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Grundsätzliche Trendwende bei den Social Media Unternehmen?

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Der Datenskandal bei Facebook hat es aufgezeigt. Lange Zeit sind die User der sozialen Medien vollkommen unbefangene, naive und aktive Nutzer der zumeist kostenfreien Dienste gewesen. Kaum ein Anwender hat sich gefragt, wie die Unternehmen ihre Gewinne verdienen und was mit den riesigen Daten- und Informationsmengen geschieht.

 

Wachgerüttelt wurden die Anwender von Facebook durch den zuletzt aufgedeckten Datenskandal in Bezug auf die Nutzung der Userdaten durch das Drittunternehmen Cambridge Analytica.

 

Führt das nun zu einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel der Internetnutzer? Welche Unternehmen werden von dieser möglichen Trendwende profitieren und erleben evtl. alte Formen der Kommunikation einen zweiten Frühling? Werden Boards und Foren wieder attraktiver und kann z. B. Twitter von dieser Entwicklung überproportional profitieren?

 

Sollte sich dieser Trend tatsächlich herauskristallisieren wäre das zugleich eine Abkehr von der Singularitätsbewegung von z.B. Google und den Plattformansätzen einer Apple und Amazon.

 

Die Sprengkraft hinter dem Sinneswandel ist u.U. weitreichend. Nun muss sich zeigen, ob die Marketingpower der Technologiegiganten größer ist als die Nachhaltigkeit des Sinneswandels vieler Internetnutzer.

 

Was meint ihr? 

 

Danke für eure Meinungen und Gedanken.

 

Grüße

 

Brokerage_AL

25 ANTWORTEN

Glücksdrache

Im Online-Angebot der Wirtschaftswoche gibt es einen netten Artikel zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung von facebook (WKN: A1JWVX).

 

https://www.wiwo.de/unternehmen/it/keine-spur-von-krise-warum-facebook-trotz-datenskandal-glaenzende...

 

Viel Spaß beim Lesen, Euer

 

Glücksdrache

chairman_1
Experte ★★
335 Beiträge

@inliner  schrieb:

Da muss ich Dir widersprechen, @Floppy85

 

Zum einen kann der Großteil der Bevölkerung nicht grün sein, weil

- diese Spezies fast ausschließlich in Europa sind,

- deren Wahlergebnisse rückläufig sind,

- an Stammtischen die grünen Themen eher niedergemacht werden,

- der Grünenwähler vermutlich keine Zeitung mit den vier Buchstaben liest und

- eher dem intellektuellen Bereich anzusiedeln ist.


...beschreibst Du etwa mich und meinesgleichen ( das Wort habe ich, glaube ich, vorher noch nie geschrieben).

Bei der Zeitung liegst Du zumindest richtig. Ich habe vorsichtshalber die Finger zu Hilfe genommen, damit ich ausschließen konnte, dass Du etwa die FAZ gemeint haben könntest, die aber eher auch nicht von Wählern der Grünen bevorzugt wird.

Insoweit wäre dann wohl nur der erste  Buchstabe auszutauschen, vermute ich mal. 

LG Chairman

inliner
Legende
4.665 Beiträge

@chairman_1

Da ich Dich zu wenig kennen, bin ich, der Einfachheit halber, mal von mir ausgegangen. 

Bei der Zeitung meine ich die, in der Max Schmeling 6 cm groß starb. 

chairman_1
Experte ★★
335 Beiträge

...ich kenne das Blatt mit den großen Buchstaben.

...aber wer um Himmels Willen ist Max Schädling.

...Du meinst hoffentlich nicht unseren frühereren Schwergewichtsboxweltmeister Max Schmeling, der mit seiner lieben Anny Ondra auf dem Friedhof in Hollenstedt, bei Hamburg, liegt.

LG Chairman

inliner
Legende
4.665 Beiträge

Selbstverständlich meine ich Max Schmeling (da hat mir - früher sagte man T9 - einen Streich gespielt) er starb in dieser Zeitung 6 cm groß. 

Zargoras
Mentor ★★
1.528 Beiträge

@Brokerage_AL

 

ich würde mir wirklich mal eine abkehr von dem "hype" wünschen, ich habe wirklich das gefühl, das die Intensive Nutzung von Facebook die Leute verdummen lässt...

Immer häufiger hört man Aussagen wie: "Hast du gestern auch xyz auf Facebook gelesen?"

 

Kenne leider auch genug, die den Scheiß dann auch noch glauben, wirklich traurig...

 

Ich habe mein Konto schon vor etlichen Jahren gelöscht (ja gelöscht, nicht nur deaktiviert)

 

Ich verstehe nicht wie Menschen ihre Privatsphäre so egal sein kann, klar, die Daten hat ein Unternehmen, das einen nicht persönlich kennt, aber es verkauft die Daten ja an wirklich jeden... Und noch viel Schlimmer die Daten sind nichtmals ansatzweise Sicher...

 

Gefühlt scheint es keine direkte Auswirkung zu haben, allerdings könnte ich mir durchaus einen schleichenden Untergang vorstellen, da Facebook einfach ne kritische Masse erreicht hat, die einen Nutzen bringt, aber ich kenne viele, die ihr Konto nicht löschen würden, jedoch die Nutzung stark reduziert haben.

 

Also wenn sich eine alternative entwickeln würde, könnte ich mir durchaus den schleichenden Untergang vorstellen.

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Liebe Community,

 

vielen Dank für die vielen sehr interessanten und anregenden Antworten und Kommentare.

Bemerkenswert ist, dass die User und Anwender, der vielen auf monetärer Sicht kostenfreien Dienstleistungen, den Tausch der jeweiligen Informationen nicht wahrnehmen können oder wollen. Der vorhandenen Naivität kann man keinen Vorwurf machen, diese ist viel mehr die Folge von Unverständnis zu Wichtigkeit der Daten. Dass der Mensch an sich ein relativ leicht beeinflussbares Wesen ist, zeigt der Erfolg von Marketing und Werbung. Es gibt viele Technologieunternehmen, die das bereits perfekt umgesetzt haben. Apples Erfolg fusst u.a. auf dieser Tatsache. Die Nutzung der erhobenen Daten zur Direktansprache bei politischen Events war nur eine logische Konsequenz bzw. Frage der Zeit. Die Einbindung der sozialen Medien in z. B. Wahlen wurde bereits von dem damaligen US-Präsidenten Obama exzellent vor- und ausgeführt. Schlussendlich dient diese Vorgehensweise lediglich der Zurverfügungstellung von Informationen an den potentiellen Wähler. Die Wahlentscheidung nimmt dieser dann selber vor.

Beobachtenswert dürften die aufkommenden DAPPS (dezentralisierte Apps) sein. Diese kommen dem Bedürfnis zum Informationserhalt , dem Austausch in einer Community und dem gleichzeitigen Schutz der persönlichen Daten relativ nah. Es gibt bereits einige interssante Ansätze und Unternehmen auf diesem Gebiet. Gleichzeitig werden die guten alten Boards und Foren eine berechtigte Renessaince erleben. Es könnte sich somit lohnen einen erweiterten Fokus auf diese Anbieter zu legen. Es kann natürlich auch sein, dass die hochkapitalisierten Social Media Konzerne einfach alles aus den Weg räumen. Oder wie seht ihr diesen Punkt?

 

Grüße und einen guten Wochenstart

 

Brokerage_AL 

     

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Sehr spannendes Thema. Und ausnahmsweise nehme ich den Thread mal nicht zwei Monate zu spät wahr 😄

 

Social-Media wird die Menschen noch sehr lange beschäftigen. Ein großes Problem ist, dass die User nicht beurteilen können worauf sie sich eigentlich einlassen. Entweder versteht man die Technik (muss man erstmal können), dann bleibt es einem trotzdem verborgen, was da tatsächlich irgendwo auf einem Server (parallel) abläuft. Die meisten User haben aber noch nicht einmal Ahnung von IT. Theoretisch müssten sie ganz bewusst die Datenschutzbestimmungen und AGBs etc. der Apps lesen. Erstens tut es keiner und zweitens würden nur wenige dann ihr Verhalten ändern, was uns ein Blick auf unsere Ernährungsgewohnheiten bestätigt. (Gruß an meine McDonalds-, Coca-Cola- und Fresenius-Aktien). Fazit: Wir wissen zu wenig. Und wenn wir mal was wissen, dann ignorieren wir es.

 

Genau dieses Verhalten müssten die User aber ändern, wenn sie ihre informationelle Selbstbestimmung erhalten wollen. Die Politik wird uns aus zwei Gründen die Arbeit nicht abnehmen können: 1. weil IT global ist und Politik nur lokal. 2. weil die Politik mindestens genauso überfordert ist wie wir Bürger.

 

Die "Filterblasen" haben das Zeug zur ungewollten Revolution. Vielen ist es ja nicht einmal mehr bekannt wann sie gefilterte Informationen konsumieren und wann nicht (technisches Wissen). Ich glaube aus diesem Grund an ein Wiedererwachen der Printmedien, insbesondere der Tageszeitung, wenn sie es schafft Mehrwert zum Internet zu generieren. Die Schnelligkeit ist es sicher nicht. Aber eben vielleicht die Glaubwürdigkeit und die Zeit (die man sich für eine Zeitung immernoch nimmt). Was spricht dagegen, wenn eine WAZ sich wöchentlich, ausführlich und facettenreich wechselnden Meta-Themen (Freihandel, Digitalisierung, Geopolitik, etc.) widmet? Facebook (WKN 0815) wird wegen der technischen Plattform mit ihren abstrakten Gefahren nicht glaubwürdiger sein können als ein gutes (evtl. werbefreies) Offline-Medium. FB wird nicht verschwinden, aber es wird Nutzen abgeben müssen.

 

Es wird noch dauern bis wir Menschen lernen mit digitalen Medien umzugehen.  Solange die Anbieter sich selbständig an meinen Daten bedienen bzw. selbständig mit mir neue Daten herstellen, solange also der "Bezahlvorgang" verdeckt und unbewusst abläuft kann man nicht von einem Bezahlen (i. S. v. Kaufentscheidung) sprechen. Es ist ein toleriertes/ ignoriertes Selbstbedienen. Und jetzt kommt das K.O.-Argument gegen Facebook & Co.: Selbst wenn sie ab morgen alles korrekt und ehrbar machen würden, täte man es ihnen nicht glauben. Man kann eine Facebook-Seite eben nicht wie einen Staubsauger aufschrauben und ansehen was darin passiert. Man muss glauben was einem erzählt wird. Offline-Print bietet das aber, wenn die Verlage nicht auf den dummen Gedanken kommen und RFID-Antennen in das Zeitungspapier einweben 😉

 

Lange Rede - kurzer Sinn:

1. Wir werden lernen müssen wie die Dinge digital ablaufen

2. danach werden wir dann entscheiden können was wir wo und wann wofür preisgeben wollen bzw. welches Medium wir für welchen Zweck nutzen wollen.

3. keine Ahnung was das dann für die ganzen Überwachungskameras in den Innenstädten, android-Auto, google-Maps etc. bedeutet. Vielleicht hilft da konsequentes Open-Source.

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Interessant in diesem Zusammenhang ist nun auch die Entwicklung in Europa mit der EU-DSGVO. Diese hat den großen Datensammel-Technologiekonzernen (meistens aus den USA) eine Grenze aufgezeigt. Ob sie es wollen oder nicht, sind die unendlich gesammelten Datenpools nach zwei Jahren zu einem Teil wertlos. Damit stellen sich einige Geschäftsmodelle in dem Segment Social-Media in Frage. Kann man mit den Daten aus zwei Jahren tatsächlich eine digitale Identität erzeugen und sinnvoll, gewinnbringend vermarkten? Auf der Business-Seite hat sich bereits abgezeichnet, dass die Massennutzung von Advertising in den Sozialen Medien zu keinen Wettbewerbsvorteil mehr geführt hat. Der Bereich könnte vor einen grundsätzlichen Neuordnung stehen und auch die etablierten Geschäftsmodelle stehen damit, zumindest in Europa, in Frage. Man darf gespannt sein, wie sich die Gewinnentwicklung darstellen wird. Evtl. ist die Goldgräberzeit vorbei und auch in diesem Sektor kommt es nun zu einer Abflachung und Konsolidierung. Wobei das bereits seit Jahren (2001-) angenommen wird... 😉 

 

Grüße

 

Euer

 

Brokerage_AL 

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Facebook hat gestern seine Quartalszahlen für das vergangene Quartal vorgelegt und auf ganzer Linie enttäuscht. Dem Unternehmen scheint es nicht gelungen zu sein, neues Kunden- und Userpotential für die wichtige Plattform Facebook erschliessen zu können. Viel mehr zieht das Unternehmen die User der ersten Stunde mit und hat den Anschluss an die Generation unter 25 Jahren verpasst. Bei den Businesskunden hatte sich bereits eine Kehrtwende abgezeichnet. Viele private User wurden durch die Datenskandale verschreckt und die neue EU-DSGVO machte es dem Unternehmen zusätzlich schwerer in Europa verloren gegangenes Terrain wieder einnehmen zu können. Erstaunlich ist, dass Google den lange aufgebauten Abstand zum Erzrivalen bei den Werbeeinnahmen langsam aufzuholen scheint.

 

Werden die Aktien den herben Kursabsschlag wieder aufholen können oder ist nun die Trendwende bei den Aktien der Gesellschaft eingeläutet worden?

 

Was denkt Ihr?

 

Grüße

 

Euer

 

Brokerage_AL