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Wie sieht die Zukunft des „Brokerage“ speziell in Deutschland aus?

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Wie sieht die Zukunft des „Brokerage“ speziell in Deutschland aus?

 

Das Thema wurde aus dem Kreis der Community vorgeschlagen und ich finde es ebenfalls diskussionswürdig.

 

In Deutschland ist die Gruppe der proaktiven Trader im klassischen Sinne weiterhin eher klein. Man könnte schon fast meinen, dass der Deutsche an sich und Börse irgendwie nicht zusammenpassen...

 

 

Hat das damit zu tun, dass das Thema Trading, Börse, Aktien nicht klar genug vermittelt wird? Ist der deutsche Anleger zu risikoavers oder besteht grundsätzlich wenig Interesse an dem Thema Börse und Trading?

 

Nun dürften die Antworten in einem Brokerboard von den Mitgliedern der Finanzcommunity etwas voreingenommen und gefärbt sein 😉 aber trotzdem soll es Raum und Platz für Spekulationen und Thesen geben.

 

Was könnten/ sollten Banken beitragen, um die Themen Börse/ Trading einem breiteren Publikum zugänglicher zu machen?

 

Dazu folgend eine Grafik von Statista zu dem Thema:

 

Unbenannt.PNG

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75227/umfrage/zahl-der-direkten-aktionaere-in-deutsch...

 

Und hier noch ein Link zu dem Anlageatlas der comdirect bank :

 

https://nutzer.comdirect.de/cms/ueberuns/de/presse/aktienquote-deutschland.html

 

Ich bin auf eure Ideen und Anregungen gespannt und freue mich darauf.

 

Euer

 

Brokerage_AL

15 ANTWORTEN

Thorsten_
Legende
3.656 Beiträge

@Brokerage_AL  schrieb:

Und hier noch ein Link zu dem Anlageatlas der comdirect bank :

https://nutzer.comdirect.de/cms/ueberuns/de/presse/aktienquote-deutschland.html

 


Die Grafik dort wundert mich nicht, sie stimmt ganz gut mit der Kaufkraft-Verteilung in Deutschland überein: http://www.mb-research.de/_download/MBR-Kaufkraft-Kreiskarte.pdf

 

 

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

 @Brokerage_AL  

 

Ich möchte noch eine Statistik einwerfen, die m.E. noch viel erschreckender ist.

 

 

https://static.boerse.de/images/Infografiken/dai/anteil-aktionaere.png

Quelle :boerse.de

 

Führt allerdings auch das häufig verwendete Argument, dass unser Rentensystem am mangelnden Aktieninteresse schuld sei, ad absurdum.

 

Gruß

Kepler

dg2210
Legende
6.156 Beiträge

@Brokerage_AL  schrieb:

Wie sieht die Zukunft des „Brokerage“ speziell in Deutschland aus?

 



Hier ist meine Beobachtung, die vielen Bankern nicht gefallen wird:

 

  1. Die deutschen Banken sind vollauf damit beschäftigt, sich gegenseitig Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Da bleiben keine Resourcen für Weiterentwicklungen, die dem Kunden nutzen könnten. 
  2. Auf der Angebotsseite verbünden sich die deutschen Banken mit der Politik ("dem Regulierer") und verfolgen eine Heidi-Klumm-Strategie: "Ich habe heute leider kein Zertifikat dich" weil entweder Zielmarkkriterien oder mifid 3 oder sonstwas nicht erfüllt ist.
  3. Die großen nichtdeutschen (bald auch: britische) Broker konzentrieren sich auf 2 Dinge: das Kerngeschäft und den Kunden. Diese Anbieter wachsen auch ordentlich, was ihnen zusätzliche Skalenvorteile bietet.

Meine Prognose: Die Banken, die heute als modern gelten, sind in 10 Jahren reine Oma-Banken und gewinnen keine Neukunden mehr.

 

Das langweilige Zahlungsverkehrsgeschäft bleibt in Deutschland,

das Brokerage-Geschäft macht Interactive Brokers (o.ä.) bzw dessen Re-Seller.

 

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

Ich möchte noch einige Punkte ergänzen, die sich allerdings nicht allein auf Banken beziehen.

 

Es fängt ja schon mit unserem bescheurten „Leitindex“ an.

 

Hier wird eine Performance vorgekaukelt, um nicht vorgelügt zu sagen, die einfach nicht stimmt. Dazu muss man nur den Kursindex bemühen.

Desweiteren ist der Index nicht transparent, bzw. nicht nachkalkulierbar.

Und hier stelle ich einfach die Behauptung auf, dass die Banken mitschuld an dem hoheitlichen Gehabe der Dt. Börse Group sind, weil es geduldet wird.

 

Vom Volaindex, der nicht handelbar ist und der jüngsten Handelszeitverlängerung will ich gar nicht sprechen.

 

Das nächste ist der Zertifikate- Wahnsinn.

Was da mittlerweile, von KO- bis zigfach hin und zurück Bonus- Zertifikate emittiert wird,

ist unglaublich. Und wer verdient? – genau!

 

 

Werbung auf diversen „Informationssendern“ beschränkt sich auf die (natürlich) neueste

App- Errungenschaft auf der man nur auf die Kauf- und Verkauf Buttons drücken muss,

um an der Börse Geld zu verdienen.

 

Es wird höchtse Zeit das Thema „Börse“ als Schulfach einzuführen.

Es fehlt nämlich am Grundverständnis.

breweb1
Autor ★
8 Beiträge

Wenn kein Gebührenmodel für verschiedene Tradertypen bei Comdirect eingeführt wird, werden nach und nach Orders z.B. zu Trade Republic (1 EURO pro Trade) abwandern. Am Ende bleiben vielleicht nur noch Kunden übrig, welche sehr selten mal im Jahr handeln?

dg2210
Legende
6.156 Beiträge

@Kepler  schrieb:

 

 

Es fängt ja schon mit unserem bescheurten „Leitindex“ an.

 

Hier wird eine Performance vorgekaukelt, um nicht vorgelügt zu sagen, die einfach nicht stimmt. Dazu muss man nur den Kursindex bemühen.

Desweiteren ist der Index nicht transparent, bzw. nicht nachkalkulierbar.

Und hier stelle ich einfach die Behauptung auf, dass die Banken mitschuld an dem hoheitlichen Gehabe der Dt. Börse Group sind, weil es geduldet wird.

 

Möglicherweise beziehst du dich hier auf die Indices der DAX-Familie. Dazu nur zwei Sachen:

Der Perfomance-Index misst die Perfomance, der Kurs-Index den Kurs. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

 

Die DAX-Berechnung ist ausserordentlich transparent und sehr gut dokumentiert (es gibt dazu extra einen öffentlich zugänglichen Leitfaden für die DAX-Berechnung)

 

Es fehlt nämlich am Grundverständnis.

 

Volle Zustimmung! (aber wahrscheinlich anders, als von dir gemeint)

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

@dg2210

 

Naja... mit Performance meinte ich tatsächlich, den vermeintlichen Kursanstieg des Index,

der von der breiten Masse genau als das verstanden wird was nicht stattgefunden hat –

Nämlich ein Anstieg der Dax- Kurse.

Ging aber davon aus, dass es klar ist was gemeint war.

 

 

 

Sorry, nein der DAX ist nicht transparent, zudem schrieb ich von kalkulierbar.

Man kann die Daten zwar abrufen, aber bis auf Konstante und Basis, wenn wunderts,

ist der ausschlaggebende Faktor Fi nicht aktuell.

(Übrigens, seit 2007, trotz vehementer Proteste zahlreicher Marktteilnehmer)

Es dauerte mehrere Monate bis der Faktor von Wirecard überhaupt veröffentlicht wurde.

 

Der Dax ist somit zumindest in zweierlei Hinsicht einzigartig.

 

1.) Der einzige führende Markt von dem es nur einen Performance Index gibt und dessen   Kursindex nicht handelbar ist.

2.)Der einzige führende Markt der die Gewichtungsfaktoren des Index nicht veröffentlicht, bzw. nur gegen Gebühren und auch nur über Vendoren.

Necoro
Mentor ★
1.070 Beiträge

@Kepler: Deine Diskussion mag fachlich richtig sein, ich frage mich aber, wie sie hier reinpassen soll. Ist ja eher akademischer Natur, deine Problematik.

dg2210
Legende
6.156 Beiträge

@Kepler  schrieb:

 

 

Sorry, nein der DAX ist nicht transparent, zudem schrieb ich von kalkulierbar.

Man kann die Daten zwar abrufen, aber bis auf Konstante und Basis, wenn wunderts,

ist der ausschlaggebende Faktor Fi nicht aktuell.

(...)

2.)Der einzige führende Markt der die Gewichtungsfaktoren des Index nicht veröffentlicht, bzw. nur gegen Gebühren und auch nur über Vendoren.


Grundsätzlich: dein Wunsch, den DAX selbst zu berechnen, ist sehr, sehr exotisch.

Ich verlasse mich darauf, daß die großen Markteilnehmer (die den DAX intern aus ihren eigenen Daten berechnen) die Deutsche Börse entsprechend korrigieren.

Das ist ein bisschen so wie mit den Sonnauf- und Untergangsdaten: ich habe zwar die Formel für meinen Wohnort, aber ich nehme trotzdem die Werte aus dem Internet - das hat bis jetzt immer gepasst.

 

Beim DAX zahlst du dafür, die Faktoren sofort(!) geliefert zu bekommen. Wenn du ein paar Tage Zeit hast, dann bekommst du sie umsonst. Und zwar so:

Der DAX-Wert ist die Summe von "Faktor * Kurs" über alle im Index enthaltenen Werte (und jeder Faktor ist das Produkt mehrerer Teilfaktoren). Obwohl die DAX-Formel kompliziert aussieht, ist es doch nur eine lineare Gleichung. 

Um alle 30 Faktoren zu berechnen, brauchst du nur 30 DAX-Stände und die zugehörigen Kurse der Aktien.