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Charttechnik vs. Fundamentalanalyse - Glaskugel vs. Kaffeesatzleserei?

Brokerage_AL
Social-Media-Team
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410 Beiträge

Liebe comdirect-Community,

 

ich möchte in diesem Thread gerne einmal eure Meinung zu den Themen charttechnische Analyse vs. Fundamentalanalyse einholen.

 

Beide Lager sind ja bekanntlich der Meinung, dass die jeweils andere Methodik keinen Mehrwert liefert. So beteuern die Charttechniker, dss diese nie einen reichen Fundamentalanalysten getroffen haben und vice versa.

 

Was haltet Ihr davon?

 

Wer bekennt sich als klassischer Charttechniker und führt aus warum er das macht und wer schaut eher auf die fundamentale Faktenlage?

 

Für beide Methoden gilt, dass sie sich sowohl mit der Vergangenheit beschäftigen um daraus Ableitungen für die Zuzkunft machen zu können.

 

Ich freue mich auf eure Beiträge.

 

Viele Grüße

 

Euer

 

Brokerage_AL 

 

30 ANTWORTEN

Brokerage_AL
Social-Media-Team
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410 Beiträge

Hallo NordlichtSH,

 

das hört sich grundsätzlich spannend an. Ich benutze auch beide Ansätze, um eine Watchlist aufzubauen, wenn sowohl die fundamentale Seite eines Underlyings stimmt und sich die chartttechnische Situation dem gewählten Trading-Set-Up annähert bzw. diesen bestätigt. 

Bei der Positionsüberwachung sind es dann eigentlich nur noch charttechnische Aspekte in Form von Stop-/ Stopbuymarken. Aus meiner Sicht laufen die den jeweiligen fundamentalen Daten nach und werden von dem Makt schneller ausgewertet als ich das könnte. Zum evtl. Reentry dann wieder das gleich Prozederre, wie dem Watchlistaufbau. Im Endeffekt erfolgt ein Scope der potentiellen Tradingkandidaten hauptsächlich durch die fundamentale Betrachtung und der Feinschliff (Trade-Entry) über die Charttechnik.

 

Euer

 

Brokerage_AL 

Brokerage_AL
Social-Media-Team
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410 Beiträge

Schade, dass sich nicht mehr User zu dem Thema äußern. Ich fin de es hochspannend und würde mir ein paar mehr Meinungen aus dem Kreis der Community wünschen. Es gibt zudem die Möglichkeit, dass bestimmte Assetklassen (wie z. B. Anleihen, FX etc) ausschliesslich mittels charttechnischer Set-Ups getradet werden. Bei Aktien und AKtienindizes hingegen macht es durchaus Sinn einen erweiterten Blick auf die Fundamentaldaten zu legen.

 

Vielleicht erbarmt sich ja doch der Eine oder Andere noch für ein spätes Outing. 🙂

 

Euer

 

Brokerage-AL

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Danke an @Brokerage_AL für die Öfnnung dieses Themas. Ich bin relativ neu hier in der Community, habe sie aber über Jahre beobachtet und bisher nicht für notwendig  bzw. mühevoll empfunden, auf einen der unendlich vielen Beiträge zu reagieren, in denen zwischen den unendlich vielen persönlichen Ansichten zum Markt und den Produkten tatsächlich wertvolle Informationen und Hinweise einfach unter gehen.

Mein heutiger Anlass mich zu Wort zu melden ist in dem stiefmütterliche Dasein des von Comdirect angebotenen Chartanalysers begründet. Benutzt den eigentlich jemand?

Nehmen wir das Board "Wertpapiere & Anlage" hier in der Community mal unter die Lupe. Hier werden die lebhaftesten Diskussionen um Anlagemöglichkeiten geführt. Es werden frank und frei Fonds, ETFs und Aktien ins Feld geführt und das mit großer Leidenschaft. Die Namen aller möglichen Börsengurus fallen wenn es um eigene Einschätzung der Marktentwicklung geht. Doch was soll ich mit all den Meinungen anfangen, wenn es nicht einen Hinweis darauf gibt, wie jemand zu seinem Urteil gekommen ist?

Mir fällt auf, dass in den mehr als 2200 Diskussionsbeiträgen im Board "Wertpapiere und Anlage" nicht einen Verweis auf die von Comdirekt zur Verfügung gestellten Werkzeuge gibt, die ja der Unterstützung eigener Entscheidungen dienen sollen.

An dieser Stelle kann und will ich nicht verleugnen, dass ich Anhänger der Chartanalyse bin. Der von Comdirect angebotene Chartanalyser bietet mir ein hervorragendes Werkzeug, um die Entwicklung von Einzelwerten  und dem Gesamtmarkt einzuschätzen. Gelegentlich schaue ich auf die Daten der Unternehmen. Ich will auch gleich an dieser Stelle zugeben, dass mir nicht immer alles gelingt und es mitunter sogar erhebliche Abweichungen von meinen Zielvorstellungen gibt. Das liegt aber nicht an der Chartanalyse sondern an meiner Inkonsequenz und Nachlässigkeit im Tradingverhalten.

So, dass soll an dieser Stelle erst einmal genügen. Wir können das gerne vertiefen, wenn es eine Reaktion auf diesen Beitrag geben sollte. Vielen Dank an alle interessierten

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

Zitat:

“ Schade, dass sich nicht mehr User zu dem Thema äußern“

 

….der Thread ist ja auch gut versteckt, bin aus aktueller Langeweile auf dieses Board gegangen und nun drüber gestolpert.

 

Ich oute mich als Anhänger der Chartanalyse.

 

Warum?

Zuviel fundierte Information irritiert nur.Smiley (zwinkernd)

The chart never lies.

Und- ich habe Zugang zu mehr relevanten Kursdaten, als zu echten! Firmendaten.

 

 

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Hallo Kepler,

 

vielen Dank für Deinen Beitrag. Wobei die Charttechnik ebenfalls leicht zu manipulieren ist. Es gibt etliche Handelsmethodiken, um z. B. das Handelsvolumen, den Schluss einer Hanelsperiode oder die Volatilität zu manipulieren. Aber Du hast natürlich mit der Handhabbarkeit und Nutzung vollkommen Recht. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass jemand zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn die Fundamentaldaten/ Unternehmensdaten nicht korrekt sein sollten. Bei den Daten zur Erstellung der Charts sieht es hingegen komplett anders aus. Dabei sollte man immer auf den gewählten Zeitraum schauen und nicht versuchen, sich auf Tickdaten zu verlassen. Die aktuellen Datenmengen aus dem Wertpapierhandel sind einfach zu groß, um sie jedem Nutzer und Datenabonnenten vollends zur Verfügung stellen zu können.

 

Ich bin eher ein Vertreter beider Lager und würde sowohl die Fundamentalanalyse als auch die Charttechnik für Trading-Set-Ups oder zur Bestimmung der Haltedauer heranziehen.

 

Viele Grüße

 

 

Brokerage_AL 

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass jemand zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn die Fundamentaldaten/ Unternehmensdaten nicht korrekt sein sollten.“

 

Ich meinte tatsächlich meinen persönlichen Zugang zu den Daten. Und hier entziehen sich

mir ( wiederum persönlich ) gerade im Bereich der Fundamentaldaten, wichtige Aspekte, wie z.B. eine Veränderung von Rahmenbedingungen, versteckte Risiken in Tochtergesellschaften oder eklatante Fehlplanungen die Zukunft betreffend.

 

Desweiteren bin ich überzeugt, dass es große Marktteilnehmer gibt, die aufgrund ihrer Tätigkeit/ Position einfach mehr wissen und tiefere Einblicke haben, ohne gleich den Tatbestand eines „Insiders“ zu erfüllen.

Deren Aktivitäten auf den Kapitalmärkten, sofern es denn die offiziellen sind, hinterlassen Spuren.

 

 

Wobei die Charttechnik ebenfalls leicht zu manipulieren ist. Es gibt etliche Handelsmethodiken, um z. B. das Handelsvolumen, den Schluss einer Hanelsperiode oder die Volatilität zu manipulieren.“

Keine Frage- dafür gibt es die HÜSt, BaFin und KI.(zum. in Deutschland)

Und über die Suchqualität deren Algorithmen kann/will ich mir keinen Kommentar erlauben.

Aber mir fällt zumindest ein Beispiel ein bei dem die Nadel gößer war als der Heuhaufen und sie doch übersehen wurde.Frustrierter Mann

 

Die aktuellen Datenmengen aus dem Wertpapierhandel sind einfach zu groß, um sie jedem Nutzer und Datenabonnenten vollends zur Verfügung stellen zu können.“

 

Jein- man kommt heute doch an enorme Datenmengen ran, nur leider selten auf einer Plattform.

(z.B. COT, Warehouse- Daten, Put/Call, footprint charts) und auch nicht unbedingt kostenlos.

 

Was man dann aus all dem macht und wie erfolgreich ist natürlich individuell verschieden.Mann (zwinkernd)

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass jemand zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn die Fundamentaldaten/ Unternehmensdaten nicht korrekt sein sollten.“

 

Ich meinte tatsächlich meinen persönlichen Zugang zu den Daten. Und hier entziehen sich

mir ( wiederum persönlich ) gerade im Bereich der Fundamentaldaten, wichtige Aspekte, wie z.B. eine Veränderung von Rahmenbedingungen, versteckte Risiken in Tochtergesellschaften oder eklatante Fehlplanungen die Zukunft betreffend.

 

Desweiteren bin ich überzeugt, dass es große Marktteilnehmer gibt, die aufgrund ihrer Tätigkeit/ Position einfach mehr wissen und tiefere Einblicke haben, ohne gleich den Tatbestand eines „Insiders“ zu erfüllen.

Deren Aktivitäten auf den Kapitalmärkten, sofern es denn die offiziellen sind, hinterlassen Spuren.

 „

Wobei die Charttechnik ebenfalls leicht zu manipulieren ist. Es gibt etliche Handelsmethodiken, um z. B. das Handelsvolumen, den Schluss einer Hanelsperiode oder die Volatilität zu manipulieren.“

Keine Frage- dafür gibt es die HÜSt, BaFin und KI.(zum. in Deutschland)

Und über die Suchqualität deren Algorithmen kann/will ich mir keinen Kommentar erlauben.

Aber mir fällt zumindest ein Beispiel ein bei dem die Nadel gößer war als der Heuhaufen und sie doch übersehen wurde.Frustrierter Mann

 

Die aktuellen Datenmengen aus dem Wertpapierhandel sind einfach zu groß, um sie jedem Nutzer und Datenabonnenten vollends zur Verfügung stellen zu können.“

 

Jein- man kommt heute doch an enorme Datenmengen ran, nur leider selten auf einer Plattform.

(z.B. COT, Warehouse- Daten, Put/Call, footprint charts) und auch nicht unbedingt kostenlos.

 

Was man dann aus all dem macht und wie erfolgreich ist natürlich individuell verschieden.Mann (zwinkernd)

Kepler
Autor ★★
37 Beiträge

Sorry

Ähh... wieso ist der denn doppelt und warum kann ich ihn nicht löschen?

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

In Anbetracht der letzten Handelswochen im vergangenen Börsenjahr 2018 kann man schon den Eindruck gewinnen, dass die Charttechnik einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung an den internationalen Börsen hatte. Es hatte sich ein sehr steiler und dynamischer Abwärtstrend ausgebildet, der die fundamentalen Rahmendaten bereits zu einem Großteil vorweggenommen hatte. Zum Ende des letzten Börsenjahres scheinen dann die bearishen Marktteilnehmer den Bogen etwas überspannt zu haben aber das ist ja auch nicht Aufgabe der Charttechnik. Insgesamt zeigte sich bereits früh, dass die Marktteilnehmer den zur Mitte des vergangenen Börsenjahres noch guten Fundamentaldaten nicht getraut haben. Somit würde ich der Charttechnik für die jüngste Vergangenheit einen Sieg attestieren.

 

Chart vom DAX:

Unbenannt.PNG

Charttechnik

         1:0

 

Euer

 

Brokerage_AL

 

 

Brokerage_AL
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410 Beiträge

Im weitesten Sinne hat die Charttechnik bereits Tage vor der aktuellen Kurskorrektur erste Warnzeichen ausgesendet. So sind der VDAX und der VIX im Vorfeld bereits auf historisch niedrige Bewertungsniveaus gefallen. Die Sorglosigkeit der institutionellen Investoren sprang förmlich aus der jeweils niedrigen Volatilität des deutschen und des US-Aktienmarkts hervor. Auch viele Momentumindikatoren haben auf eine anstehende Konsolidierung hingewiesen. 

 

CBOE VIX 6 MonateCBOE VIX 6 Monate

Eurex VDAX 6 MonateEurex VDAX 6 Monate

Während sich die fundamentale Seite der Aktienmärkte in Europa und den USA hingegen mit dem Erreichen der teilweise stark abgesenkten Prognosen begnügte, zeigte die charttechnische Seite bereits erste Warnzeichen auf.

 

Somit kann man mit einem Augenzwinkern attestieren: 1:0 für die Charttechnik.

 

Euer 

 

Brokerage_AL