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CFD-Frage: long / short

Ghosty
Experte
128 Beiträge

Hallo liebe Community,

ich habe als Anfänger / Interessent ein paar Fragen zum CFD-Handel und würde mich über eure Antworten freuen.

 

1. Soweit ich es richtig verstanden habe, geht es beim CFD-Handel, um das "Setzen" auf steigende oder fallende Kurse. Ich kann im CFD-Demokonto keine Buttons für long und short finden. Ich kann kaufen, verkaufen und das alles in market, stop und limit. Hängt das miteinander zusammen?


2. Muss ich einen CFD erst kaufen, um ihn dann verkaufen zu können? Wenn ich es richtig gesehen habe, kann ich auch verkaufen, selbst wenn ich keinen CFD besitze.

3. Sollte man die Kauf- und Verkaufskusre festlegen, so dass das Verfahren automatisch vollzogen wird oder ist es besser, dies manuell vorzunehmen und regelmäßig die Entwicklungen zu prüfen?

 

4. Wäre das folgende Vorgehen zumindest vom Verfahren her richtig?

a) Kurs eines Instruments beobachten, z. B. DAX
b) Analyse / Wertung vornehmen, ob DAX innerhalb eines Tages steigt oder fällt (overnight wäre keine Option für mich) - ich setze auf fallenden Kurs

c) CDF zu einem bestimmten Preis kaufen

d) Kurs fällt

e) CDF verkaufen

 

Bitte habt Nachsicht. Ich bin erst dabei, mich einzuarbeiten. 😃

Liebe Grüße an alle, die trotz (oder wegen?) der commerzbankorientierten Änderungen (noch) hier sind.

28 ANTWORTEN

Thorsten_
Legende
3.743 Beiträge

RaKe
Experte ★
142 Beiträge

Hallo @Ghosty ,

also grundsätzlich rate ich dir ohnehin erstmal mit dem Demokonto zu arbeiten und mit Echtgeld erst einzusteigen, wenn du eine gewisse Handlungssicherheit hast. CFDs und Daytrading allgemein ist meiner Meinung nach nichts für Anfänger, deshalb sei vorsichtig was du da tust.

 


1. Soweit ich es richtig verstanden habe, geht es beim CFD-Handel, um das "Setzen" auf steigende oder fallende Kurse. Ich kann im CFD-Demokonto keine Buttons für long und short finden. Ich kann kaufen, verkaufen und das alles in market, stop und limit. Hängt das miteinander zusammen?


Ja, bei CFDs gehst du gegenüber dem Broker bzw. Market-Maker quasi eine Wette auf einen steigenden oder fallenden Kurs des Basiswertes ein. Beim CFD-Handel kaufst du also nicht den Basiswert (z.B. eine Aktie), so wie du es beim normalen Börsenhandel tun würdest.

 

Der Button für "long" ist der "Kaufen"-Button beim "Ask"-Kurs und der für "short" entsprechend der "Verkaufen"-Button beim "Bid"-Kurs (short = Leerverkauf).

Beachte(!): Wenn du z.B. eine Long-Position auf den DAX offen hast und du möchtest gleichzeitig eine Short-Position eröffnen (Hedging), dann musst du unbedingt den Haken bei "Force Open" setzen, da deine Long-Position ansonsten mit der Short-Position verrechnet und ggf. komplett aufgelöst wird!

 

Die drei von dir genannten Ordertypen haben nichts mit long oder short zu tun.

  • Bei einer "Market"-Order wird diese zu dem aktuellen Kurs sofort ausgeführt.
  • Bei einer "Limit"-Order legst du wie der Name sagt ein Limit fest, zu dem die Order ausgeführt werden darf. Nehmen wir an der DAX steht bei 13.900 Punkten und du stellst ein Limit auf 13.800 ein, so wird die Order erst bei 13.800 Punkten ausgeführt. Wenn du das Limit auf 14.000 stellst, würde deine Order entsprechend maximal bei 14.000 Punkten ausgeführt werden. Zumindest zweiteres spielt beim CFD-Handel (mit liquiden Basiswerten) aber eher eine untergeordnete Rolle.
  • Bei einer "Stop"-Order ist zwischen "Stop-Buy" und "Stop-Sell" zu unterscheiden.
    Bei einer "Stop-Buy"-Order (für Long-Positionen) legst du das Limit über den aktuellen Kurs des Basiswertes. Wenn der DAX z.B. bei 13.900 Punkten steht und du möchtest, dass die Order erst bei 14.000 Punkten ausgeführt wird, legst du das Limit auf den entsprechenden Wert.Bei einer "Stop-Sell"-Order (für Short-Positionen) legst du das Limit unter den aktuellen Kurs des Basiswertes. Wenn du also ab 13.800 Punkten im DAX eine Short-Position eröffnen willst, legst du das Limit bei der Order entsprechend.

    Auch hier wählst du wieder über den Bid und Ask Kurs.

 


2. Muss ich einen CFD erst kaufen, um ihn dann verkaufen zu können? Wenn ich es richtig gesehen habe, kann ich auch verkaufen, selbst wenn ich keinen CFD besitze.

Wie oben eigentlich schon erwähnt: Nein.

Wenn du einen CFD verkaufst ohne ihn vorher gekauft zu haben eröffnest du eine Short-Position. Auch hier beim Hedging auf die Force Open Order achten.

 


3. Sollte man die Kauf- und Verkaufskusre festlegen, so dass das Verfahren automatisch vollzogen wird oder ist es besser, dies manuell vorzunehmen und regelmäßig die Entwicklungen zu prüfen?


Es kommt alles ein wenig auf deine Strategie an, aber ich empfehle immer einen Stop-Loss zu setzen!

Meine goldene Regel: Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen.

Eine Position die gut läuft kann man auch so durch einen Stop-Loss absichern, dass sie auf jeden Fall im Gewinn geschlossen wird.

 

Beim CFD-Handel/Daytrading sollte man meiner Meinung nach eh alles im Blick haben und nicht eine Position eröffnen und dann erstmal für ein paar Stunden verschwinden. Das ganze ist nunmal sehr Zeitintensiv und für mich ein weiterer Grund, warum es (eher) nicht für Anfänger geeignet ist.




4. Wäre das folgende Vorgehen zumindest vom Verfahren her richtig?

a) Kurs eines Instruments beobachten, z. B. DAX
b) Analyse / Wertung vornehmen, ob DAX innerhalb eines Tages steigt oder fällt (overnight wäre keine Option für mich) - ich setze auf fallenden Kurs

c) CDF zu einem bestimmten Preis kaufen

d) Kurs fällt

e) CDF verkaufen


a) Das ist wirklich die absolute Grundlage. Smiley (überglücklich)

b) Wenn du das kannst natürlich. Allerdings erachte ich die einzelnen Tagesschwankungen in der Regel für rein zufällig und nahezu nicht vorauszusagen. Einzelne Tage an denen bestimmte Ereignisse anstehen sind hier außenvorgenommen.

c,d,e) Unterm Strich funktioniert es genau so ja. Du kannst auch einen Take-Profit setzen, so dass deine Short-Position bei einem gewissen Gewinn automatisch geschlossen wird. Aber bitte nicht den Stop-Loss vergessen und diesen ggf. nachziehen, wenn deine Position in den Gewinn läuft (ggf. auch als "Trailing-Stop-Loss").

 

 

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Smiley (fröhlich)





Ghosty
Experte
128 Beiträge

Vielen lieben Dank für diese ausführliche Einführung.

Ich habe mal ein Tafelbild hochgeladen, mit dem ich veruscht habe, das Gelesene zu visualisieren.

 

Ist das Vorgehen so im Groben korrekt?

 

Ich möchte z. B. Silber shorten. Silber steht bei 27,1. Ich "beantrage" den Verkauf von 25 Stück. Deshalb klicke ich auf BID.

Dann lege ich fest, zu welchen Kursen verkauft werden soll - oder aber ich lasse es offen und checke es manuell.

Wenn ich festlege, dann:

Tage Profit bei 26,5, weil ich ja auf fallende Kurse setze.

Stop Loss bei 27,4 weil wenn Silber steigt ich Verluste hinnehmen muss.

 

Dann kann ich den Kurs beobachten und entweder wird gemäß meiner Einstellungen verkauft oder ich übernehme die Order manuell.

 

Bei einer Long Position wäre es umgekehrt.

 

Ich kaufe zum Market-"Preis", weil mir das am einfachsten erscheint, denn das ist ja der aktuelle Wert, mit dem ich kalkuliere. Oder?

RaKe
Experte ★
142 Beiträge

Ja genau so ist es korrekt.

Mach dir aber immer einen Plan bevor du die Position eröffnest und lass dich von diesem auch nicht durch Emotionen abbringen.

 


Ich kaufe zum Market-"Preis", weil mir das am einfachsten erscheint, denn das ist ja der aktuelle Wert, mit dem ich kalkuliere. Oder?


Genau. Bei einer Market-Order wird immer zum aktuellen Preis ausgeführt.

Ghosty
Experte
128 Beiträge

Wie ist das, wenn ich Silber auf long gesetzt habe?

Unten links im Fenster wird mir die offene Position angezeigt. Da gibt es dann auch die aktuellen BID- und ASK-Werte. Auf welchen muss ich dann schauen, wenn ich die Positionen mit Gewinn schließen möchte?

 

Meine Denke wäre so: Ich habe auf long gesetzt, also "gekauft" und muss deshalb auf den Verkaufspreis gucken. Wenn dieser dann höher ist als mein Ausführungskurs, mache ich einen Gewinn, sofern ich verkaufe.

RaKe
Experte ★
142 Beiträge

Du musst quasi immer auf den entgegengesetzten Kurs achten.

Wenn du eine Long Position schließen möchtest ist der "Verkaufen" bzw. "Bid" Kurs relevant und bei einer Short Position entsprechend der "Kaufen" bzw. "Ask" Kurs.

 

Dir müsste unten in der Positionsübersicht auch der unrealisierte GuV (Gewinn und Verlust) angezeigt werden. Dort ist der Spread (Differenz zwischen Ask und Bid) natürlich auch berücksichtigt. Dort siehst du dann in Echtzeit, wie viel Gewinn oder Verlust du machst, wenn du deine Position in dem Moment schließt.

 

 

Ghosty
Experte
128 Beiträge

"Du musst quasi immer auf den entgegengesetzten Kurs achten. Wenn du eine Long Position schließen möchtest ist der "Verkaufen" bzw. "Bid" Kurs relevant und bei einer Short Position entsprechend der "Kaufen" bzw. "Ask" Kurs."

 

Weil Long bedeutet, dass ich auf steigende kurse setze und da ist es wichtig, so teuer wie möglich zu verkaufen, daher ist "BID" relevant, so?

Und bei Short ist es so, dass ich auf fallende Kurse setze und sozusagen so billig wie möglich "kaufen" will, daher ist dann "ASK" relevant.

Mann, mann - da kriegt man einen Knoten im Hirn. 😄

Und der nicht realisierte Gewinn: Ja, die Leiste habe ich gefunden. Da reicht es ja eigentlich, sich daran erstmal zu orientieren, oder?

Erinnert mich ein bisschen an Binäre Optionen, was ws vor wenigen Jahren mal gab.

RaKe
Experte ★
142 Beiträge

Also der Bid Kurs ist immer niedriger als der Ask Kurs (oder selten mindestens gleich). Daher kommt dann nunmal der Spread.

 

Das sagen die deutschen Namen der Kurse ja sehr gut.

Wenn du Long bist hast du den Basiswert gekauft um in wieder zu Verkaufen brauchst du natürlich den "Verkaufen" Kurs.

Wenn du Short bist hast du den Basiswert (Leer-)verkauft und musst ihn zurückkaufen um die Position zu schließen. Deswegen ist dort der "Kaufen" Kurs relevant.

 

An sich reicht es erstmal aus auf den unralisierten GuV zu achten, ja.

 

Ghosty
Experte
128 Beiträge

Ich habe bisher nur Erfahrungen mit Buy+Hold, einfach weil das am effizientesten für mich bzw. meinen Alltag ist. Nun habe ich schon ein paar Mal CFDs probiert und muss gestehen, dass mir Einschätzungen der Kurse schwer fallen.

Wenn ich "konventionell" Aktien kaufe, lese ich über Märkte, Branchen, die jeweiligen Unternehmen und kaufe dann so, als wenn ich in einen Laden gehe, um mir einen Gegenstand zu kaufen, der für ein paar Jahre in mein Wohnzimmer kommt. Habe auch schon starke Minus-Sequenzen hinter mir und nicht verkauft.

Beim CFD-Handel scheint es kaum Ansätze für solche Bewertungen zu geben bzw. scheint es gar nicht die Zeit dafür zu geben. Kann das sein? Das sind ja Entwicklungen im Sekundenbereich.

Am Chart orientieren ist da auch nicht sonderlich hilfreich. Könntest du mir noch sagen, wie ich zu schlüssigen / schnellen Entscheidungen finden kann?


Und was sind die Unterschiede zwischen real. GuV, real. GuV(EUR) und real. Tages-GuV? Da werden unterschiedliche Werte angezeigt.