ich wäre problemlos woanders hingefahren.

 

In der Hotline meinte man, dass ist so richtig und steht in den AGBs. Ich finde es trotzdem ziemlich heftig, einmal die Höhe der Gebühren und dann der fehlende Hinweis.

 

Ist das tatsächlich rechtens?

 

Viele Grüße

Kay alias guckuck

147 ANTWORTEN

stichc
Autor ★
7 Beiträge

Ich will jetzt auch nicht hier ewig weiter diskutieren, passiert ist das ganze eh schon.

Aber:

 

Ich finde diese Argumentation pro-Bank tatsächlich auch sehr hanebüchen. Das mag zwar formal alles so richtig sein, hat aber mal null komma null mit Kundenfreundlichkeit zu tun. Man sollte mal seine Bank-Brille abnehmen und die Kunden-Brille aufsetzen. Ich als Kunde habe doch einfach nur das Bedürfnis möglichst kostengünstig Geld abzuheben, da interessieren mich doch diese komischen "technischen" Detail-Unterschiede zwischen Kreditkarte und Girokarte zunächst einmal nicht. Wenn ich dann doch hohe Gebühren zahlen muss dann möchte ich das auch sehen, so wie es jetzt bei Girokarten der Fall ist (ich kann die Gründe wie gesagt zunächst nachvollziehen, aber wie gesagt: bitte mal die Bank-Brille absetzen!).

Vor allem wie bescheuert ist das denn bitte, dass genau das bei Girokarten einheitlich und transparent durchgesetzt wurde und quasi "gefeiert" wird, aber bei Kreditkarten wieder nicht so ist. Ich sehe das jetzt nur aus meiner Kundensicht, und ich mag auch verstehen, dass das wahrscheinlich gar nicht so einfach umzusetzen ist, deswegen bedarf es traurigerweise tatsächlich doch immer wieder den Gesetzgeber um sowas dann doch durchzusetzen...

 

Wahrscheinlich kam diese Info auch irgendwann mal per Post oder hier elektronisch bei mir rein. Ist mir auf jeden Fall offensichtlich nicht so eindringlich in Erinnerung geblieben, ist aber auch kein Wunder bei all den Nachrichten die ich von comdirect bekomme, vielleicht war es aber auch nicht sonderlich markant gekennzeichnet...

 

 

Interessant finde ich auch, dass mir erst durch diese Diskussion hier bewusst wurde, dass ich anscheinend mit meiner Girokarte gar keine Beträge < 50 EUR mehr abheben kann. Juckt mich persönlich jetzt zwar nicht, da ich eh immer mehr abhebe.

Aber ich hätte mich tatsächlich ganz schön gewundert und die Welt nicht mehr verstanden wenn ich doch mal weniger hätte abheben wollen...

 

Necoro
Mentor ★
1.070 Beiträge

Hallo @stichc,

 

zu erst einmal: Auch ich wäre dafür, dass die Gebühren bei der Abhebung angezeigt werden. Allein, ich bin für die Abwägung.

 

Denn ich, und auch andere hier, sind halt schon gezeichnet von gesetzl. Regierungen, die nett gemeint sind, im Endeffekt aber für Leute, die es schaffen auch mal ne AGB zu lesen, vorschreibt, was sie zu tun und mehr noch zu lassen haben.

 

Um bei dem Beispiel hier zu bleiben: Angenommen, der Gesetzgeber würde das vorschreiben. Das D-weit umzusetzen würde, sagen wir, 300 Mio Euro kosten. Um das Geld wieder reinzuholen (die GAA-Betreiber haben auch die Gebühren erhöht um ihren Anteil zu schultern), schafft die comdirect das kostenlose Konto ab. Ergebnis: Alle sind schlechter gestellt -- und dein Problem noch nicht mal gelöst, weil das Ausland (und nur das ist relevant hier) interessiert sich nicht die Bohne für deutsche Gesetzgebung.

 

Deswegen bin ich halt stark dafür Chancen und Risiken abzuwägen und nicht rein die "KUNDE!"-Keule zu schwingen.

Saldor
Autor ★★★
65 Beiträge

Es scheinen auch nicht so viel Leute die Info der Comdirect nicht mitbekommen zu haben.

Also, nur weil es ein paar Menschen nicht schaffen, die Konditionen ihrer Karten im Blick zu behalten, sollte man nicht nach gesetzlicher Regelung rufen.

In Deutschland ist ohenhin schon sehr viel reguliert.

Nanu63
Einsteiger
1 Beiträge

Seit 2011 vor der Transaktion am Automaten muss der Kunde über die anfallenden Kosten informiert  werden, dies gilt allerdings nicht  für die Abhebung mit Kreditkarten wie Mastercard und Visacard !!!

 

Was gnadenlos ausgenutzt wird :-(.

Bin selbst genau wie Du und auf die gleiche Weise draufgefallen. 

 

 

https://www.n-tv.de/ratgeber/Gebuehrenanzeige-Pflicht-article2355031.html

https://raheinemann.de/bkarta-zu-fremdabhebegebuehren-bei-geldautomaten/

 

Elbblick
Experte ★★★
657 Beiträge

Das hat damit aber nichts zu tun. Angezeigt werden müssen nur die Kosten, die der Automat bzw. der Aufsteller berechnet. Wenn man einmal logisch nachdenkt, geht es ja auch gar nicht anders. Woher soll der Automatenbetreiber denn wissen, was Dir Deine Bank für die Benutzung der Karte berechnet?

Raphael77
Experte
85 Beiträge

Zur Not kann man sich auch noch einmal rückversichern. Die meisten Kreditinstitute haben einen Aushang, auf dem die Kosten angegeben werden. Bei Sparkasse, Deutsche Bank und Volksbank steht bei den Gebühren "Fragen Sie Ihren Kreditkartenanbieter". In diesen Fällen weiß man, dass etwaige Gebühren nicht von der Filialbank erhoben werden.

guckuck
Autor ★★
22 Beiträge

Wie oben schon geschrieben, scheinen hier hauptsächlich Comdirect-Fans herumzuhängen. Wir leben im Jahr 2018. Es ist technisch 100% möglich, dem vernetzen Automaten mitzuteilen, wie hoch die Gebühren sind. Klar kann ich vorher auch die Bank anrufen, die Preisliste herauskramen oder mich an eine x-Jahre alte AGB-Änderung erinnern.

Das ist reine Abzocke!!!

 

P.S. Und ja, ich bin ein Kunde und schwinge daher die Kundenkeule. Wenn die Banken  das nicht hinbekommen, muss es halt eine gesetzliche Regelung geben.

Raphael77
Experte
85 Beiträge

Wenn verschiedene Filialbanken die allgemeine Info aushängen haben, dass die konkreten Kosten vom Karten herausgebenden Institut abhängen und keine genauen Preise ausgeschrieben werden, scheint das mit comdirect relativ wenig zu tun zu haben. Grundsätzlich sind die 9,90 Euro allerdings bekannt. Als Kunde habe ich es doch selbst in  der Hand zu entschieden, ob die comdirect dann für mich der richtige Kreditkartenanbieter ist. Falls einen das so massiv stört und man etwas pfiffig ist oder sich ärgert, die Konditionen seiner Bank nicht vorher gelesen zu haben, könnte man sich eine Kreditkarte von einem Institut holen, das keine Gebühren nimmt und das comdirect Konto als Referenzkonto hinterlegen. Es gibt für alles eine Lösung.

 

Necoro
Mentor ★
1.070 Beiträge

@guckuck  schrieb:

Es ist technisch 100% möglich, dem vernetzen Automaten mitzuteilen, wie hoch die Gebühren sind.


Quelle?

kammann
Experte ★★
258 Beiträge

Technisch wäre es schon möglich. Die Geldautomaten kommunizieren über ein standardisiertes Protokoll (https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_8583), da gibt es durchaus den Nachrichtentyp "Hinweis zu einer Finanztransaktion", den man z.B. für eine Gebührenanzeige verwenden könnte. Nur ist die Verwendung dieser Nachrichten nicht standardisiert, sprich die Automaten wüssten mit einer Übermittlung der Gebühr vorab nichts anzufangen.
Wie so häufig bräuchte man also erst einmal eine gesetzliche Regelung, damit sich alle Beteiligen Banken und Automatenbetreiber zusammensetzen und eine kundenfreundliche Umsetzung erfolgen kann.
Bis dahin kann die comdirect leider weiter ungeniert 9,90€ pro Transaktion "mit der falschen Karte" abkassieren. FinTechs wie DiPocket, Curve, Transferwise etc sprechen übrigens durchaus offen über die Kosten für die Nutzung von Geldautomaten. Diese liegen zwischen $0,30 und $0,90, in jedem Fall aber deutlich unter einem Euro. Nur um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, mit welcher Marge die comdirect hier die Kosten weitergibt...
Vermutlich ist der "Schwellenpreis" mit €9,90 nur deshalb so gewählt, weil es gerade noch ein Betrag ist, bei dem ein Kunde nicht sofort verärgert die Bank wechselt.