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Online Handel - Umverteilung oder Hebung neuer Kundengruppen?

Brokerage_AL
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410 Beiträge

Wenn man sich die Entwicklung des US-Onlinehandelsriesen Aamazon.com ansieht erkennt man sehr schnell die Schwierig- und Widrigkeiten dieses Segments. Lange Zeit hat der US-Konzern lediglich mit Randgeschäftsbereichen, wie dem Cloud-Computing Gewinne eingefahren. Die Marketingaufwendungen für den Online-Handel und die Kosten für die dahinterliegenden Prozesse und Abläufe waren enorm.

 

Nun hat Amazon.com erneut einen Schritt in den Ausbau eines Randgeschäftsbereichs bekanntgegeben. Der Online-Werbemarkt soll von dem Konzern aufgerollt werden. So will Amazon zukünftig werbeflächen von dem Rivalen Google kaufen und diese erneut weiterverkaufen bzw. auf die eigene Werbeflächen im Amazon-Universum verweisen. Für Amazon könnte sich dies als cleverer Schritt herausstellen. Kann doch der Handelskonzern dadurch seine eigenen Dienstleistungen besser in den Vordergrund stellen und mehr potentielle Kunden für sich begesitern. Es ist nur fraglich, ob dies tatsächlich neue Online-Kunden sind oder nur abgezogene Kunden von einem anderen Mitbewerber.

Der Online-Handel wird ohne Zweifel in den kommenden Jahren weiter wachsen. Doch dieses Wachstum wird insbesondere aus Asien und hier speziell aus China und Indien zu erwarten sein. In diesen Ländern habe es die ausländischen Wettbewerber sehr schwer Fuss fassen zu können. Entweder steht einem Markteintritt die Regulatorik oder kuluturelle Eintrittsbarrieren entgegen.

 

Somit stellt sich direkt die Frage, ob das Wachstum im Online-Handel der westlichen Industrienationen eigentlich nur eine Umverteilung ist und wie die asiatischen Wettbewerber aka Alibaba und Tencent wiederum damit umgehen?

Welche Rolle spielt der Online-Handel wirklich? Ist er eigentlich nur der Türöffner für andere Dienstleistungen, die margenstärker sind?

Wie sieht es in diesem Kontext mit den europäischen/ deutschen Online-Händlern aus? Haben diese eine Chance im internationalen Konzert die erste Geige spielen zu können?  

 

Online-Handel quo vadis?

 

Danke und Grüße

 

Brokerage_AL

35 ANTWORTEN

TutsichGut
Mentor ★★★
2.298 Beiträge

Mit Speck fängt man Mäuse, dass wußten sie schon im Mittelalter Lachender Smiley

 

Heute gibt es drei Nutzen ziehende Gruppen:

  1. Kunden, die bequem und billig kaufen
  2. die Rennmäuse, die alles zu den Kunden bringen und satte Profite einheimsen
  3. der Konzern, der verkauft und evtl. sogar selbst noch eine eigene Rennmaus erfindet

Schön und gut, aber wo es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben.

  1. Fachgeschäfte in den Innenstädten
  2. Mitarbeiter der Rennmäuse werden geknechtet und ausgenutzt (Als Student war mir das damlas egal, Hauptsache Kohle kam rein. Wie man von so einem Job heute Leben kann, die Erfahrung will ich mir nicht antun Frustrierte Smiley)
  3. die Städte wg. Steuerausfälle usw usw usw

 

Ich werde in absehbarer Zeit keine Großgeräte oder Matrazen online kaufen und liefern lassen.

  • Der Zeitaufwand für das Warten ist mir zu groß. 
  • Die Möglichkeit der Reklamation ist mir zu umständlich, incl. wieder des Wartens.

Fazit:

Ich habe eine gesunde Mischung zwischen Onlinehandel und Handel vor Ort gefunden und tendiere eher in die Richtung, den Einkauf mit einem Bummel in der Stadt zu verbinden.

Irgendwann ist jeder satt, Ausnahme Onkel Dagobert Smiley (zwinkernd)

 

LG TutsichGut
DiskLeimEimer:Ich bin nicht dafür verantwortlich für Das, was mein Bauch von sich gibt.

Glücksdrache
Legende
3.624 Beiträge

@Brokerage_AL  schrieb:

[...]

Nun hat Amazon.com erneut einen Schritt in den Ausbau eines Randgeschäftsbereichs bekanntgegeben. Der Online-Werbemarkt soll von dem Konzern aufgerollt werden.

[...]

Der Online-Handel wird ohne Zweifel in den kommenden Jahren weiter wachsen. Doch dieses Wachstum wird insbesondere aus Asien und hier speziell aus China und Indien zu erwarten sein. In diesen Ländern habe es die ausländischen Wettbewerber sehr schwer Fuss fassen zu können. Entweder steht einem Markteintritt die Regulatorik oder kuluturelle Eintrittsbarrieren entgegen.

 

Somit stellt sich direkt die Frage, ob das Wachstum im Online-Handel der westlichen Industrienationen eigentlich nur eine Umverteilung ist und wie die asiatischen Wettbewerber aka Alibaba und Tencent wiederum damit umgehen?

Welche Rolle spielt der Online-Handel wirklich?

[...]

 

Online-Handel quo vadis?

 

Danke und Grüße

 

Brokerage_AL


Danke für das Eröffnen dieses interessanten Themas @Brokerage_AL!

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass Amazon in gar nicht allzu naher Zukunft das Unternehmen werden wird, welches aus dem Leben der Menschen überhaupt nicht mehr wegzudenken ust.

 

Der eigentliche Online-Handel mag zwar geringe, prozentuale Margen haben. Er bringt aber Lebensqualität aufs Land. Und füllt eine Lücke, die ehemals sehr aktive Unternehmensgründer wie die Tengelmann-Gruppe jahrzehntelang Stück für Stück mit jeder Filialschließung oder der Unattraktivität für junge Leistungsträger aufgemacht hat.

 

Damit bekommt Amazon ein emotionales Momentum und zudem jede Menge Zahlungsmittel oder -äquivalente. Und wird Stück für Stück noch attraktiver für die junge Generation der Berufseinsteiger - ganz unabhängig von der Schul- oder Hochschulbildung.

 

Und damit setzt sich eine weitere Aufwärtsspirale in Gang.

 

@dliewund @Helle93 sind ja davon überzeugt, dass die Stellenanzeigen eines Unternehmens ein sehr guter "Vorab-Indikator" für die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens sind.

 

Beispielsweise hier:

 

/t5/Wertpapiere-Anlage/Mittlere-5-Stellige-Summe-3-7-Jahre-anlegen-Brainstorming/td-p/40941/page/2

 

 Dort stand:


@dliew  schrieb:

hi Glücksdrache, deine Sichtweise ist genehmigt.

Mein Spezi @Helle93, würde nur aufgrund von den Angebotenen Stellenangeboten der Unternehmen Aktien kaufen!

Bis jetzt lag er zu 100% richtig.

Ich bin Techniker und das sagt mir der Chart. Mal sehen ob es so kommt wenn dann nur vor 2020!

PS: ich hab noch einmal geschaut es darf nicht über 1295.

 


 Wenn Du mal bei Amazon reinschaust, dann siehst Du sowohl den Spirit eines neuen Unternehmens, als auch eine materielle Ausstattung, die seinesgleichen sucht.

 

Viele kleinere Betriebe sind ja schon komplett aus der Tarifbindung ausgetreten und zahlen - übertrieben gesprochen - das was sie möchten. Ob da auch immer alle Stunden aufgeschrieben werden steht auf einem anderen Blatt.

 

Bei Amazon wird sowas nicht passieren, von Jeff Bezos sind "A/DI" oder "L/DL"-Methoden unbekannt.

 

Die dort arbeitenden Menschen bekommen Tarifgehalt. Auch Mitarbeiter-Rabatt beim Einkaufen, wie neulich in einer Stellenanzeige stand. Und lernen die Realität eines neuen, wachsenden Unternehmens kennen.

 

Wer da auch nur einen kleinen Sparbeitrag in die Aktien des eigenen Arbeitgebers investiert, der kann an dem Wohlstandszuwachs teilhaben.

 

 Damit verbunden ist aber auch eine komplette Veränderung der Wertigkeit des bisherigen Einzelhandels und vor allem auch des Mitarbeiter-Verhaltens dort.

 

Wer nicht aktiv auf Kunden zugeht und irgendein Hybrid aus Online- und Offline-Welt schafft, der wird Quadratmeter und Umsatz verlieren.

 

Dazu kommt eine Entwicklung, die insbesondere die erwachsenen Kunden betrifft. Also nicht diejenigen, die erstmals in eine große Stadt fahren und die Fußgängerzone bestaunen:

Mit den steigenden Mieten in 1a-Lagen treffen Kunden dort auf ein immer konformeres Angebot an Schnelldrehern.

 

Bei Amazon hingegen finden die - verwöhnten - Kunden der Jetztzeit zu jedem einzelnen Produkt Hunderte Varianten.

 

Insbesondere für Produkte mit hoher Preisbereitschaft (Freizeit-Produkte) werden die großen Online-Händler die perfekte Einkaufsquelle sein. Smiley (fröhlich)

 

Ich sehe da nicht nur eine reine Umverteilung, weil die Online-Riesen ja auch jede Menge Menschen beschäftigen und Löhne/Gehälter bezahlen.

 

Wirtschaftlich eng wird es lediglich für diejenigen Vermieter von Gewerbe-Immobilien, die meinen die Preisansagen/Quadratmeter-Mieten aus der "alten Welt" bzw. der Zeit "vor Jeff Bezos" weiterhin durchsetzen zu können.

 

Wer da nicht verzichtet und beispielsweise im Shopping Center ein paar "bunte Vögel" aufnimmt, die nur Prozentumsatzmiete bezahlen, der wird Marktanteilsverluste hinnehmen.

 

Eine gute Prognose könnte deshalb für beinahe alle der großen Online-Riesen gestellt werden, wenn man mit einem guten Auge für Bilanzen hinsieht. Oder wie @nmh eine Datenbank mit Kursgewinnen/-entwicklungen anfertigen kann. Roboter (fröhlich)

 

Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass es keinesfalls um eine reine Umverteilung geht. Und die zig Tausenden kleineren Händler, die die jeweiligen Fulfillment oder Plattform-Aktivitäten der großen Online-Händler nutzen ebenso prosperieren werden.

 

Den Kunden können im klassischen Handel bisher nicht gegebene Zusagen wie "Umtausch ohne Wenn und Aber" gegeben und diese werden auch umgesetzt.

 

Meiner Meinung nach ein grünes Licht für Amazon & Co.! 

 

Bremsleuchten werden überall dort aufleuchten, wo es die in der Innenstadt ansässigen "Stakeholder" nicht schaffen ein hochwertiges Ambiente zu schaffen. Wenn in nur jeder 4. S-Bahn die Klimaanlage geht, dann werden 100+ Euro Einkäufer das nächste Mal nicht mehr fahren. Oder wenn sie das gefühl der Abzocke beim Parken bekommen.

 

Dann doch lieber die ca. 5 Euro Zuschlag für die garantierte Samstagszustellung.

 

Und irgendwann werden Amazon & Co. die Erfahrungen auf die Offline-Welt übertragen. Smiley (überglücklich)

 

Und die Neugier auf neue Produkte und deren Verwendung wird auf lange Sicht sogar das Gesamt-Bruttosozialprodukt steigern. Denn gesellschaftlicher Wohlstand wird durch die Umschkagshäufigketi der Gelder geschaffen, nicht durch eine reine Geldmengenzahl.

 

Und ganz nebenbei löst das Unternehmen auch noch einen Teil der Zahlungsbilanz-Probleme der USA.

 

Liebe Grüße

 

Glücksdrache

Brokerage_AL
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Interessant ist in diesem Zuammenhang, dass sich Amazon zumindest auf dem gebiet der Lebensmittel nun ein Old Economy Unternehmen aus dem hochpreisigen Segment ans Bein gebunden hat. Zukünftig sollen auch Abholshops und Pop-Up-Shops geplant sein, die vollkommen ohne Personal auskommen sollen. 

Der Vorstellung und Idee nach soll der Kunde in den Laden gehen, seine Sachen zusammensuchen und am Ende mittles gescannten und automatisch eingebuchten Waren die Zahlung am besten bargeldlos vornehmen. Der Online-Handel scheint also doch seine Grenzen zu kennen. Fraglich bleibt eben nur, ob sich dieses Konzept so umsetzen läßt. Die Generation, die nun zwischen 35 und 55 Jahre alt ist, dürften Deine Strategie fahren. Teilweise Online shoppen aber auch auf den guten alten Einzelhandel zurückgreifen. Diese stellen momentan noch die wichtigste Kundengruppe dar, weil sie am kaufkräftigsten sind. Die Millenials sind bereits wesentlich technik- und onlineaffiner und werden zukünftig die Waage zu Gunsten der Onlinehändler verstellen. Aber eigentlich sind sie bereits jetzt direkt oder indirekt über die Eltern bereits mit in der Nutzergruppe erfasst. 

 

Interessant ist natürlich auch in diesem Zusammenhang die Änderung der Infrastruktur in Städten und der Transportwege. Bisher wurden einfach mehr Mitarbeiter zu günstigeren Löhnen eingestellt bzw. größere Transportvehikel gebaut und eingekauft. Zukünftig scheint sich dieser Wege ebenfalls auzusplitten. Es werden mehr Einzellieferungen mittels Drohnen vorgenommen (so zumindest der Plan) und schnellere Lieferwege gebaut (Hyperloops). Die Lieferung innerhalb von 24 Stunden steht bei allen Online-Händlern groß auf der Agenda. So scheint zumindest die Logistikbranche durch einen Wandel proifitieren zu können. Beobacgtet werden muss zudem, ob es den großen Online-Händlern gelingt in Asien Fuss fassen zu können.

 

Ich könnte mir auch eine Renaissance der "Tante-Emma-Läden" in den Innenstädten vorstellen. Gesättigt von den Online-Einkaufstouren möchte der eine oder andere dann doch in Old-School-Manier von jemanden bearten und bedient werden. Auch das ist natürlich im weiteren Fortgang des Einkaufserlebnisses mitteles Online-Abwicklung und Lieferung möglich.  

 

Danke und Grüße

 

Euer

 

Brokerage_AL

Glücksdrache

@Brokerage_AL  schrieb:

Interessant ist in diesem Zuammenhang, dass sich Amazon zumindest auf dem gebiet der Lebensmittel nun ein Old Economy Unternehmen aus dem hochpreisigen Segment ans Bein gebunden hat. Zukünftig sollen auch Abholshops und Pop-Up-Shops geplant sein, die vollkommen ohne Personal auskommen sollen. 

Der Vorstellung und Idee nach soll der Kunde in den Laden gehen, seine Sachen zusammensuchen und am Ende mittles gescannten und automatisch eingebuchten Waren die Zahlung am besten bargeldlos vornehmen. Der Online-Handel scheint also doch seine Grenzen zu kennen. Fraglich bleibt eben nur, ob sich dieses Konzept so umsetzen läßt. Die Generation, die nun zwischen 35 und 55 Jahre alt ist, dürften Deine Strategie fahren. Teilweise Online shoppen aber auch auf den guten alten Einzelhandel zurückgreifen. Diese stellen momentan noch die wichtigste Kundengruppe dar, weil sie am kaufkräftigsten sind. Die Millenials sind bereits wesentlich technik- und onlineaffiner und werden zukünftig die Waage zu Gunsten der Onlinehändler verstellen.

[...]

Es werden mehr Einzellieferungen mittels Drohnen vorgenommen (so zumindest der Plan) und schnellere Lieferwege gebaut (Hyperloops). Die Lieferung innerhalb von 24 Stunden steht bei allen Online-Händlern groß auf der Agenda. So scheint zumindest die Logistikbranche durch einen Wandel proifitieren zu können. Beobacgtet werden muss zudem, ob es den großen Online-Händlern gelingt in Asien Fuss fassen zu können.

 

Ich könnte mir auch eine Renaissance der "Tante-Emma-Läden" in den Innenstädten vorstellen. Gesättigt von den Online-Einkaufstouren möchte der eine oder andere dann doch in Old-School-Manier von jemanden bearten und bedient werden. Auch das ist natürlich im weiteren Fortgang des Einkaufserlebnisses mitteles Online-Abwicklung und Lieferung möglich.  

 

Danke und Grüße

 

Euer

 

Brokerage_AL


Hallo @Brokerage_AL,

 

mit Deinen Gedanken stellst Du sozusagen die 1.000.000 Euro Frage des Einzelhandels und der Stadtentwicklung. Ich versuche meine Gedanken zu einer Renaissance der "Tante-Emma-Läden" und des traditionellen Einzelhandels zu ergänzen. Nicht ohne meiner Bewunderung für Jeff Bezos Ausdruck zu verleihen!

 

Mit seiner Day 1-Philosophie beschreibt er die Neugier, das Wachsen seines Unternehmens und auch das Ausprobieren. Unter forbes.com findet sich ein interessanter Artikel, demnach der "Day 2" in einem Unternehmen niemals erreicht werden sollte.

 

Das Unternehmen würde dann in einen schmerzhaften Prozess eintreten: Zuerst die Irrelevanz, dann qualvolle und schmerzhafte Stagnation. So interpretiert ein Autor die Bedeutung des Prinzips des "Day 1", den man nie verlassen dürfte. Roboter (zwinkernd)

 

Interessante Lektüre:

https://www.forbes.com/sites/quora/2017/04/21/what-is-jeff-bezos-day-1-philosophy/#2bf934061052

 

Dort gibt es ein Jeff Bezos-Zitat:

 

“The outside world can push you into Day 2 if you won’t or can’t embrace powerful trends quickly. If you fight them, you’re probably fighting the future. Embrace them and you have a tailwind”—Jeff Bezos

 

@Glücksdrache würde das so übersetzen:

... kann Sie in den Zustand des "Tag 2" bringen, wenn Sie bedeutende Trends nicht schnell umarmen und annehmen können oder wollen. Umarmen [und lieben] Sie diese und Sie werden Rückenwind haben"

 

Eine grossartige Metapher, die auch das Segel setzen bzw. maritime Elemente beinhaltet.


Da wundert es mich nicht, wenn das Unternehmen stets neue Geschäftsmöglichkeiten ausprobiert. Meiner Meinung nach gehört eine neue Form des Tante-Emma-Ladens in ultramodern unbedingt dazu.

 

Da möchte ich @Brokerage_AL unbedingt zustimmen. Meiner Meinung nach beraten sich die Kunden aber durch hohes Fachwissen, emotionales Engagement und "Amazon Answers" weitestgehend selber.

 

Was aber in vielen, insbesondere kleinen Innenstädten, fehlt ist ein ungezwungener Treffpunkt. Wer würde also Amazon verbieten eine Art Prime Lounge/Kino/Ausprobierstation für Beamer & Co. / Stadtteilcafé anzubieten?

 

Lebensmittel alleine sind wahrscheinlich nicht anziehend genug, um starke Margen erzielen zu können. Roboter (traurig) Also irgendeine Plus-Funktion. Die ja durchaus auch hochwertiger Lebensmittel-Einzelhandel sein kann.

 

Deshalb sehe ich den Schritt von Amazon als eine Art erstes Ausprobieren. Meiner Meinung nach sind die Economies of Scale der großen Online-Riesen zudem so groß, dass kleinere (Spezial-) Anbieter es wirklich schwer haben.


Vor allem wenn sie mutmaßlich mit einem geringen Durchschnittsbon und einem schnellen Kundenaustausch zu kämpfen haben. So müsste (WKN: WNDL11) das Herauswachsen seiner Kernzielgruppe aus dem Sortiment verhindern und nachweisen was es denn besser kann als Amauon & Co. oder die entsprechenden asiatischen Mitbewerber.

 

Der Chart von WNDL11 zum DAX (WKN:846900) sieht zumindest gruselig aus:

Aus dem comdirect-InformerAus dem comdirect-Informer

Die Zukunft des Online-Handels wird wohl eine einstellige Anzahl an sehr großen Marktteilnehmern aktiv gestalten. Wäre vielleicht auch mal eine Idee für @nmh eine spezielle "Sterne-Liste" für Online-Handel zu rechnen?

 

Dazu kommt noch eine Verschiebung der Ausgabeneigung der Menschen wegen von physischen Gütern hin zu online Gütern. Deshalb werden die Telekommunikations-Multis (wie Apples & Co.) ebenso eine hohe Wertschöpfung haben.

 

Ich sehe also den Tante-Emma-Laden in einer neuen Form. Stylischer, moderner sehr schön durchdesignt und irgendwie ein Hybrid zwischen Einkaufserlebnis, Freizeiteinrichtung und einem Angebot persönlicher Beratung.

 

Grundvoraussetzung für die Finanzierbarkeit ist aber meines Erachtens nach die Beschränkung auf diejenigen Kunden, die monatlich Pauschalen bezahlen (also so was wie Amazon Prime).


Davon könnten auch Mittelstädte profitieren, die durch Abholverkehr, Kunden, die sich beraten lassen wollen etc. eine höhere Frequenz bekommen. Und den Passanten nicht mehr nur leere Schaufenster entgegenstarren.

 

Es bleibt deshalb auf alle Fälle spannend. Ein Wertpapierdepot ist deshalb meiner Meinung nach dann nicht perfekt, wenn es diese neuen Trends nicht umarmt oder nicht willkommen heißt.

 

Um die Überschrift aufzunehmen: Online-Handel wird Wohlstand schaffen und erfindet ganz neue Arten des Konsums und des Geldausgebens.

 

Es wird bald so sein, dass die Verweiler und Nachzügler abgehängt werden.

 

 

 

Liebe Grüße

 

Glücksdrache

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Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir Consumer im Onlinehandel noch die Hochzeit mit dem stationären Handel erleben werden. Ich denke da an ganz normale Einkäufe, die dann aber nicht mehr nach Hause getragen werden, sondern evtl. mit unterschiedlichen Rabatten aus Konsi- (-2% am gleichen Tag) oder Zentrallagern (-5% am Folgetag) geliefert werden. Es könnte auch Abholstationen in den Parkhäusern geben statt der Konsilager. Ein wenig wie die Sammelkassen in den Warenhäusern.

 

Bzgl. Amazon könnte ich mir vorstellen, dass sie künftig einen globalen Produktkatalog als IT-Service anbieten. Bisher sind Kataloge immer auf Hersteller oder Händler beschränkt. Gut vorstellbar, dass im stationären Handel statt der Print-Schildchen kleine Displays installiert (gibt es teilweise schon), die dann z. B. über den EAN-Code die Artikelbezeichnungen, UVP, etc. von Amazon online beziehen. Nur noch Ware ins Regal legen, einscannen, fertig.

Brokerage_AL
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Beide vorherigen Antworten und Meinungen führen meines Erachtens in die richtige Richtung.

 

Zm einen sind die Zeiten bald vorbei bei denen der Kunde die Verkäufer suchen muste, um beraten zu werden. Service und das Einkaufserlebnis stehen im Vordergrung und Grenzen den Onlinehandel vom realen Einkauf nur noch ab.

Die Banken machen es teilweise vor. So hat der Branchenprimus u.a. in Berlin eher in Kommunikationshub in Form eines Cafes mit Tagungsmöglichkeiten und Kinderbetreuung eingerichtet, der frei genutzt werden kann. Ganz nebenbei ist dann noch ein Bankschalter integriert bei dem im Bedarfsfall ein Konto eröffnet, geld abgehoben oder eingezahklt werden kann etc. Die klare Trennung zwischen reiner Geschäftstätigkeit und Freizeiterlebnis verschwimmt. Warum also nicht in einem Kino von amazon einen Film ansehen und nebenbei durch Werbung auf spezielle Angebote und Aktionen auf Produkte und Dienstleistungen hingeiwesen werden. Die Kaufabwicklung wird immer einfacher gestaltet, so dass der zögerliche Griff zur Geldbörse einem Klick auf dem Smartphone weichen wird.

 

Wenn dann zusätzlich Lieferwege verkürzt und Servicezeiten dadurch erheblich verkürzt werden, hat es der klassische Einzelhandel wirklich sehr schwer. Es wird zu großen Veränderungen kommen mit vielen kleinen Nischenplayern. Ob es dann noch die herkömmlichen Einkaufszentren auf der grünen Wiese geben wird, darf bezweifelt werden.

 

Innenstädte werden von dem Charme der individualisierten Pop-Up-Stores leben und die Warenhäuser und Einkaufscentren bzw- Großmärkte dürften ebenfalls einen drastischen Wandel erleben. 

 

Damit könnte es eher zun einer ergänzenden Umverteilung zwischen klassischen Einzelhandel und den Online-Händlern kommen, die aber wiederum reagieren müssen und verstärkt die Kunden "vor Ort" abholen müssen. Amazon hat es demnach mit der Übernahme von Whole Foods vorgemacht. Wer wird in welcher Form nachziehen? 

 

Danke und Grüße

 

Brokerage_AL

 

Glücksdrache

@Brokerage_AL  schrieb:

Beide vorherigen Antworten und Meinungen führen meines Erachtens in die richtige Richtung.

 

[...]

Innenstädte werden von dem Charme der individualisierten Pop-Up-Stores leben und die Warenhäuser und Einkaufscentren bzw- Großmärkte dürften ebenfalls einen drastischen Wandel erleben. 

[...]

Damit könnte es eher zun einer ergänzenden Umverteilung zwischen klassischen Einzelhandel und den Online-Händlern kommen, die aber wiederum reagieren müssen und verstärkt die Kunden "vor Ort" abholen müssen. Amazon hat es demnach mit der Übernahme von Whole Foods vorgemacht. Wer wird in welcher Form nachziehen? 

 

Danke und Grüße

 

Brokerage_AL

 


Danke für die spannende Frage @Brokerage_AL! Das lädt ja fast schon dazu ein, die Glaskugel anzuwerfen. Smiley (fröhlich)

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass ebay (WKN: 916529) in irgendeiner Art und Weise nachziehen muss. Der klassische "Online-Flohmarkt" scheint ja irgendwie eine Sättigung erreicht zu haben. Bei einem KGV von fast 17 (lt. Informer) muss eine Wachstumsstory her.

 

Und Neuwaren-Händler scheinen meiner subjektiven Wahrnehmung nach eher bei  Amazon (WKN: 906866) zu listen bzw. dessen Marketplace zu bevorzugen.

 

Deshalb bin ich der Meinung, dass sich das Management von ebay irgendwann die Frage stellen muss, wie sie denn erfolgreich in die Zukunft gehen wollen. Ohne Wachstum bei Neuwaren oder in irgendeiner Verbindung der Online- und Offline-Welt.

 

Man könnte sich durchaus irgendeine Art standardisierte Verkaufsfläche vorstellen bei denen ebay-Partner Woche für Woche in eine  neue Stadt weiterziehen. Also eine Art Rahmen für pop-up-stores.

 

Ähnliches könnte natürlich auch für die in manchen Kaufhäusern zu großen Verkaufsflchen gelten: Vielleicht zieht ja Karstadt & Co. nach und reserviert ein paar Standflächen für kleine Partner, die sie in der Online-Welt kennengelernt haben.

 

Deshalb mein Tipp: ebay wird als nächstes nachziehen, Karstadt sowieso.

 

Da kommt dann irgendein hybrides Unternehmen aus online- und offline-Welt heraus.

 

Amazon kann natürlich mit FireTV und Streaming-Diensten noch viel mehr machen, beispielsweise live in den Pop-Up Stores kochen und das übertragen.

 

 

Liebe Grüße

 

Glücksdrache

Brokerage_AL
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@Glücksdrache: Ebay ist aus meiner Sicht noch anders zu betrachten. Die Blockchain-Technologie wird einen stark dezentralen Sog schaffen und zentralen Verkaufsplattformen das Leben schwer machen. Zukünftig kann ich mir eine App vorstellen, auf der die Zweitmärkte jeglicher Art abgebildet werden. Der User gibt seine Suchanfragen ein und bekommt sofort verbindliche Angebote. Mit einem Tastendruck/ Wischbewegung ist der Deal dann geclosed.

 

Ebay muss sich von seinem verstaubten Image lossagen und wesentlich moderner werden. Der Aufsatz hin zu einer klassischen Retailerplattform ist zwar gelungen aber besitzt eine nur sehr kurze Halbwertszeit. Daher dürfte hinter den Kullissen mit Hochdruck an einer Repositionierung gearbeitet werden. Evtl. geht Ebay auch den Weg hin zu Pop-Up-Shops oder bindet sich stärker in neue Technologien ala Blockchain ein!?!

 

Amazon hat ja bereits erkannt, dass der eigentliche Merhwert nicht im klassischen Online-Handel für sich liegt, sondern in den Zusatzlesitungen, wie Cloud-Computing und nun der Vermartung von Online-Werbeflächen. Der Handelsplatz war und ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Ähnlich verhält es scih auch mit Alibaba, die ja zusätzlich noch von wesnetlich niedirigeren Lohn- und Arbeitskosten profitieren und einer starken Subventinierung von Lieferkosten in das Ausland.

 

Vielleicht gibt es zukünftig auch eher stärkere Fokussierungen auf Nischenmärkte und stark spezialiserten Anbietern z. B. auf Apple-Produkte etc. In diesen Segmenten sind die Margen noch groß und die Nachfrage entsprechend vorhanden.

 

Danke und Grüße

 

Brokerage_AL

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Ich bin da bei @Glücksdrache und glaube ebenfalls an irgendwas hybrides im stationären Handel. Online-Handel hat mehr Auswahl und u. U. günstigere Preise - aber man darf die Haptik nicht unterschätzen. Es ist etwas ganz anderes ob ich mir ein Kleid auf dem Bildschirm ansehe oder es in der Hand halte, daran rieche und den Stoff spüren kann. Das Thema "Showroom" wird wichtig bleiben. Ob die Ware dann auch vor Ort lagert hängt stark vom Produkt ab. Wenn ich Heißhunger auf Chips habe, dann will ich auch mitnehmen können ohne sie "bestellen" zu müssen. Gleiches gilt vielleicht für das Billy-Regal wo der Aufbau zum Kaufgefühl gehört. Andere Dinge kann man sich hingegen problemlos zeitversetzt schicken lassen. Da profitiere ich dann auch gerne von günstigeren Preisen durch günstigere Lagerkosten und Lieferketten.

 

Die Frage ist wie so ein Showroom der Zukunft aussehen wird? Vielleicht hängen dort Musterhemden und Musterstoffe, ein Schneider nimmt meine Maße und am Ende der Woche kommen mit der Post die maschinell, aber auf Maß geschneiderten Hemden ins Haus.

 

Ich erinnere mich da an einen großen Markt in Bangkok. Weil die Händler wussten, dass Touristen auf einem Markt keine großen Artikel kaufen boten zwei oder drei Logistiker (u.a. DHL) kostengünstigen (<50€) Transport ins Heimatland an.

 

Der Handel wird sich etwas einfallen lassen müssen, wenn er eine Rolle spielen will. Billiger, Größer, Weiter mag im horizontalen Wettbewerb noch ausreichen aber es schützt nicht vor vertikalen Angriffen von Amazon, Apple, Facebook etc. Am Ende überleben nur die, die es verstehen sich an neue Rahmenbedingungen anzupassen.