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Online Handel - Umverteilung oder Hebung neuer Kundengruppen?

35 ANTWORTEN

Brokerage_AL
Social-Media-Team
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410 Beiträge

Liebe Community,

 

Amazon.com hat nun am 31.01.2019 die Quartalszahlen vorgelegt und der Markt hat darauf etwas enttäuscht und leicht verschnupft reagiert. 

 

Chart von Amazon der letzten 5 Handelstage:

Unbenannt.PNG

 

DPA-AFX Meldung vom 31.01.2019 zu Amazon:

 

Die Anleger konnten sich nach Börsenschluss nicht so recht entscheiden, ob sie sich jetzt über die Zahlen des Internet-Giganten freuen sollten oder nicht. Anfänglich zog die Aktie im nachbörslichen Handel an. Danach tauchte das Wertpapier allerdings recht schnell ins Minus ab. Der leicht unter den Erwartungen liegende Ausblick scheint ein wenig auf das Gemüt zu drücken.

 

4. Quartal klar über den Erwartungen

 

Der Gewinn je Aktie lag im abgelaufenen Weihnachtsquartal, welches bei Amazon traditionell das stärkste ist, bei 6,04 Dollar. Experten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 5,53 Dollar gerechnet. Vor Jahresfrist lag der Gewinn je Aktie bei 2,16 Dollar. Bei den Erlösen schaffte Amazon deutlich knapper den Sprung über die Messlatte. Die Schätzungen gingen von einem Umsatz in Höhe von 71,85 Milliarden Dollar aus. Amazon lieferte 72,4 Milliarden US-Dollar. Vor einen Jahr standen hier noch  60,45 Milliarden Dollar in den Büchern. Der Nettogewinn legte um fast 60 Prozent auf den Rekordwert von 3,0 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) zu, obwohl Amanzon im Vorjahr von einer hohen Steuergutschrift profitiert hatte.

 

Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 steigerte der Konzern von Tech-Milliardär Jeff Bezos die Erlöse um 31 Prozent auf 232,9 Milliarden Dollar. Der Überschuss wurde von 3,0 Milliarden auf 10,1 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht.

 

Ausblick verfehlt die Erwartungen

 

Für das laufende Auftaktquartal plant Amazon-Chef Jeff Bezos mit einer Umsatzspanne  von 56 bis 60 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten sich auf einen Wert von 61 Milliarden Dollar festgelegt. Der kleine Unterschied von einer Milliarde Dollar trübt anscheinend die Stimmunder Anleger etwas ein.

 

Es scheint eher so zu sein, dass die Marktteilnehmer eine weiterhin hohe Umsatzdynamik erwartet haben. Die Margen im Online-Handel sind sehr klein und somit zählt das Umsatzwachstum überproportional.

 

Euer

 

Brokerage_AL

Glücksdrache

Lieber @Brokerage_AL, liebe Community,

 

danke für das Roundup zu Amazon! Ich bleibe weiterhin positiv gestimmt für Amazon, auch wenn die Wachstumskurve abflachen mag.

 

Das derzeitige, vergleichsweise hohe KGV halte ich für eine Art "Konglomerats-Zuschlag", weil Amazon neben Online-Händler eben auch Mittelstands-Verkaufsplattform gegenüber Endkunden (Produkt von Amazon-Marketplace Händlern) ist und zusätzlich IT-Anbieter und Medienunternehmen.

 

Die hohen Investitonen in Alexa, Streaming & Co. sehe ich eher als günstige Gelegenheit zum Einstieg.

 

Muss beim nächsten Kurszacken nach oben  nur noch ein bisschen zwischen den Instrumenten feintunen und/oder ein bisschen auf Tagesschwankungen surfen. Roboter (zwinkernd)

 

Grundsätzlich betrachtet spricht meiner Meinung aber derzeit überhaupt nichts gegen eine Amazon-Long-Position.

 

Liebe Grüße

 

Glücksdrache

Glücksdrache

Lieber @Brokerage_AL, lieber @longtrader,

liebe Community,

 

im comdirect Informer habe ich mal die drei Charts von Amazon, Zalando SE (ZAL111) und Ceconomy (WKN: 725750) gegeneinander laufen lassen.

 

Auch wenn da noch keine gleitenden Durchschnitte und die Feinheiten enthalten sind, so erstaunt mich eine Grundaussage. Die sich vielleicht auch für andere/ähnliche Aktien im Hinterkopf behalten lässt:

 

Es scheint Sortimentsbereiche oder Risikostreuungen zu geben, die bei einem entsprechend guten bis sehr guten Management auch zu erheblichen Kurszuwächsen bzw. einer Wertsteigerung führen können.

 

Quelle: Kurscharts aus dem comdirect-Informer, AMZN vs. Ceconomy vs. ZalandoQuelle: Kurscharts aus dem comdirect-Informer, AMZN vs. Ceconomy vs. Zalando

Andererseits - und wie alles natürlich zu Unterhaltungszwecken - könnte man folgende Hypothesen aufstellen:

1.) Es gibt bestimmte wirtschaftliche Faktoren, die eine nachhaltig wertsteigernde Entwicklung zumindest herauszögern oder erschweren könnten!

2.) Dabei ist es nicht erheblich, welchem Technologie- oder Modernitäts"level" der Kernbereich des Sortiments angehört. Anders wäre es nicht zu erklären, dass ausgerechnet ein Unternehmen mit dem modernsten Sortiment (Saturn, Media Markt) etc. solche Schwierigkeiten hat den Börsenwert zu erhöhen.

3.) Es gibt eine steigende Profitabilität je nachdem in wie vielen Märkten bzw. unterschiedlichen Risiken ein Unternehmen tätig ist.

 

In der Folge wäre es interessant, dass Jeff Bezos zwar seinen Anteil als Entrepreneur und Gründer hat,er aber nicht der alleinige Erfolgsfaktor ist. Roboter (fröhlich)

 

Ceconomy & Co. erscheinen aber auch nicht als das perfekte Papier zum Putten, weil diese ziemlich resilient gegen plötzliche Kursstürze zu sein scheinen. Roboter (gleichgültig)

 

Mehr weiß ich jetzt auch nicht.

 

Liebe Grüße

 

Glücksdrache

Brokerage_AL
Social-Media-Team
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410 Beiträge

Lieber Glücksdrache,

 

vielleicht ist es eher so, dass Amazon.com mit dem klassischen Online-Retailhandel nicht so viel Geld verdient, sondern eher mit den ehemaligen Randaktivitäten AWS. Die Strategie könnte viel mehr sein, Aufmerksamkeit und Kundenverhalten über die Online-Retailaktivitäten bekommen zu können, um im Anschluss das passende Produkt aus dem AWS-Sortiment verkaufen/ anbieten zu können.

 

Dax.PNG

 

Der größte und nachhaltigste Nutzen ist auch eher das B2B-geschäft. Ähnlich, wie einst Ciscos, stellt der Online-Riese das notwendige Material zum "Goldschürfen" zur Verfügung und läßt andere schürfen. Finden diese dann Gold verdient Amazon ebenfalls daran mit. Das könnte auch die Underperformance von z. B. Zalando erklären. CECONOMY würde ich in diesem Vergleich vollends raus lassen. Der Anteil an den klassischen Offline-Verkaufsstellen ist zu groß und der Metro-Konzern ist viel zu spät in den Online-Handel eingestiegen. Die starke Fokussierung auf elektronische Artikel macht den vergleich zusätzlich schwer.

 

Folgend ein Vergleich von Amazon in Euro mit Alibaba, Ebay, Zalando und Home24:

Dax.PNG

Schaue ich mir die internationale Marktdominanz von Amazon an, dann gibt es aus diesem aspekt heraus auch noch ein paar zusätzliche Argumente.

 

Dax.PNG

 

Die Ouperformance von Amazon ist signifikant. Selbst zu der US-/ und internationalen Konkurrenz ist der Gewinner schnell auszumachen. Es spricht vieles für die ausgeklügelte Strategie und schnellen Anpassungsfähigkeit des Konzerns.

 

Euer

 

Brokerage_AL 

Brokerage_AL
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410 Beiträge

Im Onlinehandel zeichnet sich bereits seit Jahren eine sehr interessante Bewegung ab. Gerade im Vergleich zu den stationären Anbietern scheinen die großen Online-Anbieter nun auch auf der Profitseite die Nase vorn zu haben.

 

Earnings WMT-AMZN.PNG

Im vergangenen Geschäftsjahr ist es Amazon gelungen den direkten Rivalen Walmart bei der Gewinnentwicklung einzuholen. Im Chart ist gut zu erkennen, dass die Aufholjagd seit dem Jahr 2014 an Dynamik zu Gunsten von Amazon stark zugenommen hatte.

 

Auch bei der Umsatzentwicklung erkennt man schnell eine Verlagerung in den letzten Jahren zu Gunsten von Amazon.

 

  Revenue.PNG

 

Walmart pendelt bei dem Umsatzwachstum an der Nulllinie. Amazon hält sich dagegen auf einem Wachstumsniveau von 30-40 % auf. Diese Entwicklung wird auch in Deutschland z. B. durch die Zahlen der Ceconomy AG belegt. Das Unternehmen ist ein führendes Handelsunternehmen im Bereich Consumer Electronics. Das Unternehmen entstand im Juli 2017 aus der Aufspaltung des Metro Konzerns und führt dessen Elektroniksparte eigenständig fort. Ceconomy betreibt die Elektronikfachmarktketten Media Markt und Saturn. Die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen zeigen auch in diesem Segment den Kampf gegen den Online-Handel gut auf.

 

Somit kann die Frage weiterhin gestellt werden, ob der Online-Handel nur für eine Umverteilung oder der Hebung neuer Kundengruppen sorgt?

 

Ich bin auf neure Meinungen, Anregungen und Kritiken gespannt.

 

Euer

 

Brokerage_AL

Brokerage_AL
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410 Beiträge

Die Coronaviruskrise hat es eindrucksvoll gezeigt, der Online-Handel führt zu einem Paradigmenwechsel bei den Konsumenten. Es entstehen nicht wirklich neue Konsumenten, sondern die Konsumfreudigkeit wechselt vom stationären Handel in die Weiten des Internets. Bei Amazon.com sprechen viele bereits von einer marktbeherrschenden Position im globalen Online-Handel. Der Ruf nach Regulierung und einer möglichen Zerschlagung des Online-Giganten wird lauter. Ähnlich verhält es sich um den etwas ruhigeren aber ebenfalls großen Rivalen aus China Alibaba.

Beide Unternehmen dominieren die Online-Retail-Welt. Kleinere Wettbewerber, wie Zalando & Co. geraten bei diesem Kampf ebenfalls weiter in das hintere Feld. Es ist eine neue Ära des Online-Handels entstanden, in der nicht nur die reine Präsenz, sondern das omnipräsente Erscheinungsbild wesentlich ist. Für Amazon scheinen sich nun die vielen Jahre des defizitären Daseins im Online-Handel auszuzahlen. hat der Online-Konzern in der Vergangenheit jeden Cent in Online-Marketing gesteckt und damit eine Online-Trotzburg gegen die großen Warenhäuser und Handelsketten, wie Wal-Mart, Tesco & Co errichtet.

 

Der Aktienkurs von Amazon spricht Bände:

 

Amazon.PNG

 Börse: Nasdaq, Zeitraum: 23 Jahre

 

Der Aktienchart von Wal-Mart ist ebenfalls beeindruckend, kann in der Kursperformance jedoch nicht wirklich mithalten:

 

Wal-Mart.PNG

Börse: NYSE, Zeitraum: 30 Jahre

 

Euer

 

Brokerage_AL